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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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schönes Gesicht. Offenbar stimmte sie mit McCarter überein. Das hatte er nicht erwartet.
    »Ihr wisst, dass wir nicht gewinnen können«, sagte er. »Das ist euch klar, oder?«
    McCarter zuckte die Achseln.
    Danielle gestattete sich ein Lächeln. »Hört sich nach deiner Sorte Kampf an.«
    Hawker sah sich um und richtete den Blick dann auf die anrückende Dämmerung. Er hätte sich für Aufbruch entschieden, aus seinem Überlebensinstinkt heraus und aus einer Reihe anderer Gründe, aber er verstand besser als irgendjemand, was McCarter und Danielle empfanden, warum sie diese Entscheidung trafen. Für McCarter bedeutete es, für etwas zu leben, was zählte, und dafür zu sterben, wenn nötig – eine Handlung, die dem Leben einen Sinn verlieh. Für Danielle war es Buße, eine Gelegenheit, die Fehler und Fehlentscheidungen der Vergangenheit wiedergutzumachen. Für ihn selbst war es vielleicht beides.
    Er sah die beiden an und hätte ihnen fast gedankt. »Wir werden Feuer brauchen«, sagte er in Erinnerung an das Dorf der Chollokwan. »So viele wir errichten können.«
    Gegenüber von ihm schüttelte Pik Verhoven angewidert den Kopf. Er scherte sich einen Dreck um die Chollokwan oder das Ökosystem oder irgendetwas sonst auf McCarters langer Liste, aber er glaubte an den Ehrenkodex des Soldaten: Man lässt seine Kameraden nicht im Stich. Hawker war zu ihnen zurückgekommen, und obwohl es Verhoven vielleicht bis zum Fluss schaffen könnte, würde er jetzt nicht gehen. Er funkelte Hawker wütend an. »Darum geht es also. Noch ein gottverdammter Kreuzzug?«
    Die beiden starrten einander lange an, dann wandte sich Verhoven an die anderen. »Ihr habt gehört, was der Mann gesagt hat«, knurrte er. »Schichten wir ihm seine verdammten Feuer auf.«
    Während der nächsten Stunde errichteten sie ein kleines Netzwerk aus Feuerstellen, indem sie Treibstoff auf Bündel aus Kleidung, trockenem Gestrüpp und Holz spritzten. Bald loderten dreißig kleine Brände rund um die Lichtung und einige weitere rings um ihre Schützenlöcher. In ihrem flackernden Schein warteten sie auf den Einbruch der Nacht.

Siebenundvierzigstes Kapitel
     
    In dieser Nacht sah sich Danielle Laidlaw selbst im Traum. Sie lag schlafend und reglos da, obwohl drei große Vögel aus dem mitternächtlichen Himmel auf sie herabstießen. Sie hieben und hackten aufeinander ein, zwei Eulen und ein Falke, in einen Kampf verstrickt, während sie, scheinbar ohne es zu merken, auf den Urwaldboden zustürzten.
    Im letzten Moment trennten sie sich, stoben in verschiedene Richtungen auseinander, ehe sie wieder in die Dunkelheit über dem Tempel aufstiegen, um ihre Auseinandersetzung von vorn zu beginnen.
    Als sie das zweite Mal herabstürzten, begannen die Bäume zu beben, und die Zipacna stürmten aus dem Wald. Sie konnte nicht weglaufen, nicht einmal den anderen eine Warnung zurufen und sie aus ihrem Schlummer wecken.
    Sie erwachte ruckartig aus ihrem Traum, ihr Herz hämmerte heftig, ihr Hemd war schweißnass. Sie sah sich um. Die Nacht war ruhig und friedlich. Eine leichte, feuchte Brise umschmeichelte ihr Gesicht.
    Trotz des Traums und seiner unentschiedenen Schlacht fühlte sie sich überraschend erfrischt. Vielleicht hatten ihr die paar Stunden Schlaf besser getan, als sie für möglich gehalten hätte, vielleicht war es aber auch das Gefühl, inmitten all des Wahnsinns endlich die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
    Sie atmete langsam aus, lehnte sich an die Wand ihres Schützenlochs und bemerkte, dass Hawker nur einen Meter von ihr entfernt saß. Sie konnte es bei dem flackernden Licht nicht mit Sicherheit sagen, aber er schien zu lächeln.
    »Was treibst du?«, fragte sie.
    »Ich schaue dir nur beim Schlafen zu.«
    »Hast du nichts Besseres zu tun?«
    »Doch«, sagte er. »Aber nichts, was so unterhaltsam ist.«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Du redest im Schlaf«, sagte er.
    Sie war immer eine unruhige Schläferin gewesen. »Ich habe geträumt«, erklärte sie. »McCarter hat mir von diesen Vögeln erzählt, den Boten der Götter: ein Falke und eine einbeinige Eule. In meinem Traum haben ähnliche Vögel gekämpft, sich in einer tödlichen Auseinandersetzung gegenseitig zerrissen.«
    »Eine einbeinige Eule?«
    »Der Botschafter der Unterwelt. Wir haben das Symbol auf einem der Steine gefunden, die ich gekauft habe.«
    »Und der Falke?«
    »Der Botschafter Hurrikans, des Himmelgottes. Der, der den Regen schickt. Sie haben um die Lichtung gekämpft.«
    Sie

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