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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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ruhig vorzugehen. Wenn die Neuankömmlinge an der Hintertür waren… Ich konnte es mir nicht erlauben, mir schreckliche Sachen auszudenken. Konzentrier dich aufs Spiel, Vic.
    Ein Zahnstocher hielt, dann der zweite. Der dritte Stift fuhr zurück, als ich draußen im Flur Schritte hörte. Ich riss die Hintertür auf, schob den Zylinder rein, damit sie nicht wieder zuging, stopfte mein Behelfswerkzeug in die nächstbeste Schublade und löschte die Lampe.
    »Wer ist da?«, schrie ich und drückte mich hinter der Schwingtür an die Wand.
    Zwei Deputys in Uniform kamen herein. Ihre Taschenlampen waren so hell, dass ich ihre Gesichter nicht erkennen konnte; ich sah nur, dass sich hinter ihnen noch eine dritte Gestalt befand.
    Eine Männerstimme sagte in scharfem Ton: »Wenn das nicht die Schnüfflerin aus Chicago ist. Ich dachte, wir hätten verdammt noch mal klar gemacht, dass Sie im DuPage County nichts zu suchen haben.«

27
Oh, hallo, Lieutenant
    Es handelte sich um Lieutenant Schorr von der Sheriff-Dienststelle, der sich Sonntagnacht so ruppig aufgeführt hatte. Neben ihm stand stumm und stocksteif Deputy Protheroe.
    »Lieutenant!«, begrüßte ich ihn überschwänglich. »Sie wissen ja, wie das ist mit uns Stadt-Kids - kaum wittern wir mal frische Luft, können wir nicht genug davon kriegen. Sie ist so frisch und sauber hier draußen. Wenn Leute nicht gerade fern von Autos, Zügen und ihrem Zuhause ertrinken, meine ich natürlich.«
    Protheroe schaltete sich rasch ein, bevor Schorr reagieren konnte. »Warshawski, Sie sind eindeutig das schwarze Schaf in dieser Larchmont-Schmierenkomödie. Wie sind Sie hier reingekommen?«
    »Die Küchentür war offen. Sind Sie deshalb hier? Ist der Alarm losgegangen?«
    »Warum wir hier sind, geht Sie nichts an, aber warum Sie hier sind, geht uns einiges an.« Schorr ging zur Tür, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich offen war.
    Ich hockte mich auf die Arbeitsfläche in der Mitte der Küche. Nach Klettern und Tauchen und allem anderen fiel es mir nicht gerade leicht, mich hochzustemmen, aber ich wollte, dass Schorr sich zwischen mich und Benjamins Backofen stellen musste, wenn er mich sehen wollte. Als er mich endlich nicht mehr mit der Taschenlampe blendete, erkannte ich den Dritten im Bunde: der Laufbursche des Anwalts, Larry Yosano.
    Ich begrüßte Yosano freundlich und sagte dann: »Lieutenant, die Angehörigen von Marcus Whitby sind weniger unbesorgt, was seinen Tod angeht, als Sheriff Salvi. Sie haben mich beauftragt, Ermittlungen anzustellen. Ich kam her, um den Teich zu untersuchen, was auch interessante Ergebnisse brachte.«
    »Sie gestehen also unbefugtes Betreten«, sagte Schorr.
    »Wir haben irgendwie ein Problem mit diesem Verb, nicht wahr?«, entgegnete ich so munter wie ein Cheerleader, des sen Mannschaft gerade einen Sieg eingefahren hat. »Ich erkläre, dass ich mich auf dem Grundstück aufgehalten habe. Ich tue kund, dass Ms. Geraldine Graham und ihr Sohn Darraugh Graham, Vorstandsvorsitzender der Continental United Group, mich beauftragt haben herauszufinden, wer sich in diesem Haus aufhält. Ich merke an, dass Sie, Lieutenant, sich nicht um die Meldung von Ms. Graham wegen des Lichts auf dem Dachboden gekümmert haben. Ich vermute, dass Sie die alte Dame für verkalkt hielten und deshalb nicht ermitteln wollten. Ich stelle klar, dass ich diese Ihre Ansicht nicht teile. Als ich also heute Nacht den Teich untersucht hatte, beschloss ich, mir das Haus noch einmal anzusehen. Die Hintertür war offen, und ich verkünde ohne jedes Zögern, dass ich die Gelegenheit nutzte, um das Haus zu betreten.«
    Schorr runzelte finster die Stirn. Er schwieg, aber nicht weil ihn meine schwungvolle Rede - die ich angesichts meines Zustandes selbst bemerkenswert fand - beeindruckt hätte, sondern weil ich ihn auf meine einflussreichen Kontakte hingewiesen hatte. Bevor er irgendetwas sagen oder tun musste, bei dem er den Kürzeren zog, platzten zwei junge Männer herein. Sie waren atemlos vor Aufregung.
    »Niemand ist im Haus, Lieutenant, aber auf dem Dachboden hat eindeutig jemand gewohnt. Schauen Sie nur, was wir gefunden haben.« Der Redner hielt Schorr die Bücher vom Dachboden hin, zuoberst Benjamins arabisch-englisches Wörterbuch.
    »Im dritten Stock war ein Fenster offen«, äußerte der andere. »Wir glauben, dass er uns kommen gehört hat und runtergesprungen ist. Vom dritten Stock aus kommt man aufs Dach der Veranda und kann an den Säulen runterrutschen.«
    »Ist

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