Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown

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dann hörte sie das Geräusch wieder, ein weiterer Metallgegenstand kam die Treppe heruntergepoltert. Er schlug auf den Boden auf und rollte über die Steinplatten.
    Sie schloss die Augen, bedeckte den Kopf mit den Händen und wartete auf eine Explosion. Aber es gab nur ein leises Plopp und dann ein lautes Zischen, als würde Luft aus einem Reifen entweichen. Sie sah in den anderen Raum hinaus, wo weißer Nebel aus einem langen, zylindrischen Behälter drang. Sie roch eine Art Chemikalie. Und dann verschwamm alles vor ihren Augen, und sie verlor das Bewusstsein.

Sechsundzwanzigstes Kapitel

    Danielle Laidlaw erwachte zum Klang einer beruhigenden Stimme.
    »Können Sie mich sehen?«, fragte die Stimme.
    Sie blinzelte gegen ein grelles Licht, und ihr Blick klärte sich langsam. Sie sah ein Gesicht mit braunen Augen und dunkelgrauem Haar. Sie erkannte es nicht.
    »Können Sie mich sehen?«
    »Ja«, sagte sie. Die Details des Gesichts zeichneten sich deutlicher ab, während gleichzeitig ein starker Schmerz sie durchzuckte. Die Gestalt wich zurück und zog die Hand von der Seite ihres Kopfs fort. Die Hand hielt einen blutgetränkten Lappen.
    »Von ihrem Ohr«, sagte der Mann.
    Ihr Kopf hämmerte, die Geräusche ringsum klangen gedämpft, aber ihr Gesichtsfeld hatte sich inzwischen erweitert; sie sah blauen Himmel hinter dem Gesicht und begriff, dass sie sich im Freien befand. Sie fühlte den unebenen Boden unter sich, bemerkte, dass der Mann eine Safarijacke trug und andere Männer in Kampfanzügen und mit Gewehren in der Hand um ihn herumstanden. Die Ereignisse der letzten Stunde kamen ihr schlagartig wieder zu Bewusstsein, und sie wurde von heftigem Zorn erfasst. »Sie sind die Leute, die uns angegriffen haben.«
    »Ich fürchte, die sind wir«, gab der Mann zu und streckte die Hand nach ihr aus.
    Sie wich zurück.
    »Nur die Ruhe«, sagte der Mann, streckte die Hand erneut aus und pflückte ein kleines, schwarzes Gerät von ihrem Gürtel. »Das werden Sie nicht mehr brauchen.«
    Ihre Hand ging zum Gürtel. Er hatte den Antwortsender genommen, den alle NRI-Teammitglieder bei sich trugen, um zu verhindern, dass sie die Sensoren des Abwehrsystems selbst auslösten. Als er ihn einem seiner Männer zuwarf, tastete Danielle ein Stück tiefer zu der zugeknöpften Beintasche ihrer Cargohose.
    Kaufman bemerkte es. »Ja, ich habe sie«, sagte er. »Nett von Ihnen, Sie zum Schauplatz des Verbrechens zurückzubringen.«
    Danielle versuchte aufzustehen, als wollte sie ihn angreifen, aber sofort wurde ihr schwindlig, und sie sank nach vorn auf Hände und Knie.
    »Ein Effekt der Droge«, sagte der Mann. »Sie scheinen das meiste abbekommen zu haben. Aber in ein, zwei Minuten müsste es nachlassen. Keine Sorge, bis dahin werden Sie gefesselt sein.«
    Sie sah wütend zu dem Mann hinauf. Sosehr sie sich auch den Kopf zermarterte, sie kannte ihn nicht. »Was zum Teufel wollen Sie eigentlich?«
    »Ich denke, das wissen Sie. Wollen wir darüber reden?«
    Das also war die konkurrierende Partei, der unsichtbare Gegenspieler, der sie am Hafen angreifen ließ. »Ich weiß nicht, wer zum Teufel Sie sind, aber ich verspreche Ihnen, Sie wissen nicht, mit wem Sie sich anlegen.«
    »Doch«, sagte der Mann, als würde er einen Flüchtigkeitsfehler korrigieren, »ich weiß genau, mit wem ich mich anlege. Und auch wenn Sie vielleicht glauben, Sie könnten noch auf Rettung hoffen, es gibt keine. Ich habe Ihr Kommunikationssystem lahmgelegt. Ihr Hubschrauber wurde samt Pilot abgeschossen und liegt brennend fünfzig Kilometer von hier im Dschungel.«
    Sie sah an dem Mann vorbei. Der schwarze NOTAR stand auf dem trockenen Grund hundert Meter entfernt. Die Bordkanonen waren deutlich sichtbar.
    »Dachten Sie, ich lasse zu, dass er mir ein zweites Mal in die Quere kommt?«
    Danielle sagte nichts, sie war wie betäubt, aber Kaufman war noch nicht fertig.
    »Und falls Sie Hilfe aus den Staaten erwarten, dann können Sie das ebenfalls vergessen. Ihr weißer Ritter dort, Ihr alter Partner Mr. Moore … Nun, ich fürchte, der ist ebenfalls von uns gegangen.«
    Sie spuckte ihn an, über die zungenfertige Beleidigung genauso wütend wie über die schreckliche Nachricht.
    Kaufman wischte sich die Spucke ruhig aus dem Gesicht und gab ihr dann eine Ohrfeige. Ihre Wange rötete sich und brannte wie Feuer.
    »Ich kann vernünftig sein, wenn Sie es sind«, sagte er in scharfem Ton und steckte das Taschentuch weg. »Ich kann Ihnen das Leben aber auch zur Hölle