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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Hubschrauber geurteilt, ich sollte es noch einmal probieren.«
    Hawker sah, wie sie sich an die Hoffnung klammerten, die der Hubschrauber darstellte. Es schien vernünftig zu sein, bei Weitem dem Versuch vorzuziehen, sich durch den Urwald zu kämpfen. Aber es gab andere Gefahren, und nicht die geringste davon war, dass sie Kaufman trauen mussten. Dennoch, Hoffnung wirkte immer stark motivierend, und es gab keinen Grund, diesen Funken auszutreten. Er wechselte einen Blick mit Danielle und trat dann auf Kaufman zu.
    »Also gut«, sagte er, »wir warten auf Ihren Hubschrauber. Aber wenn etwas schiefgeht«, fügte er warnend an, »wenn Ihr Vogel zurückkommt und versucht, uns zu erledigen, oder wenn irgendwelche Verbündete von Ihnen aus dem Dschungel kriechen und uns angreifen, dann werden Sie derjenige sein, der es bereut. Anders ausgedrückt: Verarschen Sie uns nicht, es würde böse für Sie enden.«
    Richard Kaufman betrachtete Hawker prüfend und versuchte, die Drohung abzuschätzen. Im Grunde seiner Seele war er ein Geschäftsmann, der nicht zu Gefühlsregungen oder auch nur zu Hochmut im Umgang mit anderen neigte. Ihm ging es um das, was unter dem Strich herauskam, das Endergebnis. In diesem Fall hieß das Überleben. Vor die Wahl gestellt, im Urwald zu sterben oder in Ketten nach Amerika zurückzukehren, entschied er sich für die Gerechtigkeit – mit einer Horde von Anwälten in Maßanzügen an seiner Seite und all den NRI-Schandtaten, die dabei ans Licht kommen würden. In Wirklichkeit bezweifelte er, dass es überhaupt zu einem Prozess kommen würde. Die Sache roch förmlich nach einem Deal.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte er schließlich, ehe er sich an Danielle wandte, in deren Gesicht immer noch unübersehbare Enttäuschung stand. Er glaubte, sie zu verstehen. Sie waren alle hinter derselben Sache her gewesen – einer Apparatur zur Erzeugung einer kalten Fusion. Und nach allem, was sie durchgemacht hatten, nun mit leeren Händen dazustehen … Auf seine Weise fühlte Kaufman mit Danielle. »Ist da unten nichts?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte sie. »Nur leere Höhlen, Stein und Tod.«
    Kaufman schwieg, seine eigene Enttäuschung war nicht minder tief als ihre, sein Bedauern ebenso echt. »Umso bedauerlicher«, sagte er leise, »nach allem, was passiert ist.«

Achtunddreißigstes Kapitel
     
    Sie würden also warten. Sie würden in der Lichtung auf Kaufmans Hubschrauber warten, bis er kam oder bis klar war, dass er nicht kam. Sie würden das Lager in eine Festung verwandeln und sich darin verschanzen und das dunkle Labyrinth des Urwalds mit seinen flüchtigen Schatten und endlosen Täuschungen meiden. Sie würden Gräben ausheben, Sperren errichten und die Waffen horten, die beide Seiten mitgebracht hatten. Und wenn die Angreifer wiederkamen und Blut sehen wollten, würden sie durch einen Kugelhagel gehen müssen.
    Das war von Anfang an Kaufmans Plan gewesen, seit seinem ersten Gespräch mit dem an Leib und Seele versehrten Jack Dixon. Er hatte sofort begriffen, dass es ein Fehler gewesen war, in den Dschungel zu gehen, noch bevor er der schauerlichen Geschichte gelauscht hatte. Aber Dixon hatte eben zurückkehren müssen, während es immer Kaufmans Absicht gewesen war zu bleiben, die Probleme zu erledigen und dann, ungehindert von den Tieren und den Chollokwan, zu suchen, was er zu finden hoffte. Jetzt, nachdem sein ursprünglicher Plan gescheitert war, würden die Überlebenden einen zweiten Versuch unternehmen, der hoffentlich besser verlief.
    Es fiel Verhoven zu, die neue Festung zu bauen. Er wusste, wenn er und Hawker Kaufmans Verteidigungsmaßnahmen nicht geknackt hätten, dann hätten es die Tiere oder die Eingeborenen bald getan. Die Schützenlöcher waren zu weit voneinander entfernt, um viel zu nützen. Es waren Vorkehrungen aus der Welt, für die Kaufmans osteuropäische Söldner in den letzten Jahrzehnten ausgebildet worden waren; ein modernes Schlachtfeld mit Panzern und Sprengstoffen, wo Abstand verhinderte, dass eine einzige Rakete oder Granate eine große Zahl von Kämpfern auslöschte.
    Verhoven dagegen war Nahkampf gewöhnt, Scharmützel mit kleinen Waffen in der Savanne und im Dschungel, gegen Feinde, die über weniger Technologie, aber meist über mehr Leute verfügten. Es war die gleiche Situation, in der sie sich jetzt befanden, und sie erforderte, dass die Verteidiger enger zusammenrückten, weil eine Konzentration ihrer Feuerkraft der beste Schutz davor war, überrannt zu

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