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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Stellen, wo andere Straßen sie kreuzten. Danielle beobachtete die Kreuzungen vor ihnen und erwartete, dass jeden Moment ein Fahrzeug den Weg versperren würde. Es spielte keine Rolle, sie würde nicht stehen bleiben.
    Hinter ihnen schwenkten die Scheinwerfer von zwei Autos in die Gasse. »Da kommen sie«, schrie Hawker über das Tosen des Fahrtwinds hinweg.
    Danielle hörte ihn, erwiderte aber nichts. Der Luftstrom aufgrund der fehlenden Windschutzscheibe machte nicht nur die Verständigung schwierig, er setzte auch ihren Augen zu. Sie kniff sie zusammen und blinzelte Tränen fort. Dann entdeckte sie einen Wegweiser: Ave de Septembro – die Hauptstraße aus dem Hafen hinaus. Sie riss das Lenkrad herum, die Reifen kreischten und schlitterten über den Asphalt. Im nächsten Augenblick schossen sie in die breite Straße hinaus.
    Danielle trat das Gaspedal wieder durch, aber diesmal beschleunigte der Rover nur noch ein wenig, dann begann der Motor zu stottern. Die Tachonadel berührte die Hundertzwanzig-Stundenkilometer-Marke und begann dann Unheil verkündend zurückzufallen.
    Der Rover hatte zu tuckern begonnen wie eine alte Dampflok. Er gewann kurz an Geschwindigkeit, um dann erneut langsamer zu werden. Danielle sah im Spiegel, wie die beiden Autos einen Kilometer hinter ihnen schlingernd in die Hauptstraße einbogen. Sie versuchte, durch Pumpen des Gaspedals mehr Geschwindigkeit aus dem Wagen zu kitzeln, aber ihre Verfolger holten eindeutig auf. »Und jetzt?«
    »Fahren Sie in die Stadt«, sagte Hawker. »Wir brauchen eine belebte Gegend.«
    Danielle nahm die erste Abzweigung, die in Richtung Zentrum führte, und bog drei Straßen weiter noch einmal ab.
    Das Manöver hatte zwei Effekte: Durch die Verminderung der Geschwindigkeit lief der Motor des Rovers ruhiger, und ihre Verfolger holten weniger schnell auf, da sie ebenfalls bremsen mussten, um abzubiegen.
    Eine Minute später näherten sie sich in teilweise schon dichter werdendem Verkehr dem Zentrum der Stadt.
    »Wir müssen die Karre loswerden«, sagte Hawker.
    Danielle hielt nach einer Stelle Ausschau, die ein wenig Schutz bieten würde. Sie fuhr an zwei Straßen und einem leeren Grundstück vorbei und schwenkte dann in eine enge Gasse voller Mülltonnen und schief gestapelter Holzpaletten. Sie fuhr bis in die Mitte der Gasse, trat auf die Bremse und brachte den Wagen in einer schrägen Position zum Stehen.
    Hawker war aus der Tür gesprungen, ehe sie richtig standen, und rief ihr zu, sie solle ihm folgen.
    Sie sprang ins Freie und lief um das Fahrzeug herum, während ihre Verfolger die Straße entlanggerast kamen. Der Lärm ihrer Motoren erfüllte die schmale Gasse, und das Licht ihrer Scheinwerfer kletterte wie ein Gespenst an den Wänden empor, aber als Nächstes hörte man Reifenquietschen, da die beiden Autos abrupt abbremsen mussten. Sie kamen nicht an dem Rover vorbei, würden ihn aus dem Weg schaffen, zurücksetzen oder die beiden zu Fuß verfolgen müssen. Und da Danielle die Schlüssel einstecken hatte, kam die erste Möglichkeit nicht in Frage. Sie rannte um die nächste Ecke, ohne sich umzudrehen.
    Nun waren sie auf der Hauptstraße und mischten sich unter die Fußgänger auf dem Bürgersteig. Es war Freitagnacht, und die Bars und Cafés waren gerammelt voll, auf den Gehwegen wimmelte es von Leuten. Doch Hawker und Danielle waren anders angezogen als die Clubbesucher in ihrer farbenfrohen, freizügigen Aufmachung. Es war immerhin Sommer in Brasilien. »Wir müssen von der Straße runter«, sagte sie.
    »Ich weiß«, sagte Hawker und drängte weiter. Seine Augen suchten nach etwas. »Nicht stehen bleiben, ich kenne einen Laden, wo wir hinkönnen.«
    Er schob sich mit Danielle im Schlepptau durch die Menge und führte sie zu einem Nachtclub im Zentrum des Bezirks, vor dem eine Menschenschlange auf Einlass wartete. Ein Türsteher stand von zwei muskelbepackten Rausschmeißern flankiert am Eingang. Er grüßte Hawker mit einem Lächeln, und einer der Rausschmeißer schüttelte ihm die Hand.
    Einen Moment später waren Hawker und Danielle im Obergeschoss und saßen auf einem der Balkone des Clubs an einem privaten Tisch. Es war ein Platz, an dem sie vor der hämmernden Musik ein wenig geschützt waren, und, was noch wichtiger war, von dem aus sie einen ausgezeichneten Blick auf den Haupteingang und die belebte Straße unter ihnen hatten.
    Danielle beobachtete die Szenerie einige Minuten lang und wartete auf eine Gruppe bewaffneter Männer, die auf die

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