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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Chruschtschow-Ära aus dem Schlamassel herausholt. Die Russen waren schwer beeindruckt, das kann ich euch sagen.«
    Polaski kratzte sich das schüttere Haupt. »Ja, ich habe davon gehört. Die Sache lief nicht ganz wie geplant.«
    »Das können Sie laut sagen. Was haben wir als Reserve?«
    »Normalen Kurzwellenfunk.«
    Devers beruhigte sich ein wenig. »Schon besser. Selbst ich kann mit einem guten alten Funkgerät umgehen.« Er wandte sich an Susan und McCarter. »Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    McCarter nickte.
    »Ich habe ein Amateurfunkgerät zusammengebaut, als ich vierzehn war«, verkündete Susan stolz.
    Devers verzog das Gesicht. »Das hat Sie bei den Jungs bestimmt ungemein beliebt gemacht.«
    Für einen Moment schien sie getroffen, aber dann antwortete sie: »So war es. Bei den Jungs in Australien.«
    Darüber lachten alle, und Devers wandte sich wieder an Polaski. »Fassen Sie es nicht falsch auf: Aber wen haben Sie vergrätzt, dass Sie überhaupt hier gelandet sind – ich meine, ein Betatest mitten im Urwald?«
    »Ich habe mich freiwillig gemeldet«, sagte Polaski stolz. »Es hörte sich nach einem Abenteuer an. Meine einzige Tochter ist im Herbst ausgezogen, um aufs College zu gehen, und ich musste ihr versprechen, dass ich mehr Spaß in mein Leben bringe. Hier bin ich also, fest gewillt, mich zu amüsieren.«
    »Amüsieren?«, fragte Devers ungläubig. Er wandte sich an McCarter: »Was meinen Sie, Professor, amüsieren Sie sich schon?«
    McCarters Miene war grimmig. Der Hubschrauber hatte zu einer steilen Rechtskurve angesetzt, was ihn in Richtung der offenen Ladetür kippen ließ. Er umklammerte die Sitzeinfassung mit beiden Händen, weil er befürchtete, der Gurt könnte jeden Moment reißen und er aus der Luke stürzen. »Der Flug ist nur kurz«, brachte er heraus. »Bestimmt wird alles viel angenehmer, wenn wir erst einmal im Gelände sind.«
    »Klar«, sagte Devers. »Wenn wir uns bei vierzig Grad Hitze und hundert Prozent Luftfeuchtigkeit zu Tode schwitzen – da geht der Spaß richtig los.«
    Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und lachte heftig über seine eigene Bemerkung.
    McCarter wandte sich an Polaski, der aussah, als könnte er eine Aufmunterung vertragen. »Hören Sie nicht auf ihn«, sagte er. »Es hat wahrscheinlich nicht mehr als fünfunddreißig Grad da draußen. Sechsunddreißig, siebenunddreißig höchstens.«
    Polaski lächelte. »Was ist mit Ihnen Professor?«, fragte er. »Werden wir einen großen Fund machen oder so?«
    McCarter schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir nicht so sicher.« Wenn er ehrlich war, wusste er nicht einmal genau, wonach sie suchten. Einzelheiten nach Ankunft , hatte Danielle versprochen, aber zu diesem Zeitpunkt waren ihm die Einzelheiten weniger wichtig erschienen. Er wollte vor allem wegkommen. Er setzte ein falsches Lächeln auf, um die Traurigkeit zu verbergen, die sich in ihm breitgemacht hatte.
    »Warum machen Sie dann mit?«
    »Auf diese Weise muss ich den Winter nicht in der Stadt verbringen«, sagte er. »Abgesehen davon habe ich mir die Hände seit fünfzehn Jahren nicht mehr bei einer richtigen Grabung schmutzig gemacht. So wollte ich nicht enden.«
    Polaski nickte, und selbst Devers war ernst – einen Moment lang. »Das verstehe ich«, sagte er. »Wenn Sie unbedingt wollen, dürfen Sie für mich mitgraben.«
    Während erneut Gelächter losbrach, begann der Hubschrauber die Geschwindigkeit zu drosseln, und statt der Baumwipfel waren ausgedehnte gepflegte Rasenflächen und botanische Gartenanlagen zu sehen. Nach einer gemütlichen Linkskurve kamen die Hauptgebäude des Hotel San Cristo in Sicht, und einen Moment später setzten sie auf dem Hubschrauberlandeplatz auf.
    Als McCarter ausgestiegen war und die Beine gestreckt hatte, sah er eine junge Frau in schwarzer Hose und einer ärmellosen Khakibluse vom Hotel auf sie zugehen. Sie streckte die Hand aus.
    »Willkommen in Brasilien«, sagte sie. »Ich bin Danielle Laidlaw.«

Fünftes Kapitel
     
    An diesem Abend aß das Team zusammen in einem der privaten Speisezimmer des Hotels. Die Atmosphäre war angenehm, das Essen hervorragend und die Kameradschaft echt. Soweit Danielle sehen konnte, genossen alle den Abend – alle außer Professor McCarter.
    Sie sah, wie er sich zunehmend in sich zurückzog, und als er vor dem Dessert aufstand und behauptete, er wolle früh zu Bett gehen, entschuldigte sie sich und folgte ihm.
    Er ging zur Bar des Hotels.
    Ein Gutenachttrunk, dachte sie. Keine schlechte

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