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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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endgültig den Rest geben. Sie könnten fast wieder normal werden.«
    Er streckte die Hand aus, und sie schüttete die Tabletten hinein.
    »Danke«, sagte er.
    Sie nickte ihm zu, dann machte sie kehrt und ging aus dem Zimmer.

    Der wichtige Mann griff nach dem Wasserglas und hielt inne. Er blickte auf die Tabletten, und dann fuhr seine Hand in die Tasche und kam ohne sie wieder heraus. Die Frau sah es nicht. Sie wusste es nicht. Und dann trank er trotzdem einen Schluck Wasser und wandte sich wieder der heißen Maschine zu.
    Die Medizin machte, dass Dinge verschwanden, so viel wusste Yuri, und der wichtige Mann wollte, dass die Dinge, die er gesehen hatte, zu ihm zurückkamen.

40
    Nach einem kurzen Ausflug zum Militärkrankenhaus auf dem Stützpunkt Groom Lake kehrte Moore nach Yucca Mountain zurück, als Beifahrer in einem Humvee, der sich der weit offenen Einfahrt zu dem mächtigen Tunnel näherte.
    Rechts davon stand die gigantische Tunnelbohrmaschine. Sie sah aus wie eine liegende Saturn-V-Rakete. Die hundert Tonnen schwere Maschine hatte die Tunnel, die den Yucca Mountain durchdrangen, ganz allein gebohrt, ausgehoben und betoniert. Zu groß, als das man sie woandershin schaffen konnte, ohne sie zu zerlegen, war sie dann in Folie verpackt neben dem Eingang geparkt worden, für den Fall, dass es noch mehr Arbeit für sie gab.
    Der Humvee rollte daran vorbei und durch das riesige Schutztor vor dem Tunnel. Aus dem grellen Tageslicht Nevadas fuhren sie in absolute Dunkelheit, die nur zum Teil von Lampen an den Wänden und den Scheinwerfern des Humvees erhellt wurde.

    »Gewöhnt man sich daran überhaupt?«, fragte Moore und sah sich um.
    »Nach einer Weile«, sagte der Fahrer. »Wir kontrollieren den Berg dreimal am Tag. Und wir sind immer da, wenn Wissenschaftler wie Sie vorbeischauen. Allerdings meist nicht mit ganz so viel Feuerkraft.«
    Moore nahm an, er meinte die mit Maschinengewehren besetzten Humvees, die nahe der Einfahrt postiert worden waren, die Trupps bewaffneter Männer und die stündlichen Erkundungsflüge der Black Hawks.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Tunnel vor ihm zu. Der Eingangsbereich war dreimal so breit wie die einzelnen Tunnel. Er verlief etwa zweihundert Meter weit, bis sich der Haupttunnel im Wesentlichen zu einer zweispurigen, von Fels und Beton gesäumten Straße verengte. Einmal mehr bekam Moore ein klaustrophobisches Gefühl in der langen, engen Röhre.
    »Was ist, wenn die Wände einbrechen?«
    Er hatte die Frage nicht ernst gemeint, aber der Fahrer beantwortete sie trotzdem.
    »Es gibt eine Reihe von Rettungsschächten, die zur Oberfläche führen. Man muss ein paar Hundert Meter über Leitern steigen, aber dann wird man oben wieder ausgespuckt.«
    »Ah«, sagte Moore und wusste nicht, was schlimmer war: schnell zerquetscht werden oder ein paar Hundert Meter über Leitern steigen. »Kein Aufzug?«
    Der Fahrer schüttelte den Kopf, und der Humvee fuhr noch etwa eine Meile, ehe das Labor in seinem Scheinwerferlicht auftauchte.
    Der Hauptschacht erstreckte sich dahinter noch weitere vier Meilen. Es waren bereits Bedenken laut geworden, ob sie sich tief genug im Berg befanden. Die Wahrheit war,
sie befanden sich im Zentrum des »Erprobungstunnels«, der im Lauf der Jahre zahlreiche Experimente gesehen hatte, die meisten davon, um herauszufinden, ob es mögliche Instabilitäten, seismische Aktivitäten oder Grundwassereinbrüche gab, die den Ort als Endlager ungeeignet machten.
    Aufgrund dieser Geschichte waren Stromkabel und Datenleitungen bereits fest verlegt, und die Teams von NRI und CIA konnten sich ihrer bedienen. Tiefer zu gehen, hätte bedeutet, dass sie die Infrastruktur erweitern mussten, und dafür hatten sie wirklich keine Zeit.
    Für Notfälle konstruierten sie eine Art Raketenschlitten. Seinen Antrieb hatte man aus einer Sidewinder-Rakete ausgebaut. Für den Fall, dass der Stein alle kritischen Grenzwerte zu durchbrechen schien, würde man ihn an dem Schlitten befestigen und ins tiefste Innere des Bergs feuern. Eine Drei-Sekunden-Reise ins Nichts.
    Moore sprang aus seinem Taxi, stieg die zwei Stufen des LKW-Anhängers hinauf und betrat das Behelfslabor. Er war bereit, sich in die Schlacht zu stürzen, aber ein unmittelbareres Problem nahm die allgemeine Aufmerksamkeit gefangen.
    Die UN-Sitzung verlief schlecht, und die Männer in dem Anhänger verfolgten alles über Satellit. Eine Nation nach der anderen trat ans Podium, um die USA anzuprangern. Anders als früher, als

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