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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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hast hier einiges zu erklären, Mädchen. Der Polizeipräsident hat mich gebeten, die Einsatztruppe Terrorismus zu leiten, und es scheint eine Verbindung zu geben zwischen einem Terroristen, mutmaßlichen Terroristen, der in Chicago gelebt hat, und dem Mann, den du letzte Nacht im Du-Page verscheucht hast. All diese viel beschäftigten Leute hier möchten dir gerne Fragen stellen. Fangen wir an.«
    Lieutenant Schorr und ein Mann, den ich nicht kannte, fingen an, auf mich einzureden. »Moment mal«, sagte ich. »All diese viel beschäftigten Leute wissen, wer ich bin: V.I. Warshawski, Vicki einzig und allein für Captain Mallory. Ich möchte bitte von Ihnen Ihre Namen und Zuständigkeiten.«
    Eine aalglatte Type neben Derek Hatfield erwies sich als stellvertretender Bundesanwalt für den Northern District. Schorr hatte nicht nur Deputy Protheroe, sondern auch noch einen stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt vom DuPage County mitgebracht, der aussah wie der Zwillingsbruder des Bundesanwalts: jung, weiß, dichte, makellos frisierte braune Haare. Jeder außer mir hatte noch Beistand. Ich wünschte, ich hätte Peppy mitgebracht.
    Auf dem Tisch waren Mikros aufgebaut; eine junge uniformierte Polizistin saß mit Aufnahmegerät und Kopfhörern in der Ecke. Der Raum und die Gerätschaften waren so modern wie beim Sheriff vom DuPage County und ich hoffte, dass Schorr entsprechend beeindruckt war.
    Nach den üblichen Höflichkeiten redeten Schorr und der Bundesanwalt wieder los: Schorr wollte wissen, wieso ich geflüchtet war, bevor er mich vernehmen konnte, der Bundesanwalt war sauer, weil das FBI seit vier Wochen hinter Benjamin Sadawi her war - und ich hatte mich unmittelbar in seiner Nähe aufgehalten und nichts davon verlauten lassen.
    »Benjamin Sadawi? Ist das der Junge, der in dieser schicken Schule an der Gold Coast Teller gewaschen hat?« Ich pausierte einen Moment, in der Hoffnung, dass sie nun alle einen dünnen Jungen vor sich sahen und keinen bärtigen Hünen mit Tuch um den Kopf. »Ich wusste nicht, dass ich mich in seiner unmittelbaren Nähe aufhielt. Larchmont Hall war völlig verlassen, als ich dort hinkam. Lieutenant Schorrs Leute waren der Meinung, dass die Person, die sich auf dem Dachboden versteckt hatte, durch ein Fenster im dritten Stock geflüchtet war, als sie mich kommen hörte.«
    »Wurden Sie nicht argwöhnisch, als Sie Bücher in arabischer Sprache auf dem Dachboden fanden?«, fragte Derek.
    »Die ganze Situation war so verwirrend, dass ich nicht wusste, was ich davon halten sollte.«
    »Sie waren doch auf dem Dachboden, nicht wahr?«, fragte der Bundesanwalt. Er und der Staatsanwalt vom DuPage County waren mir als Jack und Orville vorgestellt worden, aber sie sahen sich so ähnlich, dass ich sie nicht unterscheiden konnte.
    Als ich nickte, sagte er: »Was dachten Sie, als Sie sahen, dass einige der Bücher auf Arabisch waren?«
    Ich legte die Stirn in Falten, verwirrte Frau, angestrengt nachdenkend. »Da lagen auch ein paar alte Kinderbücher, in die Calvin Bayard als Junge seinen Namen geschrieben hatte. Das Haus hatte früher den Drummonds gehört - Geraldine Grahams Vater -, deshalb fragte ich mich, wie diese Bücher von Mr. Bayard dort hinkamen. Dann fand ich das arabischenglische Wörterbuch und dachte, Mr. Bayard käme vielleicht nachts dorthin, um Arabisch zu lernen. Ich dachte, er übersetzt vielleicht die Bücher aus seiner Kindheit oder etwas in der Art.«
    »Das können Sie nicht gedacht haben!« Orville oder Jack schlug mit der Hand auf den Tisch.
    »Dieser Meinung bin ich auch, Vicki«, sagte Bobby ruhig, aber streng. »Dies ist kein günstiger Augenblick für Witze. Seit dem 11. September sind die Nerven sämtlicher Polizeikräfte in diesem Land zum Zerreißen angespannt. Gib uns also bitte direkte Antworten auf unsere Fragen.«
    Terry Finchley schlug vor, ich sollte zunächst einmal erklären, weshalb ich überhaupt in Larchmont war. Ich brachte zum x-ten Mal mein Sprüchlein über Marcus Whitby und seine Schwester vor, die mich beauftragt hatte, die Umstände seines Todes zu untersuchen.
    Wir warteten, bis die Polizistin in der Ecke die CDs im Aufnahmegerät gewechselt hatte und überprüfte, ob die Aufnahme funktionierte. Als sie Terry zunickte, fuhr er fort. »Meinen Sie nicht, dass das Sache der Polizei gewesen wäre? Den Teich abzusuchen?«
    »Oh doch. Absolut. Ebenso, wie es Sache der Polizei gewesen wäre, Marcus Whitbys Haus zu durchsuchen. Aber ich konnte weder Sie noch

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