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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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unten gefunden haben. Der zweite Stein wäre jetzt in unserem Besitz.«
    »Ja, natürlich«, antwortete Choi. »Aber wir kennen ihre Theorie. Es gibt vier Steine. Das heißt, zwei sind noch immer da draußen.«
    »Nein«, sagte Kang mit Bestimmtheit. »Es ist nur noch ein Stein übrig.«
    Choi blickte verwundert drein.
    Kangs Stimme wurde weicher, als würde er mit einem dummen, aber treuen Hund sprechen.
    »Natürlich kann ich nicht erwarten, dass du diese Dinge weißt«, sagte Kang. »Sie übersteigen deinen Verstand und dein Vorstellungsvermögen. Du bist nur ein Werkzeug, das man am besten nur für einfache Aufgaben verwendet.«
    Er nickte in Richtung der Techniker, die mithilfe von Pinzetten die dünnen Drähte an verschiedenen Nervenkreuzungen seines Arms anschlossen. Sein Arm zuckte dabei jedes Mal leicht.
    »Wenn ein Hammer benutzt wird, wo eine feine Klinge gebraucht würde«, fuhr Kang fort, »kann der Handwerker nicht dem Hammer die Schuld daran geben, dass es nicht funktioniert. Und wenn man dir eine Aufgabe stellt, die du nicht bewältigen kannst, wessen Schuld ist es außer meiner, weil ich sie dir gestellt habe?«
    »Mit den Informationen, die wir haben, werden wir ihnen beim nächsten Mal zuvorkommen«, sagte Choi. »Wenn sie eintreffen, werden wir über alles Bescheid wissen, was wichtig ist. Und wir können ihnen eine Falle stellen, aus der es kein Entkommen gibt.«
    »Wir sind bereit für die Stromzufuhr«, sagte der Techniker.

    Choi wirkte verärgert.
    »Fangt an«, sagte Kang zu seinem Techniker. Als der Strom floss, bewegte sich Kangs Arm ruckartig und beruhigte sich dann.
    »Ich mache mir Sorgen«, sagte Choi, der offenbar verstimmt war, weil er die Unterhaltung vor dem Techniker führen musste.
    »Worüber?«, fragte Kang, ohne den Blick von dem Gerät zu nehmen, das es seinem Arm ermöglichte, sich zu bewegen.
    Choi begann vorsichtig. »Ich verstehe, warum Sie die Steine wollen, aber die Macht, die sie besitzen …«
    »Mit dem russischen Stein haben sie den Jungen geheilt«, sagte Kang in scharfem Tonfall, nicht glücklich darüber, dass man an seinen Entscheidungen zweifelte.
    »Ja. Aber Sie haben gesehen, was sie bewirken, was dort unten passiert ist. Vielleicht ist ihr Besitz gefährlich.«
    Kang riss die Augen auf. »Ich kriege, was ich haben will«, sagte er streng.
    »Und ich werde es Ihnen besorgen«, sagte Choi. »Aber ich denke, wir müssen vorsichtig sein.«
    Chois Aussage war in alle Unterwürfigkeit gekleidet, die der Mann aufbrachte, aber Kang sah etwas anderes. Er sah Habgier hinter der Besorgnis, er sah Untreue. Jetzt verstand er Chois Versagen, sein stets knappes Scheitern. Jäher Zorn loderte in ihm auf.
    »Du willst nicht, dass ich ihn bekomme«, knurrte Kang, kochend vor Wut.
    »Nein«, sagte Choi. »Das stimmt nicht.«
    Natürlich war es so, dachte Kang. Wenn er starb, würde Choi alles übernehmen. Er war ein Verräter wie alle andern.
    »Du wolltest ihn mir vorenthalten!«, bellte er. »Du wolltest, dass ich sterbe!«

    »Nein, das verstehen Sie falsch. Ich will, dass Sie ihn bekommen. Ich bin nur …«
    Choi sprach nicht zu Ende. Sein Blick war zu Kangs Arm und dem merkwürdigen Ding gehuscht, das daran befestigt war. Der Arm bewegte sich vor und zurück, ein Strecken und Beugen, wie man es nach einem langen Schlaf tut. Die Antriebselemente, die Kangs Finger zu einer Faust geballt hatten, streckten sie nun wieder zu einer offenen Hand.
    Hinter ihnen stemmte einer der Techniker den Deckel von einer großen, sargähnlichen Kiste ab. Er fiel mit einem lauten Knall herunter. In der Kiste waren ähnliche Vorrichtungen wie die an Kangs Arm: zwei Beine, ein weiterer Arm und eine Rumpfeinheit, alle mit hydraulischen Antriebselementen, gebündelten Kabeln und Halterungen für Lithiumbatterien.
    Kangs Gesicht rötete sich vor Freude. Chois Miene strahlte Verwirrung und schließlich Furcht aus.
    »Viele Jahre habe ich mich auf dich verlassen«, sagte Kang zu Choi. »Ich habe dein Versagen, deine Diebstähle und deine Verachtung ertragen. Aber das brauche ich jetzt nicht mehr zu tun.«
    Kangs Hand schwebte über einem großen Schraubenzieher. In einem Sekundenbruchteil schnappte die Hydraulik an den Fingern zu. Kangs Hand ergriff das Werkzeug und holte damit aus. Und dann schoss der Arm mit einer Geschwindigkeit und Wucht nach vorn, die Choi verblüffte.
    Der Schraubenzieher bohrte sich in seinen Brustkorb. Choi stürzte rückwärts von seinem Stuhl und landete auf dem

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