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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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hier?«
    »Das könnte ich dich auch fragen. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du nicht in der Lage, so viele Scherereien zu machen.« Steve richtete den Blick auf mich, aber sein Gesicht war wegen der Geheimdienstsonnenbrille nicht zu deuten. Ich hasse es, wenn die Leute meine eigenen Tricks gegen mich anwenden. »Du dagegen hast damals in einer Urne gesteckt. Es war nämlich deine Beerdigung.« Sein Tonfall verriet, was seine Augen mir verschwiegen. Meine Anwesenheit war ihm zutiefst unheimlich.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Entschuldige. Ich war wohl einfach zu dickköpfig, um lange tot zu bleiben.«
    »Verrückte Wissenschaft«, sagte Alaric. »Es gibt nichts, was sie nicht zustande brächte.«
    Shaun schüttelte die Wiedersehensfreude ab. »Tut mir leid, Mann, ich war abgelenkt. Steve, das ist Alaric Kwong, einer von unseren Newsies, und das ist Rebecca Atherton, eine von unseren Irwins.«
    »Nenn mich Becks«, sagte Becks. »So wie alle.«
    »Es freut mich, euch kennenzulernen«, polterte Steve. »Wenn ihr bitte einsteigen würdet? Ich habe genaue Anweisungen, wo ich euch hinfahren soll.«
    »Ich fürchte, wir müssen uns hier trennen«, sagte Dr. Shoji. »Wir werden uns wiedersehen, aber ich darf nicht mit Ihnen zusammen ankommen. Das wäre zu auffällig.«
    »Und ich stehe unter Hausarrest«, sagte Dr. Kimberley. Sie lächelte Steve an. »Ich hätte mich nicht einmal so weit hinauswagen dürfen, wenn wir nicht gewusst hätten, wer euch abholen würde.«
    »Ist mir stets ein Vergnügen, Dr. Kimberley«, sagte Steve und öffnete auch die hintere Beifahrertür. »Wir müssen los. Der Sicherheitstrupp hat um Mitternacht Schichtwechsel, und es ist besser, wenn wir bis dahin an den Checkpoints vorbei sind.«
    »Wohin fahren wir?«, fragte Becks.
    Steve gab keine Antwort. Er verschränkte nur die Arme und wartete.
    »Kommt schon«, sagte ich und ging auf das Auto zu. Die Zusammenarbeit mit Steve während der Ryman-Kampagne hatte mich viel über professionelles Sicherheitspersonal gelehrt. Das Wichtigste war: Wenn Steve sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, wurde es auch so gemacht. Er würde uns unterwegs erklären, wohin wir fuhren.
    Becks und Shaun folgten mir. Alaric blieb stehen und wirkte unsicher. Ich wartete, bis die anderen eingestiegen waren, bevor ich kehrtmachte und zu ihm zurückging.
    »Was ist los?«
    »Das kommt mir ein bisschen … zu einfach vor, findest du nicht?«
    Ich überraschte uns beide, indem ich lachte. Ein einzelner, kurzer Laut der Heiterkeit und des Bedauerns. »Das war alles ›zu einfach‹, Alaric. Sie gängeln uns schon seit Seattle. Vielleicht sogar schon früher. Ich weiß es nicht. Ich war nicht bei euch, um die Zeichen zu erkennen. Und jetzt kommt es auf noch ein bisschen mehr Vertrauensvorschuss auch nicht mehr an, oder?«
    »Das könnte aber schwer danebengehen«, wandte er ein.
    »Na und?« Ich zuckte mit den Schultern. »Wenn wir schon untergehen, dann wenigstens mit Stil. Jetzt komm schon. Das ist ein Befehl.«
    Er blinzelte und lächelte. »Dir ist doch wohl klar, dass du nicht mehr meine Chefin bist.«
    »Alaric Kwong, ich werde immer deine Chefin sein. Jetzt schieb deinen Hintern in den Wagen.«
    Ich ging hinter Alaric zum Auto. Er stieg vor mir ein, und ich hielt kurz inne, um Dr. Shoji und Dr. Kimberley zuzuwinken, bevor auch ich hineinkletterte. Steve machte die Tür hinter uns zu, und die Türen verriegelten sich automatisch. An den Innenseiten befanden sich keine Griffe. Wir würden also nicht aussteigen können, solange uns nicht jemand hinausließ. Becks und Alaric hatten sich ganz nach hinten verzogen, sodass Shaun und ich näher an der Trennwand saßen, die den Fahrerbereich von den hinteren Sitzen abteilte.
    »Ist es nicht gemütlich hier?«, sagte Becks. »Wenn sich dieses Teil plötzlich mit Gas füllt und uns tötet, dann, das schwöre ich dir, Mason, werde ich als Erstes dein Gesicht fressen, wenn ich wieder auferstehe.«
    »Ich könnte sicher auch mit dir fertig werden, wenn wir alle tot wären«, entgegnete Shaun.
    Becks zuckte mit den Schultern. »Du würdest nicht wiederauferstehen. Es wäre kein Kampf unter Gleichen.«
    Die beiden kabbelten sich weiter und warfen sich Gehässigkeiten an den Kopf, um ruhig zu bleiben. Irwins. Sie alle haben bestimmte Persönlichkeitsmerkmale gemeinsam, und eines davon ist die ausgesprochene Abneigung gegen geschlossene Räume, die sie nicht kontrollieren können. So etwas ist meist eine

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