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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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meiste davon im Dunkeln. Während McCarter sprach, folgten die anderen seinem Blick, und er hoffte, auch seinen Gedanken.
    »Wenn wir hier weggehen, gehen wir in dem Wissen, dass wir ein ganzes Volk ausgelöscht haben, dass wir diesen Fluch über sie brachten und sie dann einfach hier haben sterben lassen. Männer, Frauen, Kinder, ein ganzes Dorf. Aber wenn wir bleiben, können wir nach unseren Bedingungen gegen diese Tiere kämpfen und sie vielleicht so lange von diesem Ort fernhalten, bis sich die Chollokwan wieder erholt haben, bis sie die Oberhand gewinnen.
    Wir können den Tempel nicht wieder verschließen«, fuhr er fort. »Aber wir können die Biester davon abhalten, wieder hineinzukommen, zumindest für eine Weile. Wer weiß, wozu es gut sein könnte.«
    McCarter hielt inne, er war zu seinem Schlusspunkt gekommen. Er glaubte wirklich nicht, dass sie es durch den Dschungel schaffen würden, und er wusste nicht, ob sie überhaupt ein Recht hatten, das Feld zu räumen. »Vielleicht geht es gar nicht mehr um Leben und Tod. Sondern darum, wofür wir leben und wofür wir notfalls sterben.«
    Als McCarter zu Ende gesprochen hatte, breitete sich Schweigen aus. Einige schauten in die Ferne, andere auf den staubigen Boden, überallhin, nur nicht ihm ins Gesicht.
    Danielle hatte aufmerksam zugehört, die Ereignisse der letzten Tage lasteten auch schwer auf ihrer Seele. Sie dachte an Hawkers Worte, seine Prophezeiung, sie würde es bereuen, wenn sie bliebe, sie alle würden einen Preis bezahlen müssen für das, was sie getan hatten. Jetzt spürte sie es mit ganzem Herzen.
    Es erschien ihr unwahrscheinlich, dass irgendjemand von ihnen lebend hier herauskam, aber wenn sie Brazos ansah, den einzigen Überlebenden der Träger, die sie angeheuert hatte, dann wusste sie, für ihn würde es nahezu unmöglich sein.
    So wie sie es sah, gab es wohl keinen Ausweg. Die Tiere würden sie bald überwältigen, wenn sie blieben, und dann den Tempel wieder einnehmen. Und wenn sie gingen, würden die Tiere ihr Nest mühelos wieder in Besitz nehmen, um dann erneut in den Dschungel auszuschwärmen und nach Nahrung zu suchen. Sie würden die NRI-Gruppe rasch finden, lange bevor die dahinstolpernden Menschen den nächsten Fluss erreichten, und das wäre dann endgültig ihr Ende.
    Gute Leute, dachte sie. Ihre Leute. Und in wenigen Stunden würden sie alle tot sein.
    Es sei denn, es gab eine andere Möglichkeit.
    Sie war hierhergekommen und geblieben, weil sie die Dinge zu Ende brachte, so war sie nun einmal. Doch trotz ihrer Bemühungen war hier nichts zu finden gewesen. Das Einzige, was ihr noch zu tun blieb, die einzige Aufgabe, die sie zu Ende führen konnte, war, ihr Team nach Hause zu bringen. Und dafür würde sie wohl alles geben müssen.
    Sie drehte sich zu McCarter um. »Ich habe euch alle hierhergebracht«, sagte sie. »Ich habe gelogen, was die Gründe und die Gefahren angeht. Die Erklärungen dafür spielen im Grunde keine Rolle, aber Sie müssen mir glauben, dass es mir leidtut. Und ich verstehe, warum Sie bleiben wollen … Aber Sie dürfen nicht bleiben. Sie müssen gehen, ihr alle müsst gehen. Das hier ist meine Verantwortung. Ich werde bleiben und diese Dinger aufhalten, solange ich kann. Wenn Sie Brazos helfen, während Hawker und Verhoven die Flanken absichern, kommt ihr schneller voran. Ich bleibe hier und beschäftige diese Biester, wenn ihr unterwegs seid. Vielleicht sind sie dann abgelenkt, bis ihr den Fluss erreicht. Man kann nie wissen, ein paar Stunden könnten den entscheidenden Unterschied ausmachen.«
    McCarter lächelte über ihre Geste. »Das ist sehr selbstlos«, sagte er. »Und tapfer. Aber es ändert nichts für mich. Ich gehe nicht«, bekräftigte er. »Diesmal nicht.«
    »Wir haben einigen Schaden angerichtet«, sagte Susan. »Wenn wir es so beschließen, bleibe ich.«
    Brazos nickte; er wusste, er würde es nicht durch den Urwald schaffen. »Vielleicht kommt ja der Hubschrauber.«
    Devers fluchte und beklagte sich, achtete aber darauf, außerhalb Verhovens Reichweite zu bleiben. Und dann blickten alle Augen auf Hawker.
    Alles, was Hawker wollte – was er schon die ganze Zeit gewollt hatte, seit alles schieflief -, war, sie verdammt noch mal hier rauszubringen. Susan, Brazos und McCarter nach Manaus zurückzuschaffen. Offenbar empfand McCarter ähnlich, nur dass der Bogen der Verantwortung für ihn weiter gespannt war. Und Danielle … Er sah sie an, sah in ihr verschwitztes, schmutziges, umwerfend

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