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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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mindestens siebzig Grad, die Steine fest gefügt und unnachgiebig, die Oberflächen glatt und rutschig. Trotz der unglaublichen Kletterfähigkeiten der Tiere bezweifelte er, dass sie in der Lage sein würden, diese Wände zu ersteigen. Damit blieb ihnen nur ein Angriff von vorn über die Treppe.
    Zur Verteidigung hoben die Männer drei Meter vom Fuß der Treppe entfernt einen flachen Graben aus. Er erstreckte sich über die gesamte Vorderseite und jeweils ein Viertel der beiden angrenzenden Seiten. Diesen Graben legten sie mit Plastikfolien und Müllsäcken aus, die sie zum Schutz von Artefakten und anderen Schätzen mitgebracht hatten. Dann füllten sie ihn mit Kerosin und stellten eines der beiden verbliebenen Fässer daneben. Der restliche Sprengstoff wurde an verschiedenen Punkten entlang des Grabens angebracht, und als weitere Abwehrmaßnahme verlegten sie die Metallspitzen und andere Hindernisse auf die Innenseite des Grabens.
    Sie arbeiteten den ganzen Tag mit gesenktem Kopf, während über ihnen der Himmel langsam seine Farbe verlor. Mitte des Nachmittags erschien der Horizont in einem ungesunden Weiß, und die Luft war diesig. Die Hügel, die man zuvor von der Spitze des Tempels gesehen hatte, waren nicht mehr auszumachen, und die Sonne schwamm ihres Strahlens beraubt als orangerote Scheibe in einem trübweißen Meer.
    Inzwischen wusste jeder im Lager, was Hawker in der Nacht zuvor wahrgenommen hatte: Der Regen kam, und der Regen würde sie retten – wenn sie lange genug durchhielten. Aber sie vermuteten auch, dass die bevorstehenden Güsse die Zipacna nach Hause treiben würden, zu dem einzigen Ort auf Zehntausenden von Quadratkilometern, wo sie Schutz finden konnten. Und sie beeilten sich, ihre Vorbereitungen rechtzeitig abzuschließen.
    Draußen im Regenwald arbeiteten Hawker und Danielle an den Sensoren und versuchten sie so einzustellen, dass sie die Bäume ebenso erfassten wie den Boden. Hawker stand mit dem gesündesten der überlebenden Hunde daneben, während Danielle an den Bedienungselementen der Bewegungsmelder herumfummelte. Sie ging von einem Sensor zum anderen, funkte Brazos an, er solle das Netz kurz ausschalten, und ließ es ihn dann wieder hochfahren, wenn der Sensor neu ausgerichtet war.
    Zunächst ging alles reibungslos, aber beim vierten Gerät entlud sich statische Spannung in der Luft zwischen Danielles Finger und dem Sensor.
    »Was habt ihr gemacht?«, funkte Brazos sofort zurück. »Der ganze Bildschirm spielt verrückt.«
    Danielle ging auf Abstand, und Hawker rief Brazos: »Wie sieht es jetzt aus?«
    Es gab eine Verzögerung, vermutlich als Brazos den Schirm drehte. »Jetzt ist es okay«, sagte er hörbar erleichtert.
    »Die Luftfeuchtigkeit macht die statische Elektrizität schlimmer«, sagte Hawker. »Vielleicht solltest du dich lieber beeilen.«
    Sie warf ihm einen Blick zu und sprach wieder ins Funkgerät. »Ausschalten, bitte.«
     
    Auf der Lichtung legte Brazos einen Schalter um, und der Schirm wurde schwarz. Während der nächsten Minute würden sie ohne elektronische Augen sein, und Brazos hatte festgestellt, dass er nicht so lange auf den leeren Schirm starren konnte.
    Er ließ den Blick über das Lager wandern. McCarter und der Überlebende aus Kaufmans Team standen auf dem Tempeldach und bauten das Scharfschützengewehr auf, während Susan in den restlichen Vorratskisten nach Dingen wühlte, die vielleicht noch von Nutzen für sie sein konnten. Nicht weit entfernt trieb Verhoven Devers gnadenlos an und zwang ihn, schwere Steine auf einen improvisierten Schlitten zu häufen, den er dann zum Graben ziehen und entladen musste. Der Linguist hatte die Tour bereits ein Dutzend Mal gemacht; er war schweißgebadet, und seine Schulterwunde blutete durch den Verband.
    Neben ihnen saß der zweite überlebende Hund und leckte sich die bandagierte Wunde.
    Brazos griff zu seinem Funkgerät. »Kann ich jetzt einschalten?«
     
    Im Wald sah Hawker Danielle an. »Ich will dich ja nicht hetzen, aber …«
    Danielle beachtete ihn nicht, während sie sich mit den winzigen Armaturen abmühte. Schließlich trat sie vom Sensor zurück. »Das sollte genügen.«
    Hawker drückte den Sendeknopf. »Los.«
    Sie warteten auf Brazos’ Antwort. Danielle biss sich leicht auf die Lippe, aber das Funkgerät blieb still.
    »Wie sieht es aus?«, fragte Hawker.
    Die Antwort klang unsicher. »Schon wieder eine statische Störung. Diesmal in Sektor zwei, glaube ich.«
    Sektor zwei lag auf halbem Weg um den

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