Blackout (German Edition)
ab.« Er blinzelte verschwörerisch. Nick hätte ihn am liebsten erwürgt, aber er nahm sich zusammen. Nur nicht provozieren lassen, nicht von diesem schleimigen Wurm. Sollte Caduff sich um ihn kümmern.
Der Hagere ging zur Tür und horchte in die Nacht.
»Simon, wir sollten vorwärtsmachen.«
Forster lächelte. »Gleich, Markus, gleich!«
»Du bist der Chef«, antwortete der Hagere angespannt. »Trotzdem wäre ich froh, wenn wir das so schnell wie möglich hinter uns bringen könnten.« Er stellte sich an das Fenster, von dem aus man die Anfahrt am besten überblicken konnte.
Nick schaute seinen Vater an. Er sah aus, als sei soeben seine ganze Welt zusammengebrochen.
»Du hast mir die Fotos auf den Tisch gelegt«, sagte er fassungslos zu Forster.
»Aber sicher doch, lieber Albert«, antwortete der selbstzufrieden. »Ich konnte ja schlecht den da in dein Büro lassen.« Er blickte kurz zum Hageren. »Oder sie gar der Polizei schicken. Dann hätten die gemerkt, dass ein Dritter im Spiel war.«
»Ihr habt trotzdem einen Fehler gemacht«, sagte Nick. »Ich habe den Typen in der Firma gesehen.«
Auf Forsters Gesicht zeigte sich Ärger. »Das war ein grober Fehler. Markus hätte sich nie dort zeigen dürfen.« Wütend schaute er zu seinem Komplizen. »Musstest dein Geld ja unbedingt sofort haben!«
Der Hagere ignorierte Forsters Bemerkung und beobachtete weiterhin die Umgebung. Forster wandte sich an Nick. »Ein unangenehmer, aber nicht ernst zu nehmender Zwischenfall. Du bist der Hauptverdächtige und wirst es auch bleiben. Wir wollen die Polizei doch nicht enttäuschen.«
Nicks Vater zog scharf die Luft ein. Forster trat vor ihn hin. »Keine Angst, du kommst auch noch dran. Du darfst die Dokumente unterschreiben, Albert. Sobald ich deinen Namen auf den Papieren habe, könnt ihr Carla zurückhaben. Und dann überlasse ich es euch, der Polizei zu erklären, dass Nick und Carla versucht haben, den erfolgreichen Albert Bergamin zu erpressen.« Forster gluckste vor Vergnügen.
Nick fragte sich, ob er übergeschnappt war. Er bemerkte, wie sein Vater ungläubig den Kopf schüttelte.
»Damit wirst du nicht durchkommen, Simon.«
»Ach ja?«
»Was sollte mich davon abhalten, der Polizei die Wahrheit zu sagen?«
Nick sah ein merkwürdiges Glitzern in den Augen seines Vaters und folgte seinem Blick zu den Fesseln. Forster schien nichts zu bemerken. Er kostete seine Rache sichtbar aus und setzte zum vernichtenden Stoß an.
»Unterschätze nie die Macht der Bilder.« Sein Grinsen wirkte jetzt dämonisch. »Du hast noch nicht alle Fotos von Nick und Carla gesehen. Glaub mir, du willst nicht,dass die ganze Schweiz sie zu Gesicht bekommt. Nicht, wenn dir deine Nichte etwas bedeutet. Markus hat die Speicherkarte. Er wird sich den Koffer mit dem Geld nehmen und dafür die Speicherkarte an einem sicheren Ort aufbewahren. Du, mein Lieber, du wirst mir jetzt deine Firma offiziell überschreiben. Die Papiere sind alle vorbereitet. Mit welcher Begründung du dich von b&fTech verabschieden wirst, darfst du selbst aussuchen.«
27
M otorengeräusche drangen durch die Nacht. Der Hagere schaute aufmerksam aus dem Fenster.
»Was ist los?«, fragte Forster.
Jetzt oder nie! Ihre Bewacher waren abgelenkt. Nick blickte zu seinem Vater und bemerkte, wie er den Oberkörper aufrichtete und ihm zunickte. Er musste es geschafft haben, die Fesseln zu lösen.
Nick zögerte keine Sekunde. Er hechtete Forster entgegen und riss ihn zu Boden. Der heftige Aufprall jagte eine Schmerzwelle durch seinen Körper, betäubte aber nicht die Wut, die er auf den Mann hatte. Er hämmerte Forsters Kopf auf den Boden. Immer wieder, bis ihn jemand von dem leblosen Körper riss. Der Hagere hatte seine Hände in Nicks Schultern gekrallt und schob ihn durch das ganze Zimmer. Nick prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Wo zum Teufel war sein Vater?
»Hau zu, Paps!«, schrie Nick und sah dem Hageren über die Schulter. Der alte Trick funktionierte. Der Kopf seines Angreifers schnellte herum. Nick rammte ihm sein Knie zwischen die Beine. Augenblicklich lösten sich die klammerndenHände, der Hagere stöhnte auf und schnappte nach Luft. Nick stieß ihn zu Boden und stürzte zu Forster, der sich aufzurichten versuchte.
»Du bleibst liegen!«, rief Nick und trat ihm mit voller Wucht gegen den Brustkorb.
»Nick!« Sein Vater stand mitten im Raum, das Gesicht blutüberströmt, in der Hand hielt er die Waffe des Hageren. »Hör auf!«
Er richtete die Pistole auf
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