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Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
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herunter und küsste sie sanft auf
den Mund. »Nein, bitte … das können wir nicht machen … nicht hier, nicht so«,
begann sie zu protestieren. Morrison ignorierte ihren Einwand und küsste sie
nun hart und leidenschaftlich, ihren schlanken Körper mit beiden Armen
umfassend. »Nein – nicht hier, nicht jetzt!« Ihre Stimme klang weich, als sie
sich zur Seite drehte und aus dem Bett sprang. »Das ist zu gefährlich! Er würde
uns beide töten, wenn er uns in flagranti erwischte.« Morrison griff erneut
nach ihr, doch sie trat zur Seite, und er wusste, dass sie es diesmal ernst
meinte.
    »Ich hätte nicht kommen dürfen«, murmelte sie, als sie sich
vornüberbeugte und ihm das Haar aus der Stirn strich. Sie ließ die weichen
Strähnen durch ihre Finger gleiten und lächelte über den Ausdruck
hoffnungsvoller Enttäuschung, den sie in seinen Augen gewahrte. »Du bist
unwiderstehlich; aber das weißt du, nicht wahr?« Es lag etwas Trauriges und
Wehmütiges in ihrem Blick, als sie hinzufügte: »Ich musste dich wiedersehen – einmal
noch, allein –, um es dir zu sagen.«
    »Um mir was zu sagen?«, fragte Morrison, der sich auf den
Ellbogen gestützt hatte, plötzlich alarmiert.
    »Dass ich dich nicht wiedersehen kann, so gern ich es auch wollte.«
    Sie lächelte. Dann stand sie auf und verließ ohne ein
weiteres Wort den Raum.
3
    In der vagen Hoffnung, Danielle vielleicht
allein anzutreffen, begab sich Morrison früh am nächsten Morgen an Deck, als er
in einigen Meilen Entfernung eine Barkasse bemerkte, die Kurs auf die Küste
nahm. Neben St. James saß Danielle, die sich just in dem Moment nach hinten
umdrehte, als versuchte sie, einen letzten Blick auf jemanden zu erhaschen, der
zurückgeblieben war.
    »Mr. und Mrs. St. James mussten
bedauerlicherweise nach New York zurückfliegen.« Morrison fuhr herum: Direkt
neben ihm stand der Kapitän, um dessen Lippen ein seltsames Lächeln spielte.
    »Geschäftlich«, fügte er mit einem bedeutungsvollen Blick
hinzu.
    Hier stimmt was nicht, dachte Morrison, so benimmt sich
kein Kapitän einer Luxusyacht. Das Verhalten dieses Mannes war zu förmlich, zu
bemüht, als würde er nur eine Rolle spielen. Er wirkte wie geradewegs aus einer
Werbeanzeige für Segelkleidung herausspaziert, wie ein Yachteigner, jemand, der
es sich leisten kann, ein solches Schiff zu besitzen – und nicht wie ein
Angestellter, der darauf arbeitet. Der weiße Zweireiher schimmerte seidig wie
ein Dinnerjacket, und die maßgeschneiderten Flanellhosen endeten genau im
richtigen Winkel über den schwarzen italienischen Schuhen. Sein graues Haar war
perfekt geschnitten und sein schwarzer Schnurrbart so akkurat gestutzt, dass
Morrison sich fragte, ob sich vielleicht ein Friseur an Bord befand. Der
Kapitän sprach Englisch, doch das war ganz offenbar nicht seine Muttersprache.
    »Mustafa Nastasis«, verkündete er und streckte die Hand
aus. »Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Die anderen Gäste kenne ich
bereits, aber für Sie ist es das erste Mal, nicht wahr?«
    Morrison nickte. »Sie sind Grieche, oder?«
    »Väterlicherseits. Meine Mutter stammt aus Istanbul. Normalerweise
hassen die Griechen und die Türken einander, aber das scheint die beiden nicht
weiter gestört zu haben: Ich habe noch acht Geschwister.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon für Mr. St. James?«
    Nastasis zögerte. Sein Blick schien sich nach innen zu
kehren, als wäre die von Morrison gestellte Frage nicht so einfach zu
beantworten, wie man hätte annehmen dürfen. »Wir kennen uns schon lange«,
erwiderte er schließlich. Seine Augen folgten der Motorbarkasse, die jetzt kaum
noch zu sehen war. Nur die lange Spur weißen Kielwassers hob sich deutlich vom
Blau des Meeres ab. »Sehr lange.«
    Morrison hörte ihn kaum. Auch er sah in Richtung Küste. Er musste
an Danielles Blick denken, als sie sich vorhin umgedreht und mit den Augen den
sonnendurchfluteten Dunst abgesucht hatte. Ob sie wohl nach ihm Ausschau
gehalten hatte?
    »Werden sie zurückkommen?«, fragte er den Kapitän.
    Nastasis lächelte. »Auf die Black Rose? Ja,immer.«
Er hielt inne, als wollte er mit seinem Herrschaftswissen prahlen. »Aber wann oder
wo …?« Er zuckte die Schultern.
    Morrison nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und wandte
sich zum Gehen.
    »Aber wenn es etwas gibt, das wir tun können, damit Sie
Ihre verbleibende Zeit auf der Black Rose bestmöglich genießen, lassen Sie
es uns bitte wissen!«, rief Nastasis ihm nach.
    Am Abend

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