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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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interessiert?«, fragte der Patient.
    Kaufman schloss die Tür. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Jack Dixon«, antwortete der Mann.
    Kaufman hatte Fotos von dem NRI-Team einschließlich Dixon gesehen, und jetzt erkannte er den Mann, ein Schatten seiner selbst, vielleicht fünfzig Pfund leichter, das Bein nicht mitgerechnet.
    »Das NRI sucht nach Ihnen«, sagte Kaufman. »Sind Sie aus irgendeinem Grund nicht an einem Kontakt mit Ihren Auftraggebern interessiert?«
    »Nicht sonderlich«, sagte Dixon. »Vor allem wenn ich eine bessere Option habe.«
    »Was bringt Sie darauf, dass ich Ihnen diesbezüglich helfen kann?«
    »Weil mir ein verlogener Hurensohn etwas gestohlen hat«, sagte Dixon. »Das, wofür wir da draußen verreckt sind.« Der Wutausbruch schien aus dem Nichts zu kommen. »Und ich vermute, er hat es für Sie getan.«
    Dixon hielt inne, um sich zu beruhigen, und Kaufman dachte über das nach, was er gesagt hatte. Futrex hatte zwei Maulwürfe beim NRI. Umsichtigerweise hatte er versucht, sie aufzuteilen, und wie es das Glück wollte, war einer im gegenwärtigen Erkundungsteam gelandet, während der andere an Dixons erster Mission teilgenommen hatte.
    Als das Team sich nicht mehr beim NRI gemeldet hatte, hatte Kaufman das als gutes Zeichen aufgefasst; er dachte, sein Mann habe irgendwelche Schritte unternommen. Aus Dixons Bemerkung ging hervor, dass die Vermutung zutraf, nur war etwas schiefgegangen. Es hatte keinen Funkspruch gegeben, dass man den Mann herausholen sollte, überhaupt keine Kommunikation, und wochenlang hatte man weder von Kaufmans Maulwurf noch vom NRI-Team etwas gehört.
    »Sie haben ihn erwischt«, vermutete Kaufman.
    »Nein«, antwortete Dixon knapp und bündig. »Etwas anderes hat ihn erwischt. Die Eingeborenen haben den Hurensohn aufgespießt und dann irgendein Tier von ihm fressen lassen. Als ich ihn fand, fehlte der halbe Körper, aber sein Rucksack war noch da. Er hatte diesen Kristall und einige andere Dinge bei sich. Und in seinem Ausweis steckte ein Zettel mit einer Liste von Funkfrequenzen und dem Wort Helios, das ein paarmal unterstrichen war.«
    Dixon machte eine Pause, um vorsichtig an einer der Wunden in seinem Gesicht zu kratzen. »Es war nur so, dass in meiner Einheit niemand außer mir das Funkgerät anrührte. Und Helios war nicht unser Codewort. Also habe ich zwei und zwei zusammengezählt: Helios war der Käufer, ganz einfach. Irgendeine große Nummer, die auf Lieferung wartet.« Er wies mit einem Kopfnicken in Richtung Kaufman. »Also, was denken Sie? Wollen Sie immer noch kaufen?«
    Kaufman hörte dem Mann zu; die Schroffheit seiner Worte wirkte falsch, fast erzwungen, da seine Stimme leicht schwankte. Kaufman fragte sich, was er verbarg.
    »Vielleicht«, sagte Kaufman. »Aber erst muss ich ein paar Dinge wissen, angefangen damit, was da draußen passiert ist.«
    Dixon wurde still. Er blickte zu Boden, ehe er wieder zu Kaufman aufsah. »Ich habe acht Männer in den Urwald geführt«, sagte er, »und alle acht tot zurückgelassen. Die meisten von einem Tier in Stücke gerissen, das wir nie zu Gesicht bekommen haben.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Wir waren der Erkundungstrupp. Unsere Aufgabe bestand darin, möglichst viel Gelände zu erforschen, mit den Einheimischen zu reden und zu katalogisieren, was wir entdecken. Abflüsse, Höhlen, alles, was einmal ein steinernes Bauwerk gewesen sein könnte. In den ersten drei Monaten fanden wir nur Scheißdreck. Aber dann haben wir diese beiden Eingeborenenführer angeheuert, und nachdem sie uns eine Woche lang kreuz und quer durch den Dschungel geführt hatten, betranken sie sich und erzählten uns von diesem Ort, an den niemand gehen durfte. Dorthin gehen bedeute Tod, sagten sie. Wir versprachen ihnen genügend Whiskey und einige Flinten, da erzählten sie uns, wie man ihn fand. Und wir fanden ihn. Ein Mordstempel, der dort auf einer Lichtung mitten in der Wildnis stand. Wir brachen ihn auf und fanden den Kristall darin, zusammen mit ein paar metallisch aussehenden Steinen, die Sorte, die einen Geigerzähler ausschlagen lässt, wenn Sie wissen, was ich meine. Und von diesem Moment an ging alles zur Hölle.«
    »Inwiefern?«, fragte Kaufman.
    »In der ersten Nacht hörten wir Geräusche im Wald. Merkwürdiges Rascheln und Schlurfen, Vogelrufe. Am nächsten Tag fanden wir so einen armen Teufel, mit getrocknetem Schlamm bedeckt und voller klaffender Schnittwunden. Sah aus, als hätten sie versucht, ihn zu verbrennen, aber nur der Arm,

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