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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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uns gezeigt hatte. Die Sicherheit hat aber insofern einen Fehler gemacht, als sie wohl Angst vor der eigenen Courage hatte.«
»Du meinst die Beutel?«, fragte Reger.
Skyler nickte. »Poirot muss sich wohl gesagt haben, dass wir nach der Abfrage des Passworts keine Zeit mehr gehabt hätten, sie abzunehmen - vor allem wenn man bedenkt, wie sorgfältig die Dinger verklebt waren. Das hätte eine genaue Untersuchung für eine Weile verzögert; vielleicht sogar so lange, bis wir wieder hier waren oder an einem anderen Ort, der bei einem Überraschungsangriff genauso verwundbar gewesen wäre.«
»Aber es hätte auch keinen Sinn gehabt, wenn ihr Spion verbundene Augen gehabt hätte«, fügte Hawking hinzu. »Deshalb der Trick mit der Tüte.«
»Die von außen zwar lichtundurchlässig erschien, aber von innen ziemlich transparent war«, endete Skyler. »Zum Glück hatten wir schon mit so etwas gerechnet und die Tüten alle kontrolliert. Und derjenige, der sich Dorfman nannte, war der Einzige mit einem manipulierten Beutel.«
»Wie holen wir ihn also raus?«, sagte Anne, die von der detektivischen Glanzleistung der Blackcollars offensichtlich nicht beeindruckt war. »Und Rob wird auch noch vermisst.«
»Darauf weiß ich im Moment noch keine Antwort«, gestand Skyler ein. »Ich bezweifle, dass sie dumm genug sind, diesen Trick mit dem Köder und dem Hinterhalt noch einmal zu versuchen.«
»Du bist doch schon einmal in Athena eingedrungen«, erinnerte Flynn ihn.
»Das war aber zu einer anderen Zeit und unter ganz anderen Umständen«, sagte Skyler. »Ein solches Husarenstück wird uns nicht noch einmal gelingen.«
»Soll das also heißen, dass du sie da drin schmoren lassen willst?«, fragte Anne unwirsch.
»Anne«, versuchte Reger sie zu mäßigen. »Das war doch nicht Skylers Schuld.«
Anne holte tief Luft, und Skyler vermochte ihr die Gegenrede förmlich von den Augen abzulesen. Wenn die Blackcollars nicht wie die apokalyptischen Reiter in die Stadt geprescht wären... »Ich weiß«, sagte sie schließlich. Sie klang plötzlich sehr erschöpft. »Es tut mir leid, Skyler.«
»Es tut mir auch leid«, erwiderte er. »Es ist nie leicht, einen Kameraden zu verlieren.«
»Du darfst auch nicht vergessen, dass sie nicht unbedingt verloren sind«, fügte O'Hara hinzu. »Solange sie noch leben, gibt es immer Hoffnung.«
»Dadurch wird es fast noch schlimmer«, sagte Anne. »Wenn sie tot wären, könnte man wenigstens irgendwie damit abschließen. Aber so...« Sie schüttelte den Kopf. »Egal. Worauf es ankommt, ist, dass fünf von ihnen frei sind. Ich sollte mich damit zufriedengeben.« Sie erhob sich. »Und jetzt sollte ich Kanai dabei helfen, sie unterzubringen. Gute Nacht allerseits.«
»Gute Nacht«, sagte Skyler stellvertretend für alle.
Anne ging in den Flur hinaus, hielt dort inne, drehte sich um und schaute sie der Reihe nach an.
»Vielen Dank auch«, sagte sie.
Dann machte sie wieder kehrt, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. »Manche Leute sind eben nie zufrieden«, bemerkte Hawking.
»Du kannst mich auch auf diese Liste setzen«, sagte Skyler und ließ sich müde auf den Stuhl fallen. Die Rettung hatte funktioniert, und zwar so, wie er sich es auch vorgestellt hatte. Er müsste eigentlich zufrieden sein. Zum Teufel, er müsste schier in Ekstase geraten.
Aber er war alles andere als ekstatisch.
»Ich frage mich, wie Jensen seinen Abend wohl verbringt«, murmelte O'Hara.
Skyler verzog das Gesicht. Jensen. Noch ein Versagen, das er als Anführer auf seine Kappe nehmen musste; nur dass dieses Versagen das Potenzial hatte, sich zu einem ausgewachsenen Desaster zu entwickeln. »Damit befassen wir uns morgen«, sagte er.
»Flynn, hast du Trapper wohlbehalten abgesetzt?«
»Er war jedenfalls in Ordnung, als wir von hier aufgebrochen sind«, bestätigte Flynn. »Obwohl er natürlich damit rechnen muss, dass die Sicherheit bei ihm aufkreuzt, und dann kann er nur hoffen, dass sie ihm die Geschichte abkaufen, er sei mit vorgehaltenem Messer entführt worden.«
»Vielleicht können wir etwas für ihn tun, nachdem wir Jensen aufgespürt haben«, sagte Skyler. Erst Dorfman, dann Jensen und jetzt Trapper. Dieser Plan zog wirklich immer weitere Kreise.
»Vorausgesetzt, die ganze Stadt ist nicht schon in Athena interniert«, murmelte Flynn.
»Wenn das der Fall ist, ließe sich daran auch nichts mehr ändern«, sagte O'Hara bestimmt. »Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, was wir tun können, und nicht darauf, woran

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