Blacklist - Blacklist - Blacklist
zurück. Der Weg, den ich mitten in der Nacht als unheimlich und mühsam empfunden hatte, war jetzt, in Beleitung vonMr. Contreras und den Hunden, ein wahrer Spaziergang.
»Ich suche den Tunnel, durch den ich unter der Straße durchgekommen bin«, erklärte ich meinem Nachbarn. »Der Boden ist schlammig; ich möchte, dass Mitch und Peppy ihn aufwühlen, um meine Spuren zu vernichten.«
Die Dunkelheit brach an. Mr. Contreras benutzte meine Taschenlampe, ich orientierte mich mithilfe der Kopflampe. Mitch war es, der schließlich den Eingang fand. Ich blieb stehen und blickte auf den Boden. Benjis und meine Fußabdrücke waren deutlich sichtbar auf den Reifenspuren, die ich am Mittwochabend auf der anderen Seite des Tunnels entdeckt hatte.
«Sieht aus, als sei hier irgendein Nutzfahrzeug, ein Gabelstapler oder so, durchgefahren«, sagte Mr. Contreras. »Sind Sie von jemandem verfolgt worden?«
Ich starrte ihn an, dann blickte ich wieder auf die Reifenspuren, und plötzlich verstand ich. Der Golfwagen, der mich in meinen Träumen verfolgt hatte. Damit war Marc Whitby zum Teich geschafft worden. Jemand hatte ihn hingefahren. Das war ein Kinderspiel. Man holte sich am Golfplatz in Anodyne Park einen Wagen, fuhr den Weg entlang und nach Larchmont Hall durch den Tunnel.
Recht wirr erklärte ich Mr. Contreras meinen Gedankengang. Er nickte ernsthaft. »Wenn Sie Recht haben, Schätzchen, sollten Sie am besten nach diesem Golfwagen suchen. Oder glauben Sie, Ihr Mörder hat ihn schon aus dem Verkehr gezogen?«
»Ich weiß nicht«, sagte ich unfroh. »Wer es auch ist - ich halte die betreffende Person nicht für so gerissen, aber die Polizei rührt keinen Finger. Könnte sein, dass man den Wagen noch findet.«
Ich warf einen Blick auf die Uhr. Halb sieben. Je länger ich herumtrödelte, bis ich mich der Polizei stellte, desto schwerer würde man es mir machen. Aber da wir nun schon hier draußen waren, konnte ich noch mit jemandem vom Golfplatz reden.
Ich holperte mit dem Mustang auf die Straße zurück und raste die Dirksen entlang zum Golfplatz. Er lag hinter einem Tor, in dessen Stäbe ein dezent beleuchtetes Logo eingelassen war, das einen von Schachtelhalmen umgegebenen Teich verhieß. »Golfplatz Anodyne Park« stand in goldgrünen Lettern darüber.
Ich teilte dem Mann im Wachhäuschen mit, dass ich für Geraldine Graham arbeitete und einige Fragen wegen eines verschwundenen Golfwagens hätte. Damit hatte er keine Probleme, weigerte sich aber, die Hunde aufs Gelände zu lassen. »Wissen Sie, die Leute behaupten immer, sie lassen ihre Tiere im Wagen, und dann rennen sie doch auf dem Golfplatz herum.«
Ich vergeudete keine Zeit mit Diskussionen, sondern ließ den Wagen mit seiner Erlaubnis am Eingang stehen, während wir zu Fuß hineingingen. Ich holte meinen Aktenkoffer aus dem Kofferraum, weil er das Foto von Marc Whitby enthielt, und eilte mit meinem Nachbarn zum Clubhaus.
Samstags ist auf dem Golfplatz so viel los, dass der Chef des Clubs selbst im Einsatz war. Der Türsteher wies auf einen elegant gekleideten Mann um die fünfzig, der mit einigen angeheiterten rotgesichtigen Gästen am Kamin saß. Als ich mich als Detektivin auswies, verschlechterte sich die Stimmung zusehends. Der Chef scheuchte uns in sein Büro, für den Fall, dass ich irgendetwas Gemeines über ein Clubmitglied verbreiten wollte. Aber als er meine Story hörte - ich arbeitete für Mrs. Graham; ihr Sohn war vor einigen Tagen auf der Straße fast mit einem Golfwagen zusammengestoßen; sie war beunruhigt und wollte wissen, ob vielleicht einer vom Golfplatz entwendet worden war -, reichte er mich rasch an den Mann weiter, der für die Geräte zuständig war.
Als der Gerätewart, Eli Janicek, hereintrottete, wies der Clubchef ihn an, Mr. Contreras und mich zum Geräteschuppen zu bringen; wir drückten hier eindeutig auf die Stimmung. Wir gingen mit Janicek zum Lieferanteneingang hinaus, während sich der Chef wieder den fröhlichen Trinkern am Kamin zugesellte.
Obwohl Janicek alle Hände voll zu tun hatte mit Meldungen über Wagen und Schläger, die auf den Fairways zurückgeblieben waren, beantwortete er meine Fragen ohne Umschweife. Kein Wagen fehlte. Ja, am letzten Montagvormittag waren einige in Anodyne Park aufgetaucht, was aber nichts Ungewöhnliches war - manche Clubmitglieder fuhren damit zur Siedlung hinüber und überließen es den Angestellten, sie zurückzuholen.
Ich wandte mich enttäuscht ab, als Janicek hinzufügte: »Aber da
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