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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Fahrstuhl in den zwanzigsten Stock. Die Tür zur Dachtreppe war versperrt, aber das Schloss bot keine Probleme, deshalb stand er eine Minute später auf dem Dach. Er trat an den Henslowe gegenüberliegenden Rand, öffnete den Koffer und machte sich an die Arbeit.
Seine erste Aufgabe bestand darin, den Raketenwerfer zu positionieren und auf den richtigen Azimutwinkel einzustellen. Als er endlich damit fertig war, zog er eine große Kapsel aus dem Koffer und schlug mit ihr neben dem Raketenwerfer kräftig auf den Boden. Sie platzte und setzte eine blasenwerfende, übel riechende, braune Flüssigkeit frei, die rasch eine Pfütze um das Gerät bildete. Lathe trat schleunigst zurück, streifte seine entliehene Sicherheitsuniform ab und bewaffnete sich mit nunchaku, shuriken und Wurfmessern. Noch bevor er fertig war, hörte die Pfütze auf, Blasen zu werfen, und als Lathe sie eine Minute später checkte, hatte sie sich zu einer glänzenden Masse verhärtet, die den Werfer unverrückbar an das Dach klebte. Er entnahm dem Koffer eine silbrig glänzende Seilrolle und befestigte sie mit einem Ende an der Spannvorrichtung des Werfers und mit dem anderen an einer blauweiß gestreiften Rakete. Anschließend vervollständigte er seine Flexarmorausrüstung mit Handschuhen, Kampfhaube, Schutzbrille und einem an der Haube angebrachten Funkgerät, warf einen letzten Blick auf Henslowe, steckte eine Rakete in den Werfer und feuerte sie ab.
Sie schlug genau vor dem Haupteingang des Gefängnisses ein, und plötzlich breitete sich eine dichte, weiße Rauchwolke in alle Richtungen aus. Lathe stellte den Werfer auf das nächste Ziel ein und griff nach der zweiten Rakete. »Späher eins: Volltreffer«, knatterte Skylers Stimme in seinem Ohr. »Berichtigen Sie für den zweiten Schuss um vier Grad.«
»Verstanden«, antwortete Vales Stimme. »Zweiter Schuss abgefeuert.« Lathe reagierte auf sein Stichwort, feuerte wieder, und zwischen den Wächterhäuschen zu beiden Seiten des Tors detonierte eine zweite Wolke.
»Führer zwei: bereit zum Rammen«, meldete Kwons Stimme.
»Führer eins: Gruppe bereit«, meldete sich Lathe neuerlich.
»Verstanden«, bestätigte Vale.
Lathe steckte grinsend die blauweiße Rakete in den Werfer und visierte das Ziel genau an. Sowohl Kwon als auch Vale waren im Augenblick über zehn Kilometer von Henslowe entfernt, aber eine einfache Bandaufzeichnung und Skylers geschickter Einsatz des Playback mussten jeden lauschenden Kollie davon überzeugen, dass ein größerer Angriff im Gang war.
Die Rakete schoss durch die Luft und zog dabei das silbrige Seil hinter sich her. Lathe beobachtete sie etwas besorgt, doch er hätte sich die Besorgnis schenken können. Das Geschoss schlug präzise auf dem Dach des Gefängnisses auf, und aus dem Behälter an ihrer Spitze sickerte braune Flüssigkeit. Lathe blickte auf die Uhr, schob seine letzte Rakete in den Werfer und zielte wieder. »Führer eins: beginnen Angriff.«
»Verstanden«, antwortete Kwons Stimme.
»Rammen Sie drauflos!«
Lathe feuerte die Rakete ab und befestigte gerade ein Lederarmband, an dem eine Rolle hing, an seinem linken Handgelenk, als er das Dröhnen der Explosion vernahm. Der Luftdruck riss kurz die weiße Wolke am Gitter auf, und Lathe stellte fest, dass das Tor offenbar unbeschädigt war. »Führer eins: Rammen wirkungslos«, sagte er in sein Mikrofon.
»Späher eins: verstanden«, antwortete Skyler. Es folgte eine kurze Pause, und Lathe fragte sich, ob der andere auch auf diesen Fall vorbereitet war.
Er war es. »Führer zwei: Dann müssen wir eben drüberklettern«, stellte Kwon fest.
»Verstanden«, antwortete Lathe. »Starten Sie, sobald Sie so weit sind!«
Ein Blick auf die Uhr, dann betätigte er einen Schalter auf dem Raketenwerfer und begann das schlaffe Seil einzuholen. Er musste auf das Dach des Gefängnisses gelangen, solange der Sicherheitsdienst einen Angriff vom Boden aus erwartete. Es war sehr gut möglich, dass sie ihn nicht sahen, wenn er hinüberglitt - Nebelschleier waren seit Jahrhunderten militärisch veraltet, und Gefängniswärter schleppten für gewöhnlich keine hochempfindlichen Scanner mit sich herum. Das Seil straffte sich. Lathe schaltete die Winde ab, blockierte sie und vergewisserte sich, dass die Klappen seiner Kampfhaube lückenlos am Rand seines Gasfilters anlagen, sodass die Betäubungspfeile, mit denen er rechnen musste, keine Lücke fanden.
Er hakte die Rolle in das Seil ein, holte tief Luft und schwang sich über die

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