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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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bevor sie schließt.«

Colvin wusste, dass er das nie vergessen würde.
Er hatte es über den Berg geschafft, auf dem Alamzad gelandet war, und glitt in sicherer Höhe über die Serpentinen. Dann war aus dem Nichts der verdammte Wind aufgetreten, und er war in Panik geraten.
Panik - es gab kein passenderes Wort dafür. Er war erstarrt wie ein Dilettant und hatte sich vom Wind direkt zur Klippe tragen lassen, bis er nicht mehr um sie herumsteuern konnte. Als er wieder klar denken konnte, hatte er nur noch zwei Möglichkeiten gehabt: den Berg genau oberhalb der zweiten Serpentine zu rammen, oder über das verdammte Ding hinwegzufliegen. Er hatte es beinahe geschafft - aber beinahe war zu wenig.
Jetzt saß er mutterseelenallein mit einem verletzten Vogel und einem schweren Frachtbehälter auf dem Berg, der Wind versuchte, sein Gesicht einzufrieren, und sein Selbstbewusstsein war schwer angeschlagen.
»Colvin?«, fragte Pittmans Stimme besorgt in seinem Ohr. »Ist alles in Ordnung?«
»Aber natürlich.« Colvin versuchte, fröhlich und unbeschwert zu klingen. Ich habe es absichtlich getan. Damit konnte er außer sich selbst niemanden täuschen. »Wo seid ihr?«
Braunes Stimme mischte sich ein. »Wir sind auf der Straße jenseits der Klippe, auf der du gelandet bist - etwa zweihundert Meter nach der letzten Serpentine. Die Straße sieht jetzt ziemlich eben aus - der Marsch wird bestimmt nicht schwierig sein.«
»Obwohl es wahrscheinlich schlimmer werden wird, bevor es besser wird«, fügte Pittman hinzu.
»Wie ist die Aussicht von dort oben?«
»Großartig.« Es war tatsächlich eine großartige Aussicht. Das Problem bestand darin, dass man eine großartige Aussicht auf die falschen Dinge hatte. Im Südosten stieg die Straße etwa einen oder anderthalb Kilometer hinter dem Standort der anderen tatsächlich wieder an; im Westen kreisten in einigen Kilometern Entfernung die blauvioletten Lichter von suchenden Fliegern über den Bergen. Die Flugbahn der herabfallenden Behälter hatte den Sicherheitsdienst kurzzeitig getäuscht, aber das würde nicht lange anhalten. Die Suche würde bald erweitert werden, und dann war es ein Kinderspiel, fünf Männer aufzulesen, die mitten in der Wildnis die Straße entlangmarschierten.
Als er nach Westen sah, erblickte er auf der Straße Lichter.
Scheinwerfer.
Er wusste, dass es verrückt war, aber es war ihre einzige Hoffnung. Die Straße unter ihm beschrieb zwei Haarnadelkurven, bevor sie um die Klippe bog und an Braune und Pittman vorbei weiterführte.
Wenn das Fahrzeug die beiden erreichte, würde es gerade wieder Fahrt aufnehmen, aber in den Serpentinen musste es so langsam werden, dass er es entführen konnte.
Falls er rasch genug hinunterkam.
Er stand auf, verlor durch den Wind beinahe das Gleichgewicht und tastete rasch den Gleiter ab. Verletzt ja, aber nicht flugunfähig. Ein paar verbogene Streben und einige kleine Risse in der Bespannung, aber nichts, womit er während eines kurzen Flugs nicht fertig werden konnte. Der Frachtbehälter stellte das einzige Problem dar, aber wenn der Sturm, der ihm um die Ohren pfiff, anhielt, dann konnte er sogar mit diesem Gewicht starten.
Die Scheinwerfer kamen näher, und Colvin bemerkte zum ersten Mal, dass sie durch einen Christbaum von gelben Positionslichtern ergänzt wurden.
Das Fahrzeug war in Wirklichkeit ein großer Truck, was ganz neue Möglichkeiten eröffnete.
Er stellte den Gleiter gegen den Wind, schlüpfte in das Geschirr und stieß sich ab. Eine Sekunde lang schleifte der Behälter wie ein Anker über den Felsen, sodass Colvin beinahe kopfüber auf die Straße hinuntergestürzt wäre. Doch dann löste er sich vom Boden, und Colvin beschrieb einen engen Kreis und kämpfte dabei gegen die Luftströmungen in der Nähe des Bergs. Der Lastwagen keuchte den oberen Teil der Serpentine hinauf. Colvin setzte sich hinter und über ihn, zog die Nase des Gleiters scharf in die Höhe, um zu bremsen, und landete auf dem Dach des Trucks. Und dann glaubte er, dass alles aus war. Während er ein Messer herauszog und den Behälter losschnitt, bog der Lastwagen um eine Kurve, und die Windrichtung änderte sich plötzlich. Colvin rammte sein Messer bis zum Heft in das Dach und kämpfte mit der anderen Hand gegen den bockenden Gleiter, bis die Spannung so weit nachließ, dass er den Auslöser für das Geschirr betätigen konnte. Der Gleiter flog in die Dunkelheit davon, und Colvin überlegte gerade, wie er am besten in die Fahrerkabine gelangen

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