Black Rain: Thriller (German Edition)
Mann, der sie geschlagen hatte, und zwei seiner Leute kamen auf sie zu.
»Mein Name ist Kaufman«, sagte er. »Ich möchte mich entschuldigen für das, was heute Morgen passiert ist. Es war so nicht geplant. Aber ich gebe Ihnen mein Wort, dass Sie von nun an gut behandelt werden.«
»Wenn Sie klug sind, lassen Sie uns gehen«, sagte Danielle. Ihre Wange brannte immer noch von dem Schlag.
»Klug?«, wiederholte er. »Ich glaube, das wäre nicht das richtige Wort. Aber Sie werden unversehrt freikommen – falls Sie kooperieren. In der Zwischenzeit brauche ich die Freiheit, ungehindert arbeiten zu können. Und ein wenig Hilfe von Ms. Biggs.«
Als sich Kaufmans Soldaten daranmachten, Susan loszubinden, mischte sich McCarter alarmiert ein. »Was wollen Sie von ihr?«
Die Männer sperrten ihre Handschellen auf und zogen sie auf die Beine.
»Was wollen Sie?«, wiederholte sie zaghaft McCarters Frage.
»Sie brauchen keine Angst zu haben«, beteuerte Kaufman. »Wir leihen uns nur kurz Ihren Sachverstand aus.«
Einer der Soldaten nahm Susan am Arm. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als er sie fortzog. Sie blickte sich verzweifelt zu McCarter um, aber es gab nichts, was er tun konnte.
Kaufman führte Susan zu einer umgedrehten Kiste, die als behelfsmäßiger Tisch diente. Er bot ihr Essen an, das sie ablehnte, und dann Wasser. Sie zögerte.
»Es ist in Ordnung«, sagte er und trank selbst einen Schluck. »Es ist kein Perrier, aber man kann es trinken.«
Susan nahm das Wasser schließlich an. Ihre Kehle war sehr trocken.
Kaufmans Tonfall war ruhig, beschwichtigend. »Ich will Ihnen nichts tun«, sagte er. »Die Ereignisse heute Vormittag waren eine Entgleisung, ein Irrtum.« Er deutete zu den Soldaten. »Diese Männer haben übereifrig reagiert, und ich war nicht hier, um es zu verhindern. Aber jetzt bin ich hier, und ich kann Ihnen versprechen, es wird nicht wieder vorkommen.«
Susan wusste nicht, was sie davon halten sollte. »Sie haben Leute getötet.«
»Ich weiß«, sagte Kaufman. »Das ist ihr Beruf. Aber da sie die Lage nun im Griff haben, werden sie nicht mehr gezwungen sein, es noch einmal zu tun.«
»Warum tun Sie das alles?«
»Ich wünschte, ich könnte es Ihnen sagen. Aber das würde alles nur schlimmer für Sie machen.«
»Ich will Ihnen nicht helfen«, sagte sie aufrichtig.
»Das kann ich verstehen. Aber ich brauche Ihre Hilfe. Wenn Sie kooperieren, bekommen Ihre Freunde Essen und Wasser und die Chance, ihr Leben zu Ende zu leben. Wenn nicht, habe ich keine andere Wahl, als Sie zu zwingen. Dann hungern und dürsten sie, bis Sie Ihre Meinung geändert haben.«
Susan schwindelte von allem, was sie miterlebt hatte, und sonderbarerweise fand sie Trost in Kaufmans beruhigender Stimme. Sie war klug genug zu begreifen, dass er genau das wollte, aber sie konnte nichts gegen das Gefühl machen. Sie wollte ihn nicht verärgern, wollte keine Schüsse mehr hören und kein Blut mehr sehen.
»Sie hören jetzt zu?«, fragte er.
Sie sah zu ihm hoch und nickte widerwillig.
»Gut«, sagte er. »Irgendwo auf dem Gelände hier befinden sich einige sehr wichtige Gegenstände, wahrscheinlich im Innern des Tempels. Ich möchte, dass Sie uns helfen, sie zu finden.«
Sie nickte.
»Sie waren schon im Tempel?«
»Nein.«
»Und Ihre Freunde, waren die drin?«
»Professor McCarter und Danielle.«
Er nickte. »Haben sie etwas aus dem Tempel entfernt? Etwas Metallisches.«
»Etwas Metallisches?«, sagte sie. »Nein, nichts Metallisches.«
Er hielt kurz inne, als wünschte er, dass sie sich ihre Antwort genau überlegte. »Ich möchte, dass Sie mit uns da hineingehen und uns herumführen.«
Jetzt hatte sie Grund zu widersprechen. »Sie verstehen nicht. Ich kann da nicht hinein. Ich kriege keine Luft wegen der Dämpfe.«
»Ja, ich weiß«, sagte er. »Ich habe alles über die Dämpfe gehört. Ein schrecklicher Geruch, aber ich glaube, dagegen haben wir etwas.« Er langte in eine Kiste neben ihm und zog eine Gasmaske hervor, wie sie das Militär verwendet. »Wird das helfen?«
Susan starrte die Maske ausdruckslos an. Was sollte sie sagen, natürlich würde sie helfen.
Von seinem Platz am Gefängnisbaum aus versuchte McCarter verzweifelt, Susan im Auge zu behalten. »Was könnten sie von ihr wollen?«
»Ihren Verstand«, sagte Verhoven. »Sie weiß, was Sie wissen, aber sie ist kleiner und schwächer. Darauf haben Sie es abgesehen. Sie haben gesehen, wie sie unsere Sachen durchsucht haben. Sie suchen
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