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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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das Manuskript mit. Damit wollte er vortäuschen, dass es für ihn bequemer sei, das Buch im Bett zu lesen als im Sessel. Den Sessel hatte er bereits unauffällig zu der Stelle geschoben, wo er ihn brauchen würde: Er stand genau zwischen ihm und der blockierten Duschen-Kamera. Das allein müsste schon jeden Verdacht zerstreuen; ein potenzieller Flüchtling wäre bestimmt nicht so dumm, absichtlich ein großes Hindernis zwischen sich und dem ersten Feind zu platzieren, den er außer Gefecht setzen müsste.
Als man ihm das Licht ausschaltete, war er bereit.
Er hatte sich, mit dem orangefarbenen Overall und den Slippern bekleidet, unter der dünnen Decke auf der mit Styropor-Kügelchen gefüllten Matratze ausgestreckt. Nun ließ er die Hand herabfallen und hob unauffällig Blatt um Blatt Papier vom Manuskript ab, das neben seinem Kopf aufgestapelt war.
Ob er gewann, verlor oder starb - heute Nacht war die Nacht der Nächte.

13
    Poirot hatte gesagt, dass der Gefangenentransport um neunzehn Uhr aufbrechen würde. Wie sich herausstellte, verließen die sechs Transporter Athena schon eine halbe Stunde früher durch das Haupttor.
Aber das tat der Sache keinen Abbruch. Skyler hatte sowieso mit einem solchen Manöver gerechnet.
Der Konvoi ist raus, übertrug sein Pocher Flynns speziell verstärkte Nachricht aus dem leer stehenden Hochhaus-Apartment direkt nördlich von Athena, wo er und andere das Tor beobachteten. Sechs Busse; ein Pkw vorne, ein Pkw hinten.
Verstanden , signalisierte Skyler zurück. Das war eine erstaunlich schwache Eskorte, auch wenn man berücksichtigte, dass die Transporter mit Sicherheitsleuten besetzt waren. General Poirot wollte offensichtlich den Anschein erwecken, als ob er ein Arrangement zu Gunsten der Angreifer getroffen hätte; genau so, wie er es angekündigt hatte. Route?
Primär.
Das war im Klartext die direkte Route, die ein Konvoi nach Colorado Springs nehmen würde, und somit auch die Route, an der potenzielle Angreifer ihre Kräfte konzentrieren würden.
Zu Poirots Pech hatten die Männer, die Reger an den wahrscheinlichsten Strecken positioniert hatte, die Sicherheitsfahrzeuge aber schon gemeldet, die im Lauf des Tages an ebendieser Primärroute unauffällig Position bezogen hatten. Wie Anne es prophezeit und wie O'Hara es schon im Urin gehabt hatte: Poirot hatte ihnen wirklich eine Lampe gebaut.
Doch selbst wenn er besonders schlau sein wollte, war der Feind noch immer höchst berechenbar. Skyler konnte nur hoffen, dass sein eigener Plan nicht genauso durchsichtig war. Luft-Aktivitäten?
Funkverkehr Indiz für sechs Späher, alle außer Sichtweite.
Verstanden, erwiderte Skyler erneut und dankte insgeheim Annes Whiplash-behandelter Kontaktperson - wer auch immer es gewesen war -, die ihren Hals riskiert und ihnen die Tabelle mit den wechselnden Späher-Frequenzen übermittelt hatte.
Ein weiteres Mal beugte er sich über die Dachkante und spähte auf die Straße hinab. Vom Konvoi war noch nichts zu sehen, aber es konnte nicht mehr allzu lange dauern. Er kroch von der Dachkante zurück und unterzog den kleinen Abzugsleinen-Mörser, den er fünf Meter weiter hinten sicher auf dem Dach befestigt hatte, einer letzten Überprüfung. Sie hatten keinen Ort gefunden, der sicher genug gewesen wäre, um die Mörser einem ausgiebigen Test zu unterziehen, aber die Waffen stammten aus Kanais Beständen, und Skyler vertraute darauf, dass der andere sie gut gepflegt hatte. Er steckte die Fernbedienung für die Rückholrolle des Mörsers in den Ärmel, wo er sie gleich griffbereit hätte, kroch zur Dachkante, schob die Finger unter den Ärmel und betätigte den Pocher.
Flynn: Ablenkungsangriff Eins starten.
Verstanden. Starte Ablenkungsangriff Eins.

»Sie haben das Gelände verlassen«, sagte Ramirez zu niemand Bestimmtem. »Und das Tor ist geschlossen. Es sieht nicht so aus, als ob es irgendwelche Infiltrationsversuche gegeben hätte.«
»In Ordnung«, erwiderte Bailey. Er hatte den Blick auf den Stadtplan von Denver und die grünen Lämpchen gerichtet, die die Position der einzelnen Transporter des Konvois markierten. Mit halbem Ohr lauschte er dem Gemurmel, mit dem Statusmeldungen im Lagebesprechungsraum ausgetauscht wurden.
»Irgendetwas Neues von den Spähern?«
Ramirez warf einen Blick auf die Statusanzeige.
»Nur der normale Stadtverkehr«, sagte er.
»Ihr... werdet... auch... nichts... anderes... finden«, grollte Daasaa und stapfte ruhelos auf und ab.
Bailey hatte ihm und Halaak eine

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