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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Nervenzusammenbruch nahe. Wenn er über den Rand getrieben wurde, kam er vielleicht nie mehr zurück. »Vielleicht wissen Sie es nicht«, begann er. »Aber ich habe Ihren toxikologischen Bericht gesehen. Ihre Körperchemie war so aus den Fugen, dass Sie halluzinierten, als man Sie hierherbrachte. Ihre Körpertemperatur betrug 41,1°C, hoch genug, um Gehirnschäden zu verursachen. Sie hatten eine schwere Infektion von einer Blutvergiftung in Ihrem Bein, und Sie hatten eine Menge Blut verloren.«
    Dixon wandte den Blick ab.
    »Sie haben die Ärzte angeschrien«, fügte Kaufman an. »Wissen Sie das? Erinnern Sie sich, dass Sie die Schwestern als Teufel bezeichnet und gedroht haben, sie umzubringen, wenn sie Sie narkotisieren?«
    Dixon fuhr leicht zusammen. »Ich … ich wollte nicht … schlafen.«
    »Warum?«, fragte Kaufman.
    Dixon drehte sich langsam zu Kaufman um, und als er diesmal sprach, war sein Blick ausdruckslos. »Meine Männer? Ich sehe sie in meinen Träumen. Die Leichen … meiner Männer.«
    Kaufman hielt inne. Ob die Geschichte stimmte oder nicht, Dixon schien sie zu glauben. Und gegen einen Angriff durch Eingeborene hatte das NRI doch sicher Vorkehrungen getroffen. Dennoch musste Kaufman einen Weg finden, Dixons Angst in einen Vorteil für sich zu verwandeln. »Dann wollen Sie vielleicht Rache nehmen?«, fragte er.
    Dixon sah zu ihm hoch.
    »Bringen Sie mich dorthin zurück«, sagte Kaufman. »Ich nehme eine Armee mit, und wir tilgen diese Eingeborenen vom Angesicht der Erde.«
    Dixon blinzelte einige Male, schwieg aber zunächst. »Ich gehe nicht zurück«, sagte er schließlich.
    »Wenn Sie den großen Scheck kassieren wollen, werden Sie gehen.«
    »Ich gehe nicht zurück«, wiederholte Dixon, nachdrücklicher diesmal.
    »Es kann Ihnen nichts passieren, ich verspreche es. Wir werden alle gut geschützt sein.«
    Dixon lachte, aber es war ein trauriges Lachen, eine Verneigung vor der Ironie des Lebens. Er sah Kaufman in die Augen und schüttelte den Kopf – der überlebende Schiffbrüchige, den nichts mehr aufs Meer bringt.
    »Ich hoffe, Ihnen ist bewusst, was Sie wegwerfen«, sagte Kaufman.
    Alle Gefühlsregung verschwand aus Dixons Miene, und als er wieder sprach, tat er es mit leiser Stimme. »Mister, die meisten Menschen kommen ängstlich zur Welt. Manche von uns lernen erst im Lauf des Lebens, was Angst ist. Ich habe mein halbes Leben lang verächtlich auf die Feiglinge runtergeschaut, die sich verstecken und ducken, aber jetzt … ist es für mich schlimmer als für sie, denn ich erinnere mich daran, wie es war, keine Angst zu kennen.« Wieder würgte er an dem Kloß in seiner Kehle.
    »Ich esse nicht, und ich schlafe nicht. Und jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich diese Dinger oder ich sehe meine Männer in Stücke gerissen. Jedes Geräusch lässt mich herumfahren, jedes laute Geräusch lässt mich zusammenzucken. Die Ärzte nennen es eine Schreckreaktion – egal, es ist nur ein anderes Wort für Angst. Und manchmal … manchmal höre ich, wie diese Dinger einander zurufen, während sie uns verfolgen.« Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Es ist mir egal, wie viel Geld Sie haben, es wird nicht reichen.«
    Kaufman sah ihn frustriert an »Dann verraten Sie mir wenigstens den Ort«, sagte er. »Zeigen Sie mir die Stelle auf der Karte. Das könnte für eine Teilzahlung reichen.«
    Dixon zögerte einen Augenblick zu lange, und Kaufman erkannte die Wahrheit. »Sie wissen es nicht mehr«, sagte er. »Hab ich recht?«
    »Nicht genau«, flüsterte Dixon. »Das GPS war ausgefallen, die Eingeborenen haben uns hingeführt.«
    In diesem Moment schien er ein anderer Mensch zu sein als der, der Kaufman so flapsig an der Tür begrüßt hatte. Kaufman nahm eine überwältigende Enttäuschung wahr, darüber, wie er geworden war – ängstlich, schwach.
    »Ich kann Ihnen ungefähr das Gebiet zeigen«, bot er an.
    »Wie ungefähr?«
    Dixon antwortete nicht sofort, und Kaufman wusste, es würde ihm nicht viel nützen. Vielleicht war das Fieber schuld, der Blutverlust, die schweren Verletzungen; und wenn es nicht der körperliche Schaden war, dann vielleicht der psychische. Aber es schien, als seien die Fakten aus Dixons Geist gelöscht worden.
    Kaufman empfand Mitleid mit ihm, aber er konzentrierte sich auch auf seine eigenen Belange. Er spürte, wie ihm die Gelegenheit entglitt. Trotz all seiner Anstrengungen, obwohl er zwei Maulwürfe in das Unternehmen des
    NRI eingeschleust hatte, in ihre

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