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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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»Wir werden hierherkommen«, machte sie ein neues Angebot, das sie mit niemandem abgesprochen hatte. »Wir werden hierherkommen und dem Volk helfen zu kämpfen.« Sie wandte sich an Devers. »Sagen Sie ihm, wir kämpfen ebenfalls gegen die Zipacna, und wir können unsere Kräfte bündeln.«
    Devers zögerte.
    »Schnell«, sagte sie.
    Devers richtete sich überrascht auf, begriff aber ohne Frage sofort, dass das Dorf mit hundert Kriegern ein weitaus sichererer Ort war als die verlassene Lichtung. Er unterbreitete ihr neues Angebot. »Wir werden unseren kleinen Stamm dem euren zur Seite stellen. Wir haben Waffen von großer Macht«, er deutete auf die Gewehre, »und Krieger, wenn auch nur wenige.« Er deutete auf Danielle, McCarter und Hawker. »Aber unsere Hilfe wäre sehr wertvoll für das Volk. Wir wären eine große Hilfe gegen die Zipacna.«
    Auf der anderen Seite des Feuers kaute der verhutzelte alte Mann auf seiner Lippe, und seine Augen wanderten von Devers über McCarter zu Danielle. Er schwieg, dachte offenbar über das Angebot nach und sah Danielle lange an, bevor er sprach. »Der Stamm der Westmänner kämpft mit sich selbst«, sagte er schließlich. Er deutete auf Hawker. »Weißgesichter bringen ihren eigenen Leuten in der Nacht den Tod.«
    Danielle sah McCarter an, der den Kopf schüttelte. Sie wussten beim besten Willen nicht, wie sie den Kampf erklären sollten, der für die Chollokwan wie ein Bürgerkrieg ausgesehen haben musste.
    Der Alte fuhr fort. »Diese Sitten können dem Volk nicht helfen. Wenn ein Teil den anderen angreift, ist das Himmelsherz noch mehr erzürnt.«
    »Aber wir können euch helfen«, ließ Danielle nicht locker.
    Der Alte zögerte, betrachtete jeden einzelnen der ›Westmänner‹. Dann wandte er das Gesicht dem Feuer zu und legte die Hände in den Schoss und die Fingerspitzen aneinander wie ein Yogameister.
    Danielle sah den Widerschein der Flammen in seinen Augen tanzen und versuchte, die Gedanken des Alten zu erraten. Ein großer innerer Kampf, bei dem er die Vorteile einer solchen Allianz vermutlich gegen ihre spirituellen Folgen abwog. Sie kannte diese Leute nicht so gut, wie Devers oder McCarter sie kannten, aber sie konnte den Zwiespalt am Mienenspiel des Alten ablesen.
    »Das Himmelsherz ist zornig«, sagte er, ohne den Blick vom Feuer zu nehmen. »Es ist zornig auf jene, die auf dem vergifteten Grund standen und den Berg geöffnet haben. Es ist zornig, weil das Maul der großen Grube ihm Tag und Nacht entgegenblickt. Und deshalb hält es den Regen zurück. Um dem Himmelsherz zu gefallen, muss der Stamm der Westmänner die Grube verschließen. Verschließt den Berg, und der Schwarze Regen wird wieder fallen.«
    Als Devers seine Worte übersetzte, sank Danielle der Mut. »Das können wir nicht«, murmelte sie. »Der Stein wurde zerstört.«
    Devers übersetzte es – obwohl sie ihn nicht ausdrücklich darum gebeten hatte -, und eine Welle der Furcht ging durch die Chollokwan.
    Diese Nachricht war die schmerzlichste bisher.
    Der Alte wandte sich an die übrigen Ratsmitglieder, und nun sprachen sie schnell und hastig. Es ging um Angst, Schuldzuweisungen und Panik, wenn Danielle richtig riet. Sie schüttelten die Köpfe und furchten die Stirnen, und ihre Aussagen waren zu gedrängt und gingen zu sehr durcheinander, als dass Devers folgen konnte.
    Schließlich brachte der Alte sie zum Schweigen. Seine Stimme war barsch. »Wenn die Grube nicht verschlossen werden kann, werden die Zipacna zu ihr zurückkehren. Sie werden sich verstecken, bis der Regen vorüber ist. Dann kommen sie wieder heraus, und die Pest wird kein Ende haben.«
    Danielle versuchte, eine Alternative vorzuschlagen, aber der Alte war jetzt zu wütend, um zuzuhören. Er stand auf und brüllte sie mit einer Stimme nieder, die unglaublich kräftig war für einen so zerbrechlichen Mann. Als er sich zum Gehen wandte, wurde Danielle übel. Ohne den Regen, der sie wieder unter die Erde trieb, würden die Zipacna fortfahren, den Urwald von allem Leben zu säubern. Zweifellos würden viele Chollokwan sterben, vielleicht alle, wie es der Alte befürchtete. Und den Fremden, deren Hilfe er gerade zurückgewiesen hatte, würde es nicht besser ergehen. Sie konnte ein solches Ende nicht akzeptieren. Sie waren sich so sicher gewesen, dass die Chollokwan verstehen, Einsicht haben würden. Sie konnte nicht glauben, dass sie unter so fürchterlichen Umständen Hilfe ablehnten.
    »Ihr könnt nicht allein gegen sie kämpfen«,

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