Black Rain: Thriller (German Edition)
rief sie, packte Devers am Arm und wollte die forteilenden Älteren einholen.
Es war ein gefährlicher Schritt. Einer der Krieger versperrte ihr den Weg und schob sie zurück, während ein zweiter mit der Axt in der Hand näher trat. Hawker ging dazwischen, stieß den Wächter rückwärts und richtete das Gewehr auf ihn. Ein Funke würde genügen, und es käme zu einem Blutbad.
Danielle nahm ihre ganze Kraft zusammen, wandte die Augen ab und schlug sie demütig nieder. Sie beugte den Kopf unterwürfig und konzentrierte sich auf den Boden, während ihre Hände unkontrollierbar zitterten.
Langsam ließ die Spannung nach, aber inzwischen war der Alte fort, ein gutes Stück außer Reichweite. Es würde kein Gespräch mehr geben.
McCarter legte ihr die Hand auf die Schulter. Als sie ihm in die Augen sah, spürte sie dieselbe Frustration, die sie selbst empfand. Auch er litt unter ihrem Scheitern, und ihm war schwindlig angesichts der Auswirkungen dessen, was gerade passiert war. Er versuchte zu lächeln, aber es war ein trauriger Blick, und sie erwiderte ihn nicht.
Neben ihnen gab Putock einen Befehl, und die Menge der Chollokwan teilte sich, um die Gruppe durchzulassen. Devers ging zuerst, aber sowohl McCarter als auch Danielle zögerten, und Hawker wich ihnen nicht von der Seite.
»Kommt«, sagte Hawker schließlich. »Ihr habt getan, was ihr konntet. Wir müssen einen anderen Weg finden.«
Danielle holte tief Luft und machte einen Schritt vorwärts. Sie drehte sich um, als sie McCarter weiterhin zögern sah. Er hatte das Etui mit den Martin-Kristallen noch in der Hand. Er kauerte sich nieder und stellte die Schatulle auf einen breiten, flachen Stein neben dem Feuer. Die Augen Zipacnas hatten nach Hause gefunden.
Sechsundvierzigstes Kapitel
Zwei Stunden später kam die Gruppe zur Lichtung zurück. Verhoven begrüßte sie; er schien ihnen anzusehen, wie es ausgegangen war.
»Was zum Teufel ist passiert?«
»Wir haben sie gefunden«, sagte Danielle niedergeschlagen. »Und es ist ihnen egal, was wir machen. Solange wir allein sterben und sie allein sterben lassen.«
Während Danielle und McCarter von dem Treffen berichteten, entfernte sich Hawker. Er wollte nicht alles noch einmal hören. Er schaute nach Westen, wo die Sonne rasch versank. Noch eine Stunde bis zur Dämmerung, vielleicht etwas weniger. Genügend Zeit, um ein bisschen Distanz zwischen sich und die Lichtung zu bringen, wenn sie sich trauten.
Er unterbrach Danielles Bericht. »Kommt«, sagte er. »Sehen wir zu, dass wir hier rauskommen.«
Brazos stand auf, er stützte sich schwer auf einen Stock, aber die anderen rührten sich nicht.
»Packt eure Sachen«, sagte Hawker. »Wir haben einiges an Entfernung zurückzulegen, und wir müssen los, solange es noch ein wenig Licht gibt.« Er lud sich den Rucksack auf die Schultern und griff nach einer zusätzlichen Feldflasche.
Danielle streckte die Hand aus, um ihn aufzuhalten. »Wohin gehen wir?«
»Einen Fluss wie den suchen, der die Chollokwan schützt. Wir folgen ihm oder bauen ein Floss oder waten darin, wenn es sein muss. Aber wenn wir das Wasser erreichen, sind wir in Sicherheit. Und von da an führen alle Straßen nach Rom.«
Er sah ihre Verwirrung, ihr Bemühen, seinen Plan zu begreifen.
»Das Wasser ist Gift für die Dinger«, sagte er. »Und die Sonne verbrennt ihnen die Haut. Ein offener Fluss mit blauem Himmel darüber wäre eine Zuflucht für uns, aber das Wasser allein sollte genügen. Selbst euer Dixon war in Sicherheit, sobald er den Fluss erreicht hatte. Wenn er gewusst hätte, was wir wissen, wäre er nicht fünf Tage lang querfeldein gegangen. Er hätte sich einen Fluss gesucht und wäre ihm gefolgt.«
Er drehte sich zu McCarter um. »Sie haben es selbst gesagt: Der Fluss wird uns nach Hause führen. Und das wird er tatsächlich, aber wir müssen uns jetzt bewegen, solange wir noch die Gelegenheit dazu haben.«
»Was ist mit dem Hubschrauber?«, fragte jemand.
Hawker schüttelte den Kopf. »Wer weiß, ob er landet, wenn Kaufman das Signal nicht gibt? Und selbst wenn er es täte, kann es sein, dass wir es nicht mehr erleben. Wir haben letzte Nacht mehr als die Hälfte unserer Munition verbraucht, und bei dieser Rate sind drei Tage Wartezeit mindestens einer zu viel.«
In der Gruppe sah einer den anderen an, und sie begannen, seine Argumentation zu verstehen und daran zu glauben.
»Nach meinem Absturz habe ich auf dem Weg hierher ein paar Flussläufe überquert«, erklärte
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