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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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besorgt war, aber ein sieben Meter langer und fünfhundert Kilo schwerer Hai war nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen durfte.
    »Hammerhaie ignorieren Menschen in der Regel«, sagte sie und blickte sich nach allen Richtungen um. »Aber das Problem ist…«
    Noch ehe sie zu Ende gesprochen hatte, kamen zwei weitere der merkwürdig geformten Fische aus der Dunkelheit geglitten, dann ein dritter, vierter und fünfter.
    »Das Problem ist, dass sie dazu neigen, Schwärme zu bilden«, sagte sie.
    Die Haie schwammen nahe der Oberfläche und bewegten sich methodisch, beinahe träge am Rande von Danielles Sichtbereich. Danielle gab ein wenig Gas und glitt langsam vorwärts.
    »Was tust du?«, fragte Hawker.
    »Ich will nur sehen, wohin sie schwimmen«, sagte sie.
    »Wie wär’s, wenn wir sie einfach ziehen lassen?«, schlug er vor.
    Das wäre ihr sehr recht gewesen. Das Problem war nur, sie glaubte nicht, dass die Haie irgendwohin schwammen.
Sie hatte den leisen Verdacht, dass sie sich vielleicht nur entfernten, bis sie außer Sichtweite waren, um dann zu den beiden menschlichen Schwimmern zurückzukehren.
    Sie setzte ihre langsame Verfolgung fort, bis sie die Tiere deutlicher sehen konnte. Die Haie hatten ihren Kurs in der Tat geändert, aber nicht zurück zu ihr und Hawker, sondern sie waren nach links, in südliche Richtung geschwenkt. Sie wäre ihnen gern weiter gefolgt, aber obwohl die Haie in gemächlichem Tempo schwammen, konnten sie nur mit ihnen mithalten, wenn sie mit ihren DPVs richtig Gas gaben; doch das wäre vielleicht nicht sehr klug gewesen, da Haie, wie Danielle wusste, Vibrationen extrem gut wahrnahmen.
    »Danielle«, sagte Hawker. »Du solltest dich vielleicht einmal umdrehen.«
    Sie ließ den Gashebel los und drehte sich zu Hawker um. Weitere Haie kamen in ihre Richtung angeschwommen, aber nicht zwei, drei oder fünf, sondern zwanzig, dreißig, fünfzig; immer zu zweit oder zu dritt nebeneinander bildeten sie eine lange Kette, es sah aus wie ein Unterwasser-Highway zur Hauptverkehrszeit.
    Danielle und Hawker sanken geräuschlos zum Meeresgrund. Es schien eine kluge Idee zu sein. Sie landeten im Sand. Von dort hatte Danielle einen besseren Blick auf die vom Sonnenlicht beschienen Haie und ihre Manöver. Sie konnte jetzt sehen, was die Tiere taten: Sie beschrieben langsam einen Kreis von einer halben Meile Durchmesser, wie es Fische in einem runden Aquarium tun.
    »Nicht dass ich sie nicht lieber aus einem U-Boot beobachten würde«, sagte Hawker, »aber das ist schon ziemlich cool.«
    »Ich habe davon gehört, dass sie sich manchmal zu
Hunderten versammeln«, sagte Danielle, »aber gesehen habe ich so etwas noch nie.«
    »Wie viele, glaubst du, sind das?«
    Es war unmöglich, sie zu zählen, aber Danielle schätzte, dass es mehr als hundert waren, vielleicht fast zweihundert. Die größeren schwammen allein weit draußen, auf der Außenbahn, sozusagen, während sich die kleineren, zwei bis drei Meter langen Exemplare in festen Gruppierungen auf der Innenseite der Kreisbahn hielten.
    Beim Versuch, das ganze Schauspiel zu fotografieren, fiel Danielles Blick auf den Meeresgrund, dorthin, wo die Mittelachse des Haifischkreises sein musste. Dort erhoben sich ein Korallenriff und eine Art Felsformation.
    Und plötzlich war ihr alles klar. Haie, Hammerhaie insbesondere, haben empfindliche Organe im vorderen Kopf, mit denen sie elektromagnetische Impulse wahrnehmen. Diese kleinen Organe bezeichnete man als Lorenzinische Ampullen; es handelte sich im Wesentlichen um Bündel von Nervenfasern, die auf Veränderungen bei elektromagnetischen Wellen reagieren.
    Wenn ihre Vermutung stimmte, dass es in dieser Gegend einen weiteren Stein geben könnte, dann spürten die Haie dessen Energie vielleicht und wurden davon angezogen, ähnlich wie es Yuri wenige Augenblicke zuvor im Boot ergangen war.
    Nur hielt die Haie nichts zurück, und ihr Verlangen, hier zu sein, führte zu diesem endlosen Kreisen. Genauso wie Motten, die ein Kerzenlichtumschwirren.
    Danielle starrte auf die Haie, die über ihnen langsam ihre Runden drehten; die Szene hatte fast etwas Hypnotisches für sie. Leicht benommen wandte sie den Blick ab und sah zu der von Korallen überwachsenen Steinformation vor ihnen.

    Nach einigen tiefen Atemzügen wurde sie klarer im Kopf.
    »Ich denke, wir sollten zu diesen Korallen dort drüben schwimmen«, sagte sie. »Sie sind an der richtigen Stelle. Wenn einer der Steine hier unten ist, dann finden wir ihn

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