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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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suchen haben.«
    Er ließ mich so abrupt los, dass noch mehr Wasser aus der Vase schwappte. »Ich war nicht - wer sind -«, stotterte er.
    »Sie haben mein Gesicht vielleicht nicht gesehen, aber ich habe Ihres gesehen«, raunte ich erbittert. »Als Nächstes werde ich die Polizei anrufen. Ihre Fingerabdrücke müssen überall auf der Schublade sein, die Sie aufgebrochen haben. Was war da drin?«
    »Vater«, sagte Catherine mit schwächlicher Stimme. »Das ist mein Vater.«
    Wir fuhren beide zu ihr herum, beschämt, weil wir sie vergessen hatten. Aus den Satzfetzen hätte ich natürlich schließen können, dass der Mann ihr Vater sein musste, aber ich war so verdattert, den Rammbock aus Taverners Wohnung vor mir zu haben, dass ich nicht mehr klar denken konnte.
    Ich trat an Catherines Bett. »Wie geht es dir?«
    »Beschissen. Als sei ich vom Pferd gefallen und unter den Hufen zermalmt worden.«
    Ich lächelte. »Das ist das typische Bild eines reichen Mädchens - wenn ich verletzt bin, fühle ich mich, als sei ich von einem Müllwagen gerammt worden. Tut mir Leid, dass du Freitagnacht in die Schusslinie dieser durchgeknallten Cowboys geraten bist. Ich war in Larchmont Hall, als sie auf dich geschossen haben.«
    Trotz des Morphiums wanderte ihr Blick hastig zu ihrem Vater. Ich lächelte sie beruhigend an. »Diese Deputys waren ziemlich schießwütig; ich dachte, sie hätten einen Waschbären oder einen Hirsch erwischt, und als sie rausrannten, um nachzusehen, hab ich mich wieder nach Chicago verdrückt. Ich hoffe, du musstest da nicht zu lange im Gras liegen, bevor sie dir einen Krankenwagen besorgt haben.«
    »Sie waren in Larchmont?«, platzte ihr Vater heraus. »Mit diesem arabischen Terroristen? Sind Sie schuld daran, dass -«
    »Nein, Mr. Bayard, ich bin nicht schuld daran, dass Ihre Tochter angeschossen wurde, und ich habe Freitagnacht keine arabischen Terroristen gesehen. Ich war in dieser Nacht aus demselben Grund dort wie tags zuvor.«
    »Und weshalb?«
    »Um in einem Mordfall zu ermitteln.«
    »Mordfall?« Edwards Bayard sah mich verunsichert an. »Sind Sie von der Polizei?«
    »Ich bin Privatdetektivin. Es ist Ihnen vielleicht nicht zu Ohren gekommen, dass letzten Sonntag ein Journalist tot im Teich von Larchmont gefunden wurde.«
    »Ach so, diese Sache. Als ich das hörte, habe ich mich natürlich gefragt, ob es für meine Tochter gefährlich ist, sich in New Solway aufzuhalten, aberRick Salvi meinte, dieser arabische Junge hätte den Mord begangen. Der kann nicht weit gekommen sein, es sei denn, das Mädchen, das sich im Haus aufhielt, als sie es umzingelten - das waren Sie, oder? Haben Sie ihm zur Flucht verholfen?«
    Catherines Augen wirkten jetzt noch größer in ihrem weißen Gesicht; ich nahm sachte ihre gesunde Hand in meine. »Der Sheriff, das FBI und die Polizei von Chicago meinen, sie könnten den Mord an Marcus Whitby hübsch als Geschenk verpacken und Benjamin Sadawis Name auf die Grußkarte schreiben. Dabei übersehen sie jede Menge Beweise, aus denen klar hervorgeht, dass Sadawi nichts mit Whitbys Tod zu tun hatte.«
    »Beweise? Was für Beweise?«
    Ich ließ Catherines Hand los und trat zu Edwards Bayard. Mit meiner Gefängnishofstimme, die so leise war, dass Catherine nicht mithören konnte, sagte ich: »Die Polizei kommt allmählich zu der Ansicht, dass Taverner nicht im Schlaf starb, sondern umgebracht wurde. Nachdem Sie in seine Wohnung eingebrochen sind und sich hinter dem Vorhang versteckt haben, muss ich mich doch fragen, wo Sie am Montagabend gewesen sind. Und auch am Sonntagabend, als Marcus Whitby getötet wurde.«
    »Sie - Sie - wie können Sie es wagen!« Er funkelte mich wütend an, sprach aber auch leise und warf einen Blick auf seine Tochter.
    »Was soll das heißen? Sie haben mich umgehauen, damit Sie aus der Wohnung des Toten fliehen konnten. Und Ihre rechtslastige Organisation erbt eine Menge Geld von Taverner. Nennen Sie mir einen Grund, weshalb ich Sie nicht - nein, nicht Rick Salvi, dem guten alten Freund der Familie - der Chicagoer Polizei übergeben soll, die nicht annähernd so beeindruckt von Ihnen sein wird.«
    »Raus hier!«, donnerte Bayard. »Ich werde es nicht zulassen, dass Sie mich vor meiner Tochter verleumden!«
    »Daddy, bitte!«, rief Catherine kläglich. »Schrei nicht, das kann ich nicht ertragen! Und lass mich mit ihr reden, ich will mit ihr reden!«
    »Aber auf keinen Fall ohne mich. Verstehst du nicht, Trina, du steckst wirklich in

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