Blackout (German Edition)
gesehen, auf der Treppe bei b&fTech!
»Nick?«
Er fuhr herum. Finn stand neben ihm. »Komm, wir essen was.«
Während Finn sich über eine Schale Cornflakes hermachte, strich Kristen ein Brot. Sie hielt es Nick hin, aber er schüttelte den Kopf.
»Also, Finn. Wie stellst du dir das vor mit den Nägeln und den Köpfen?«, fragte sie.
»Wir schauen uns an, was wir haben, und sehen, was wir damit machen können.«
Kristen verschwand in ihrem Schlafzimmer und kam mit einem großen Blatt Papier zurück, das sie an die Wand klebte.
»Okay«, antwortete sie, »fangen wir an. Wir schreiben alles auf, was wir wissen, und dann suchen wir die Zusammenhänge!«
In kurzer Zeit hatten sie eine Anzahl Fakten gesammelt.
»Hmmm«, murmelte Finn. »Die Firma b&fTech kommtauf diesem Papier zu oft vor, um ignoriert zu werden. Carlas Verdacht. Der Hagere, den es nicht geben soll. Fotos auf dem Tisch von Nicks Vater.«
Kristen nickte. »In diese Richtung haben Nick und ich auch gesucht. Wir dachten uns, dass Carla mit ihrem Verdacht richtiglag und Nicks Vater sie verschwinden ließ, weil sie etwas wusste, das nicht herauskommen sollte.«
»Abenteuerliche Theorie«, sagte Finn.
»Sehr abenteuerlich. Ging auch nicht auf.« Kristen klopfte mit dem Stift auf eine dicht beschriebene Stelle auf dem Blatt. »Hier klemmt’s«, sagte sie. »Wieso lag Nick allein am Bahnhof?«
»Das kann ich dir sagen.« Nick nahm ihr den Filzstift aus der Hand und fügte ein Nick war’s hinzu. »Die Polizei ist sich sicher, dass ich das alles inszeniert habe, um meinem Vater zu schaden. Dafür sprechen die Fotos auf Vaters Tisch.«
Finn tauchte seinen Löffel in die Cornflakes. »Tja, dein Opferwille in Ehren, aber diese Theorie geht auch nicht auf. Thomas hat die Fotos gemacht. Auf Bestellung eines Journalisten, der keiner ist.« Er schob den Löffel in den Mund. »Wenn es bei der Zeitung keinen solchen Typen gibt, stellt sich die Frage nach seiner Rolle in diesem Spiel.«
Kristen setzte sich an den Tisch und biss in das Brot, das sie für Nick gestrichen hatte.
Nick knallte den Stift auf den Tisch. »Wie könnt ihr hier sitzen und essen?«
»Mann, sei still und iss endlich selber was!«, fauchte Finn. »Das hilft beim Denken. So, wie du drauf bist, nützt du absolut nichts.«
»Es reicht doch, wenn du frisst wie ein Schwein, während deine Schwester verschwunden ist!«
Die beiden starrten sich feindselig an.
»Stopp!«, rief Kristen, aber Nicks aufgestaute Wut auf Finn explodierte.
»Soll ich dir einen Hammer holen, den du nach mir werfen kannst? Ist ja auch einfacher, als ernsthaft nach Carla zu suchen!«
»Krieg dich ein. Hast du bis jetzt eine vernünftige Idee gehabt?«, fragte Finn. »Nein. Also!«
»Könnten wir uns jetzt wieder auf das Problem konzentrieren?«, fuhr Kristen die zwei Streithähne an.
»Mach ich ja«, sagte Finn. Er füllte seinen Teller noch mal mit Cornflakes und griff nach der Milch. Mitten in der Bewegung stoppte er.
»Ich hab’s!«, rief er, packte den Stift und stellte sich vor das Plakat an der Wand.
»Hier«, begann er und unterstrich Carlas Verdacht. »Carla ruft Albert Bergamin an und spricht ihn direkt auf ihren Verdacht an. Er streitet natürlich alles ab, aber er weiß nun, dass sie ihm gefährlich werden kann, weil er nämlich seine Firma verkaufen will und ein Skandal diesen Verkauf vermasseln könnte.« Finn kreiste Firmenverkauf ein und verband das Wort mit Carlas Verdacht. »Carla muss weg, und weil sie nie im Leben alleine abhauen würde, braucht Albert Bergamin den idealen Schuldigen, einen, dem man nichts glauben wird. Nick.« Mit einer heftigen Bewegung umrundete Finn Nick war’s . »Das könnte erklären, warum Nick allein und zugedröhnt gefunden wird. So weit alles klar?« Triumphierend blickte Finn in die kleine Runde.
»Nein«, sagte Nick. »Du gehst davon aus, dass mein Vater wirklich in irgendwelche krummen Geschäfte verwickelt ist. Niemand, den ich kenne, traut ihm das zu.«
»Ganz schön naiv, findest du nicht auch? Bloß weil ihr euch das nicht vorstellen könnt, kann es auch nicht sein? Es sind schon ganz andere Kaliber gestrauchelt als dein Vater. Vielleicht wollte er um jeden Preis verkaufen und hat die Bilanzen geschönt. Ein bisschen Kosmetik für einen guten Deal. Hey, das gehört heute schon fast dazu. Macht doch jeder!«
Nick musste das erst einmal verdauen. Ganz so unrecht hatte Finn nicht.
»Und wie passen die Fotos da hinein?«, wollte er wissen.
Finn war nicht
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