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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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hatten es getötet, aber der Schwung seines Angriffs hatte es noch gegen Hawker geschleudert, ehe es zu Boden ging.
    Hawker packte sein Gewehr lud es zweimal durch, um sicherzugehen, dass es keine Ladehemmung hatte, dann stand er auf. In der Ferne hörte er Kaufmans Todesschreie.
     
    Kaufmans Gesicht prallte auf die raue Erde, während das Tier ihn im Sprintertempo durch den Wald schleifte. Seine Schulter brannte; es fühlte sich an, als würde ihm der Arm herausgerissen, und dann war er plötzlich frei.
    Durch pures Adrenalin angetrieben, rappelte er sich auf die Beine, nur um wieder auf den Boden zurückgeschleudert, noch ein paar Meter weitergeschleift und dann auf den Rücken gedreht zu werden.
    »Hilfe!«, schrie er.
    Das grässliche Ding drückte ihn so fest zu Boden, dass ihm die Luft wegblieb. Kaufman rang um Atem und streckte die Hand zur Kehle des Tiers aus. Aber da war keine Luftröhre, die man zusammendrücken konnte, nur Knochenplatten mit dünnen Gelenken dazwischen. Er zielte auf eins der vorspringenden Augen, aber das Tier zog den Kopf zurück, und das Gewicht auf seiner Brust nahm zu.
    Unfähig zu einer Bewegung unter dem fünfhundert Pfund schweren Koloss, krümmte sich Kaufman innerlich vor Entsetzen, als die Bestie den gegabelten Schwanz über den Kopf hob und auf ihn zielte. Er sah, wie die Spitzen langsam ausgefahren wurden, und Tropfen einer klaren Flüssigkeit auf ihnen erschienen.
    »Nein!«, schrie er. »Nein!«
    Der Schwanz zitterte leicht, verharrte einen Moment absolut reglos und schoss dann nach vorn.
     
    Als Hawker zwanzig Sekunden später an der Stelle eintraf, war weder von Kaufman noch von dem Tier etwas zu sehen. Er bemerkte zertrampeltes Unterholz und Blut, und dann frische Kerben in der Rinde eines Baums. Hoch oben schwankten Äste in der reglosen Luft, und einige Blätter waren feucht von den öligen Sekreten des Tiers. Es hatte Kaufman mit in die Bäume genommen, wie ein Leopard seine Beute.
    Sie haben sich in der Höhle in der Vertikalen bewegt, dachte er. Natürlich bewegen sie sich auch im Wald in der Vertikalen.
    Während er das Laubwerk mit den Augen absuchte, drang der Lärm von Schüssen aus dem Lager zu ihm. Er wartete darauf, dass sie aufhörten, aber sie gingen unvermindert weiter. Widerstrebend lief er zurück.
    Bis er die Lagermitte erreicht hatte, waren die Waffen verstummt. Er zählte durch; alle waren da.
    Die anderen sahen ihn neugierig an. Hellrotes Blut lief ihm seitlich übers Gesicht, die Wunde unter dem Auge war wieder aufgegangen. Die leuchtende Flüssigkeit bildete einen starken Kontrast zu seinem ansonsten dreckverschmierten Äußeren.
    »Wo ist Kaufman?«, fragte Danielle.
    »Fort«, sagte Hawker.
    »Entkommen?«
    »So würde ich es nicht nennen.«
    Danielle zuckte zusammen, als sie begriff, was er meinte.
    Hawker warf den Ladestreifen seines Gewehrs aus. »Munition?«
    Sie deutete zu einer der Kisten, die er zuvor gebracht hatte, und Hawker setzte sich neben sie und begann, neu zu laden. Er blickte in Richtung Waldrand, während er die Patronen in den Ladestreifen schob. Er wäre gern zurückgegangen, um das Scharfschützengewehr zu holen, aber die Sonne war bereits hinter den Bäumen verschwunden, und die Waffe lag zu nahe am Wald, als dass er dieses Risiko bei dem schwindenden Licht eingehen konnte. Es würde bis zum Morgen warten müssen.
    Wenn sie dann noch lebten.
     
    In dieser Nacht wurde ihr Camp belagert. Die Bewegungsmelder fingen neununddreißigmal Bewegung entlang der Umgrenzung auf. Zuerst gaben die Männer und Frauen des NRI sorgfältig gezielte Schüsse ab, mit denen sie die Eindringlinge zu treffen oder wenigstens abzuschrecken hofften, ohne viel Munition zu verbrauchen. Aber je aggressiver die Kreaturen wurden, desto unkontrollierter fiel die Reaktion der Verteidiger aus. Nicht lange und die Nacht war von Gefechtslärm erfüllt. Leuchtraketen und Signalfeuer stiegen in den Himmel, und die Flutlichter erhellten die Dunkelheit.
    »Wieso greifen Sie jetzt an?«, wunderte sich Susan. »Wir sind seit einer Woche hier. Wieso jetzt?«
    Niemand wusste es. Vielleicht lag es an dem fortgesetzten Eindringen in den Tempel. Oder das vergossene Blut und der Leichengeruch lockte die Bestien an; was auch immer die Ursache war, es wurde frühzeitig klar, dass diese Nacht schlimmer werden würde als die letzte. Und als sich die Tiere an das Licht und den Lärm gewöhnt hatten, stürmten sie einzeln oder zu zweit durch das Lager, rissen die Zelte

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