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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Betonboden. Seine Hand ging zur Brust und packte die Waffe, die in ihm steckte, konnte sie jedoch nicht herausziehen.

    Sein Atem ging stoßweise. Sein Blick ging nach oben, seine Augen suchten seinen Herrn. »Ich bin treu …«, brachte er heraus. »Ich würde sie … für Sie bestrafen.«
    »Wenn ich sie finde«, sagte Kang zu seinem sterbenden Stellvertreter, »werde ich sie selbst bestrafen.«

39
    Es war Tag. Yuri mochte den Tag. Es gab weniger Schärfe am Tag als im Dunkeln. Tagsüber schliefen die meisten Dinge, wenn auch nicht alle.
    Er saß auf dem Boden und beobachtete eins, das wach war; das Licht rings um das Ding schien zu schimmern, wie ein Geist inmitten der sich drehenden Blätter des Deckenventilators zu schweben. Der Ventilator drückte die Luft nach unten, aber das Licht blieb in der Nähe der Achse und wirbelte um sie herum. Das Muster änderte sich, es verschob sich mal nach innen, mal nach außen. Aber Yuri stellte fest, dass es ihm gefiel. Es war sanft und leise, die Farben blass und nicht aggressiv.
    Am anderen Ende des Zimmers saß der dunklere Mann am Tisch und arbeitete. Dieser Mann war wichtig; er wusste Dinge, die die anderen beiden nicht wussten. Und er sah und hörte Dinge. Yuri sah und hörte sie nicht, aber der wichtige Mann sah und hörte sie. Manchmal wunderte er sich, und manchmal war er sich sicher. Manchmal sprach er sogar mit ihnen.
    Yuri mochte ihn. Der wichtige Mann war freundlich. Wenn er sprach, war seine Stimme schwer. Er mochte Papier und Stifte, nicht die Maschine, an der er arbeitete.

    Yuri konnte sehen, dass die Maschine heiß war. Vielleicht verbrannte sie ihn. Auf jeden Fall brannte sie in Yuris Augen, wenn er sie ansah. Yuri beschloss, dass er sie kein bisschen mehr mochte als der wichtige Mann. Er wünschte, sie würde weggehen. Das wäre das Beste. Sie sollte einfach woandershin gehen.
    Die Zimmertür ging auf, und er sah die Frau hereinkommen. Er hörte sie reden, aber er verstand sie nicht. Ihre Worte waren nicht wie seine.
    »Schon Glück gehabt?«, sagte sie.
    »Bisher nicht«, erwiderte McCarter. »Aber ich bleibe dran.«
    Die Frau kam herüber, um nach Yuri zu sehen. Ihr Gesicht war warm; sie brachte Wärme zu ihnen. Er wusste nicht wie, sie tat es einfach. Als die Frau ihn berührte, hatte Yuri keine Angst. Die Berührung durch andere war schmerzhaft, machte ihm Angst, aber diese Frau bewirkte, dass sich andere besser fühlten.
    Sie und der wichtige Mann suchten nach etwas, das verloren gegangen war. Sie war nervös, fürchtete, dass sie es vielleicht nicht finden würden. Er nicht, er war sich sicher. Er rechnete damit, dass sie es fanden. Es war ein großer Unterschied. Vielleicht suchten sie nicht nach demselben, dachte Yuri.
    Draußen, hinter der Glastür stand der andere Mann im Sonnenlicht. Er war anders als die beiden. Er wollte nicht finden, wonach sie suchten, aber er half ihnen trotzdem und passte auf alles auf. Der Mann da draußen hielt ständig Ausschau, seine Augen waren immer in Bewegung. Er sah nicht die Lichter und Farben wie Yuri, und er hörte nicht die Worte, wie der wichtige Mann, aber er schaute und schaute, als wüsste er, dass etwas kommen würde.
    Das war es, dachte Yuri. Die anderen beiden suchten
nach etwas, und dieser Mann half ihnen, aber er suchte auf eine andere Weise. Die beiden erwarteten, Dinge zu finden, und dieser Mann passte auf, dass sie selbst nicht gefunden wurden.
    Die Frau sprach wieder. Sie versuchte, dem wichtigen Mann zu helfen.
    »Und wenn wir mit der Botschaft Kontakt aufnehmen? Sie könnten sich an einige von Ihren Kollegen wenden.«
    »Ich glaube nicht, dass uns das weiterbringen würde«, sagte er. »Und was ist, wenn wir uns dadurch verraten?«
    »Also gut«, sagte sie und öffnete eine Plastiktüte, die sie mitgebracht hatte.
    Sie zog mehrere Flaschen hervor. Yuri kannte solche Flaschen; sie enthielten Medizin. Manchmal hatten ihm die anderen Medizin geben. Nicht diese Frau, aber welche, die sprachen wie sie. Manche Medizin machte die Lichter dunkler, bis er sie nicht mehr tanzen sah.
    Er wusste nicht, warum, aber manchmal gefiel es ihm, und manchmal waren sie ihm zu hell. Und dann gab es Medizin, die mochte er überhaupt nicht. Von der wurde ihm schlecht, und sein Kopf tat weh. Und außerdem wollte er nicht, dass die Lichter weggingen.
    Sie nahm zwei Tabletten aus jeder Flasche. »Nehmen Sie die«, sagte sie.
    »Was ist das?«
    »Neue Antibiotika. Ihr Fieber ist fast weg, und das hier sollte der Infektion

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