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Black Swan - Silberner Fluch

Titel: Black Swan - Silberner Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Carroll
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neben mir.
    Verssschwinde aus meinen Wasssser wegen! , zischte sie. Du gehörst nicht hierher.
    »Nein?«, fragte Dee und spreizte die langen Finger. »Ich habe mein kleines Schlupfloch schon seit über fünfzig Jahren, und ich bin dir noch nie aufgefallen. Vielleicht bist du es, die nicht hierhergehört, Melusine. Ist es hier nicht ein wenig zu … salzig für deinen Geschmack?«
    Der Nebel, aus dem Melusine gegenwärtig bestand, kondensierte zu einer langen, geflügelten Schlange, die sich in der Luft über Dee zusammenrollte. Sie ließ die
lange Zunge zwischen den scharfen Fangzähnen hervorschnellen und die Kiefer nur Zentimeter vor Dees Gesicht zuschnappen. Er betrachtete sie gelassen aus seinen bernsteinfarbenen Augen und schnippte die Asche seiner Zigarre in einen Aschenbecher, der auf dem Tisch neben seinem Stuhl stand. Die Bewegung zog meinen Blick auf sich, und ich sah dort etwas Silbernes aufblitzen. Neben dem Aschenbecher lag die Schatulle. Dee lächelte und legte seine Hand darauf.
    »Sind Sie deswegen gekommen, Garet James? Wollten Sie noch einmal hineinsehen?« Seine Finger strichen über den Deckel und ließen die eingravierten Linien lebendig werden. Sie wanden sich wie ein erwachendes Schlangennest. Ich fühlte, wie ich näher driftete, dem verschlungenen Pfad jeder Linie folgte … wenn ich nur einer von ihnen bis zum Ende folgen könnte, dann würde ich es wissen …
    Ich fuhr zurück. Was wissen?
    »Sie würden die Beherrschung über die Elemente erlangen und das Geheimnis des ewigen Lebens erfahren«, sagte er. »Und was noch wichtiger wäre, Sie wüssten, wie Sie dem ewigen Leben entkommen könnten. Das ist es, was Ihr neuer Freund gern herausfinden möchte. Glauben Sie, er hilft Ihnen nur, weil ihm Ihr hübsches Gesicht so gut gefällt? Auch er will die Schatulle. Sie ist der einzige Weg, um die Sterblichkeit zurückzuerlangen … obwohl ich mir nicht denken kann, wieso er das wollen würde. Er rechnet damit, dass Sie ihn zu dem Kästchen führen werden. Wieso rufen Sie ihn nicht; Sie werden sehen, wie schnell er kommt. Ach, ich vergaß. Sie können Ihren kleinen Feuertrick in Ihrem jetzigen Zustand natürlich
schlecht ausführen. Warum materialisieren Sie sich nicht einfach wieder?«
    Hör nicht auf ihn! , spuckte Melusine um mich herum.
    Mir war nicht klar gewesen, dass ich eine solche Verwandlung überhaupt allein bewerkstelligen könnte. Doch kaum hatte er mir die Idee in den Kopf gesetzt, da wurden meine Zellen schwerer, und ich sehnte mich nach der Stofflichkeit meines Körpers.
    »Ich finde das Element Wasser immer so kalt und nass.« Dee tat so, als würde er erschauern. »Würden Sie nicht lieber am Feuer sitzen und ein Glas Brandy trinken?«
    Nun spürte ich es: Ich fühlte mich wirklich kalt. Und leer. So leer.
    »Sie und ich, wir müssen über eine Menge Dinge reden, Garet James. Sie haben nichts von mir zu befürchten. Immerhin hätte ich meinen Schatten auch befehlen können, Sie zu erschießen, als ich sie in Ihr Haus entsandte.«
    Sie haben meinen Vater angeschossen!
    »Nein, meine Liebe.« Dee wackelte mit dem Zeigefinger und schüttelte den Kopf wie ein wohlmeinender Onkel, der sanft seine Lieblingsnichte korrigiert. »Ihr Vater hat sich selbst angeschossen. Ein bedauerlicher Unfall. Woher sollte ich wissen, dass er Angst vor Dibbuks hat?«
    »Sie haben den Mantikor ausgesandt, um mich umzubringen – und dann hat er Edgar Tolbert getötet!«
    »Habe ich das?«, fragte Dee. »Woher wollen Sie wissen, dass es so war? Weil der Vampir es behauptet hat? Wie ausgesprochen günstig, dass der Biss des Mantikors ihm die Gelegenheit gab, Ihr Blut zu trinken, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf – oder zumindest schüttelte ich die Moleküle, die einst meinen Kopf ausgemacht hatten.
»Will hat mich gerettet …« Dann verstummte ich, dachte an Wills Mund an meiner Kehle und daran, wie er mich letzte Nacht beinahe zu einem seiner Art gemacht hatte … aber ich hatte darum gebeten, ich hatte ihn angefleht, mich zu dem zu machen, was er selbst war …
    »Natürlich haben Sie ihn gebeten, Sie zum Vampir zu machen. Sobald er einmal Ihr Blut verseucht hat, hungern Sie nach mehr. Er hat Sie süchtig gemacht.«
    Er versucht dich hinterrücks dazu zu bringen, dass du dich materialisierst, damit er dich vernichten kann , sang Melusine in mein Ohr. Vergiss nicht, was er den Sssylphen angetan hat.
    »Ach ja, die Sylphen. In diesem Punkt bekenne ich mich schuldig, aber es war

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