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Blackbirds

Blackbirds

Titel: Blackbirds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Wendig
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daran, wen er kennt.
    Denn Randy nimmt Meth. Hauptsächlich deshalb, damit er abends lang aufbleiben und Cartoons oder schlechte Filme gucken kann. Man könnte anführen, dass Randy den Tod fürchtet und Schlaf für ihn Todes Bruder ist – darüber hinaus vergeudet Schlaf Leben, und das bringt einen nur schneller zum Tod. In Wahrheit allerdings ist sich Randy dieser seiner Angst nicht einmal bewusst. Außerdem: Wer fürchtet den Tod nicht?
    Das Problem ist: Randys Gewohnheit, Meth zu nehmen – unbewusst vielleicht dazu gedacht, ihm einen Aufschub von der Hinrichtung zu verschaffen –, wird ihn nur viel schneller umbringen. Denn Randys Dealer hat schon mehrmals an der Preisschraube gedreht. Die Kosten für Crystal Meth gehen hoch, höher, noch höher. Randy ist keiner, der für Ärger sorgt, und ganz bestimmt ist er keiner, der proaktiv genug ist, sich einen neuen Dealer zu suchen ...
    ... aber was, wenn ein neuer Dealer sich Randy suchte?
    Dieser neue Kerl kommt daher. Er sagt, er hat Ware. Er sagt, er ist bereit, zu verkaufen, und zwar zu Schnäppchenpreisen, Preisen, die niedriger sind als ein Wurmbauch in einer Spurrille. Dieser neue Kerl, er ist gewieft; er lächelt, als wäre er gekommen, um Geschäfte zu machen. Auch wenn Randy findet, dass der Kerl ein bisschen zu sehr auf Strahlemann macht – so als ob der Bursche seine Ware vielleicht selbst benutzt hätte – das geht in Ordnung. Randy mag niedrige Preise.
    Randy hört auf, seinen alten Dealer zu treffen, und fängt an, sich mit dem neuen Typen zu verabreden.
    Und das ist der Punkt, wo Randys Abenteuerlust ein Ende findet.
    Jedenfalls wenn es nach seinen Kidnappern geht.
    Die Tür zum Kühlraum scheppert und öffnet sich. Randy ist überrascht, und er macht eine Rotzblase – eine blutige – und scheißt sich fast in die Hose.
    Die zwei Leute, die ihm die Scheiße aus dem Leib getreten haben – die untersetzte Frau (Randy kann sich nicht helfen, aber er findet sie ein bisschen attraktiv) und der hochgewachsene Mann –, kommen rein, aber jetzt haben sie noch einen Dritten dabei.
    Der dritte Mann ist breitschultrig, aber dünn – zu dünn, wie ein Skelett, das man benutzt hat, um einen weißen Anzug aufzuhängen –, und (noch bizarrer): Er ist auch haarlos wie ein Skelett. Ein mit Spucke auf Hochglanz polierter Glatzkopf. Keine Augenbrauen, nicht mal Augenwimpern. Jeder Teil seiner Haut – die eine matte, ungesunde Farbe hat, nicht chemisch, sondern eher die Farbe von verdorbenem Brathähnchen – ist glatt, glitschig und glänzt wie eingeölt.
    »Randy Hawkins«, sagt der Mann, aber sein Akzent ist definitiv nicht aus dieser Gegend – besonders wenn ›aus dieser Gegend‹ den gesamten nordamerikanischen Kontinent einschließen soll. Vielleicht ist der Mann Deutscher. Oder Pole. Oder aus irgendeinem anderen nebulösen osteuropäischen Land. Randy Hawkins kennt den Ausdruck ›Eurotrash‹ nicht, aber wenn er ihn kennen würde, würde er ihn benutzen.
    Der Mann zeigt auf ihn und fragt: »Das ist er?«
    Randy will etwas sagen, kann aber nicht, weil seine eigene blutige Socke in seinem Mund steckt und von Isolierband dort festgehalten wird.
    Harriet nickt. »Ich habe ihn in die Mangel genommen.«
    Ingersoll nickt, als bewundere er ein Gemälde. Mit einem spinnenhaften Finger streicht er über die Blutkruste, die auf Randys Kieferpartie über die Wange bis hin zum Ohr verläuft, das geschwollen wie ein Blumenkohl ist, und dann quer über die Stirn, wo säuberlich eine Reihe von horizontalen Markierungslinien (sie stammen von einer Rasierklinge, nicht von einem Stift) eingeritzt ist.
    Er hebt Randys Kopf an. Sieht die ramponierte Haut an dessen Nacken.
    »Das ist ja interessant«, sagt der dünne Mann. Er reibt mit der Fingerspitze über das schorfige, abgeschabte Fleisch. Kratz, kratz . »Eine neue Technik?«
    »Neues Werkzeug«, erklärt Harriet. »Ich bin zu Bed, Bath and Beyond gegangen und habe mir ein paar Sachen aus der Küchenabteilung ausgesucht. Das da stammt von einer Käsereibe. Ich habe ihm mit einer Knoblauchpresse auch drei Finger gebrochen.«
    »Innovativ. Und kulinarisch.«
    »Danke sehr.«
    Ingersoll mustert Frankie von Kopf bis Fuß. »Und was hast du beigesteuert?«
    »Donuts.«
    Über Ingersolls Gesicht legt sich ein mürrischer Ausdruck. »Natürlich.« Diese Miene scheint nichts Neues zu sein.
    »Er ist bereit zu reden«, sagt Harriet. »Ich wusste, Sie würden dafür hier sein wollen.«
    »Ja. Es ist Zeit, dass

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