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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wir müssen auch noch einen Kostümierungs-Drill veranstalten«, ergänzte Shaw.
»Klingt gut«, sagte Judas, und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Sie waren erst vor drei Tagen auf diesem Planeten gelandet und hatten fast schon die Einsatzbereitschaft für einen Angriff auf eine große Ryqril-Basis hergestellt. Schnell, sauber und - hoffentlich - erfolgreich.
Das war natürlich nicht mehr die kleine Infiltrations-Truppe, die Galway sich vorgestellt hatte, als er diesen Plan zur Ausführung gebracht hatte. Aber vielleicht spielte die Größe der Streitmacht auch gar keine Rolle - solange es ihnen nur gelang, in die Basis einzudringen.
»Ihr werdet heute Nachmittag um sechzehn Uhr dreißig vorm Haus abgeholt«, sagte Shaw. »Und zwar in voller Kampfausrüstung.«
»Ja«, sagte Judas.
»Und euch wird man um siebzehn Uhr abholen«, fügte Shaw hinzu und schaute auf Lathe.
»Wir werden bereit sein«, versicherte der Comsquare ihm.
Shaw nickte und trollte sich. »Wieso zu verschiedenen Zeiten?«, fragte Judas.
»Weil wir zu verschiedenen Orten fahren«, erklärte Lathe ihm. »Mordecai und ich gehören zum ersten Angriffsteam, und du gehörst zum Team, das ins Innere der Basis eindringt.«
»Kommt das Angriffsteam denn nicht auch mit rein?«, fragte Judas mit gerunzelter Stirn.
Lathe lächelte grimmig. »Ein paar von uns werden mit reinkommen«, sagte er. »Andere... wieder nicht.«
Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in Judas' Bauch aus. Bisher war die ganze Sache ihm eher wie ein bizarres Abenteuerspiel erschienen, das auf einem Spielbrett von der Größe der Stadt mit lebenden Figuren gespielt wurde. Selbst das Gemetzel, das er im Anschluss an die Falle der Sicherheit vorm Spielkasino miterlebt hatte, war ihm entfernt und irgendwie unwirklich erschienen.
Doch plötzlich war diese Unwirklichkeit verflogen. Das waren echte Menschen, die gegen echte Ryqril mit überaus echten Waffen antraten.
Und die Ryqril würden diese Waffen mit aller Virtuosität einsetzen. Galway - und Haberdae - würden schon dafür sorgen.
Für viele der hier versammelten Männer wäre dies der letzte volle Tag ihres Lebens.
»Verstehe«, brachte er heraus. »Ich werde bereit sein.«
»Gut«, sagte Lathe. »Und nun geh in diese Ecke rüber und sag Comsquare Bhat, ich hätte gesagt, er solle dich in die Spezialausrüstung einweisen, die du benutzen wirst.«
»In Ordnung«, sagte Judas. »Und was ist mit dir?«
»Ich muss noch mal mit Shaw sprechen«, sagte Lathe. »Wir müssen noch ein paar Einzelheiten ausarbeiten.« Er ließ den Blick über die Arena und die anderen Blackcollars schweifen und hatte dabei einen seltsam wehmütigen Ausdruck im Gesicht. »Ob wir nun gewinnen, verlieren oder sterben - morgen ist die Nacht der Nächte.«

Früher am Tag, wie an jedem Tag seiner Gefangenschaft, hatte Caine ein Trainingsprogramm absolviert, das aus einigen Katas - die stilisierte Form eines Kampfs gegen mehrere imaginäre Gegner nach genau festgelegten Bewegungsabläufen - bestand, die er bei der Widerstands-Kampfausbildung auf der Erde gelernt hatte. Obwohl die Übungen nicht spektakulär waren, waren sie doch ziemlich schweißtreibend gewesen, und er hatte sich hinterher in der transparenten Duschkabine unter die Brause gestellt.
Doch anders als in den vergangenen Tagen, als er sich nach dem Duschen abgetrocknet und das nasse Handtuch schwungvoll über der Kante der Duschkabine drapiert hatte, warf er es diesmal so, dass es die Sicht der dort verborgenen Spionagekamera blockierte.
Und das war die Ouvertüre zum Spiel. Am liebsten hätte er auch noch die Kamera im Bettpfosten deaktiviert, doch die Sicherheit hatte sich letzte Nacht hier reingeschlichen und diese Kamera in seinem Sinne wieder funktionsfähig gemacht; deshalb durfte er das Papier auf der Linse nicht schon wieder abziehen, ohne sie mit der Nase daraufzustoßen, dass er das Spiel durchschaut hatte.
Außerdem befand die Duschen-Kamera sich, vom Bett aus gesehen, schräg gegenüber auf der anderen Seite des Raums. Also wären sie vielleicht nicht ganz so vorsichtig, wenn sie heute Nacht hereinkamen, um sie wieder freizumachen.
Doch Vorsicht hin oder her, die Würfel waren gefallen und rollten nun über den Boden. Er hatte die Parameter seines Gefängnisses ermittelt, er hatte die Fluchtmethode geplant - und er hatte die Werkzeuge, um sie durchzuführen.
Alles, was er jetzt noch brauchte, war jemand, der ihm die Zellentür aufschloss.
Er ging an diesem Abend früh zu Bett und nahm

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