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Blackout (German Edition)

Blackout (German Edition)

Titel: Blackout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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Vorwurf wirken, denn er war es, der für Buchführung und Bilanzen bei b&fTech verantwortlich war. »Kann es sein, dass in der Firma nicht alles mit rechten Dingen zugeht?«
    »Wie bitte?«, stammelte Forster. Er richtete sich kerzengerade auf, sein Gesicht beinahe so weiß wie die Wand hinter ihm. »Wie kommst du dazu, mich so etwas zu fragen? Was fällt dir ein?« Er rang um Fassung. »Raus«, flüsterte er heiser. »Raus hier. Das muss ich mir nicht gefallen lassen.«
    Jetzt, wo er es sowieso vergeigt hatte, konnte Nick die nächste Frage direkt stellen.
    »Gehört dir überhaupt noch ein Teil der Firma oder hast du alles verspielt?«
    Nick glaubte zu sehen, wie Forster kurz wankte.
    »Du findest den Weg hinaus bestimmt allein.«
    Nick stand auf, zog den Reißverschluss der Jacke hoch und wollte den Raum verlassen, als ihm eine letzte Frage durch den Kopf schoss.
    »Simon«, fragte er, »weißt du von den Fotos?«
    Forster sah aus, als hätte er einen Geist gesehen.
    »Fotos? Was für Fotos?«
    »Ach, nichts«, sagte Nick.
    Finn wartete in einer Seitengasse auf ihn.
    »Und?«, fragte er gespannt.
    »Nichts«, sagte Nick. »Gar nichts. Forster war geschockt von der Vorstellung, dass die Firma verkauft wird, und meine Frage, ob irgendwas bei b&fTech nicht stimmt, hat ihn an den Rand eines Herzinfarkts getrieben.« Das mit dem Spielen erwähnte Nick nicht. Er schämte sich dafür, Forster überhaupt darauf angesprochen zu haben. Das Entsetzen über den Verkauf war so echt gewesen, dass esvöllig unnötig gewesen war, dem angeschlagenen Mann auch das noch vorzuwerfen.
    »Und der Hagere?«
    »Fehlanzeige. Niemand scheint diesen Typen gesehen zu haben.«
    »Scheiße! Weißt du, was das bedeutet?«, fragte Finn.
    »Ja«, antwortete Nick. »Keine Beweise für unsere Theorie.«
    »Sieht so aus.« Finn stülpte sich den Helm über. »Wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder wir konfrontieren deinen Vater mit unserer Theorie oder wir gehen zur Polizei.«
    Nick brauchte nicht zu überlegen. »Polizei«, sagte er. »Meinen Vater damit zu konfrontieren könnte für Carla lebensgefährlich werden.«
    Finn fuhr an der Autobahneinfahrt vorbei und schlug den Weg durch die Dörfer ein, als ob er die Begegnung mit der Polizei hinauszögern wollte. Nicks Gedanken kreisten um Carla. Plötzlich gab Finn Gas. Während sie mit weit überhöhter Geschwindigkeit über die nasse Straße rasten, flogen die Pappeln am Straßenrand gefährlich schnell an ihnen vorbei. Nick fragte sich, was los war. Bei der Einfahrt ins nächste Dorf bemerkte er, dass Finn den Rückspiegel neu einstellte und immer wieder nach hinten schaute.
    »Festhalten!«, schrie Finn und bog in eine kleine Nebenstraße ein.
    »Was soll das?«, fragte Nick.
    »Ich glaube, jemand ist uns gefolgt.«
    Nick schaute sich um. Nichts. Keine Lichter, kein Auto.
    »Ich sehe niemanden.«
    »Ich kann mich geirrt haben.« Finn blickte unruhig um sich. »Der Wagen fuhr hinter uns her. Als ich beschleunigte, beschleunigte er auch. Erst am Ortseingang fiel er zurück.«
    »Warum sollte uns jemand verfolgen?«, fragte Nick.
    »Weil wir in etwas herumstochern, von dem wir besser unsere Finger lassen sollten.«
    »Wenn du recht hast, warten wir besser eine Weile«, meinte Nick. »Vielleicht sind sie vorbeigefahren und kommen zurück, wenn sie uns nicht mehr vor sich sehen.«
    Sie stiegen vom Motorrad und Finn schob die Maschine in eine Hofeinfahrt, sodass sie von der Straße aus unmöglich gesehen werden konnten. Sie nahmen die Helme ab.
    »Du magst Carla wirklich, nicht wahr?«, fragte Finn.
    »Ja. Ich habe noch nie jemanden wie sie gekannt.«
    »Ich habe Angst«, sagte Finn.
    »Ich auch.« Nick wagte es nicht, Finn anzusehen.
    »Sag mal …« Finn stockte. »Ich habe dich im Auge behalten, seit du zu uns gekommen bist. Du scheinst wirklich keine Drogen mehr zu nehmen.«
    »Nein.«
    »Aber du hast mal ziemlich viele genommen.«
    »Ja.«
    »Welche?«
    Nick kämpfte gegen Bilder an, die hochkamen. Bilder, die er verdrängt hatte, weil er sie für immer vergessen wollte. »Verschiedene. Hab früh angefangen mit dem Saufen, dann Kiffen, Ecstasy und irgendwann Kokain. Zum Glück war ich nicht so blöd, auch noch mit Heroin anzufangen.«
    »Und? Hat es was gebracht?« Finn sah ihn neugierig an. »Ich meine, hast du dich besser gefühlt?«
    »Sag bloß, du hast es noch nie versucht.«
    »Hab Pot geraucht und Kopfschmerzen davon bekommen. Ich brauche das Zeugs nicht.« Finn grinste. »Ab und zu

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