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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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solche Attacken nur von einigen feindlichen Ländern zu erwarten waren, verlangten jetzt auch viele freundlich gesinnte Staaten zu erfahren, was in der Wüste passiert war.
    Anders als im britischen Parlament, wo nach einer Stellungnahme eine Erwiderung gestattet war, erlaubten es die gegenwärtigen UN-Regeln einem Vertreter nach dem anderen, ungestört seine Rede vorzutragen. Der US-Botschafter
konnte nur dasitzen, sich Notizen machen und eine Hand an den Kopfhörer für die Übersetzung auf seinem Ohr legen.
    Im Allgemeinen war Moore ein Anhänger des UN-Verfahrens, aber das hier wirkte wie ein Zirkus.
    Um alles noch schlimmer zu machen, schaute der Präsident ebenfalls zu, wenn auch aus dem Oval Office in Washington. Wie in einer Telefonkonferenz konnte Moore ihn auf einem Bildschirm sehen, während er auf dem andern die UN-Debatte verfolgte. Zum Glück war Stecker kurz nach Langley zurückgeflogen und würde zumindest für heute nirgendwo auftauchen.
    »Wie schlimm ist die Geschichte?«, fragte Moore.
    Nathaniel Ahiga hatte eine Auszeit vom Reich der Daten genommen, um ebenfalls zuzuschauen.
    »Wenn ich ein Spieler wäre«, sagte er, »würde ich nicht verdoppeln.«
    Moore hörte der Übertragung zu. Die chinesische Delegation behauptete, eine neue amerikanische Superwaffe haben einen ihrer »Kommunikations«-Satelliten zerstört, was sie für gefährlich und illegal hielten, mit anderen Worten, eine Kriegsdrohung. Nicht erklärt wurde, wieso ein chinesischer »Kommunikations«-Satellit über US-Territorium kreiste; schließlich wusste jeder, es handelte sich um einen Spionagesatelliten, aber das machte seine Zerstörung nicht weniger gefährlich.
    »Ist das wahr?«, fragte Moore.
    Der Präsident meldete sich. »Unsere Aufklärung bestätigt, dass die chinesische Luftwaffe heute Morgen verzweifelt versucht hat, den Kontakt mit einem ihrer Satelliten wiederherzustellen.«
    »Verdammt«, sagte Moore.
    »Es kommt noch schlimmer«, sagte der Präsident. »Die
Russen behaupten, sie hätten ebenfalls einen Satelliten verloren.«
    Moore fluchte leise über das Pech, dass Spionagesatelliten der beiden anderen Weltsupermächte ausgerechnet zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren. Andererseits gehörten Nellis Air Force Base, der Flugplatz von Groom Lake und Area 51 zu den am heftigsten ausgekundschafteten Gebieten der USA. Vielleicht sollte er eher überrascht sein, dass es nur zwei Satelliten waren.
    »Irgendwelche militärischen Aktivitäten?«
    »Vereinzelte, aber massive Mobilmachung und Streuung von Einheiten«, sagte der Präsident. »Begleitet von erhöhter Aktivität in allen Militärhäfen.«
    Natürlich, dachte Moore. Gegnerische Spionagesatelliten auszuschalten, wurde nach jeder Militärdoktrin als notwendiges Vorspiel zu einem Krieg angesehen. Russen wie Chinesen reagierten darauf sowohl paranoid als auch vollkommen logisch, indem sie mobilmachten und ihre Einheiten vorsichtshalber auf entlegene Orte verteilten. Wäre es andersherum gewesen, hätten die Vereinigten Staaten das Gleiche getan.
    Er rieb sich die Schläfe, der Stress führte zu einem Migräneanfall. Er fragte sich, ob er im Krankenhaus hätte bleiben sollen.
    »Wie haben wir reagiert?«
    »Ich hatte keine andere Wahl, als unsere eigene Alarmbereitschaft zu erhöhen«, sagte der Präsident. »Wir sind auf Verteidigungsstufe vier gegangen, und der Generalstab wird wahrscheinlich Stufe drei empfehlen, wenn Russen und Chinesen ihre Aktivitäten fortsetzen.«
    Moore schnaubte gereizt. »Womit sie ihre schlimmsten Befürchtungen dann wohl bestätigt sehen dürften.«
    »Wie bitte?«, sagte der Präsident.

    »Wir sollten mit ihnen reden, Mr. President, nicht Panzer und Flugzeuge startklar machen. Eskalation führt zu weiterer Eskalation, sie ist das vorhersehbare Ergebnis ihrer selbst.«
    Der Präsident wurde augenblicklich zornig. »Das ist nicht Ihre Entscheidung. Und Sie verkennen verdammt noch mal, worum es geht. Dieses Schlamassel haben wir zur Hälfte Ihnen zu verdanken. Bis jetzt habe ich Ihnen den Rücken gestärkt, aber Sie kommen zu keinen Ergebnissen, und meine Geduld hat Grenzen. Grenzen, die in etwa drei Tagen erreicht sein werden.«
    »Mr. President …«
    »Sie behaupten«, unterbrach ihn Henderson, »dass uns diese Dinger angeblich vor irgendetwas retten. Aber alles, was sie bisher getan haben, war, uns in Gefahr zu bringen. Wir brauchen eine Strategie für den Umgang mit ihnen, und Sie sollten mir verdammt noch mal endlich eine

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