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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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schlagen«, sagte Shaun im Plauderton.
    »Dann tu es mit der Hand, mit der du mir gerade die Finger brichst«, schlug ich vor. »Du riskierst gerade, dass ich nicht mehr tippen kann.«
    Shaun ließ meine Hand los und schnitt eine Grimasse. »Entschuldige.«
    »Entschuldige dich nicht, mach dich lieber auf das gefasst, was uns erwartet.«
    »Von Waffen hat er nichts gesagt«, sagte Becks. »Wetten, dass sie uns die Waffen abnehmen werden?«
    »Da gibt’s nichts zu wetten«, sagte Alaric. »Diese schwindsüchtigen Schweineficker werden uns nicht bewaffnet aus dem Wagen lassen.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Du schöpfst die Möglichkeiten unserer Muttersprache heute voll aus, was?«
    »Das ist noch gar nichts«, sagte Becks. »Wenn er sich richtig reinsteigert, flucht er auf Kantonesisch. Das hört sich dann an wie ein Papagei, der einen Anfall hat.«
    Alaric funkelte sie finster an. Sie grinste zurück. Und der Wagen hielt an.
    Alle Heiterkeit war wie weggeblasen, und wir waren wachsam – unsere vorherige Verkrampftheit war nichts dagegen gewesen. Shaun legte mir eine Hand auf die Schulter, und ich wusste, dass er mit der anderen nach seiner Pistole tastete. Vorhin waren wir noch unter Freunden gewesen. Jetzt wussten wir nicht mehr, mit wem wir es zu tun hatten.
    Die Tür schwang auf, und davor stand Steves massiger Leib. Er trat zur Seite, sodass wir den Mann hinter ihm sahen.
    »Hallo, Georgia«, sagte Rick lächelnd und reichte mir die Hand. »Ich weiß zwar, dass wir uns nie wirklich kennengelernt haben, aber ich muss Ihnen sagen … es ist lange her.«

    Der Concierge hat mir eben mitgeteilt, dass meine Eltern im Flughafen Seattle/Tacoma International gelandet sind und in weniger als einer Stunde im Agora sein werden. Ich sehe scheiße aus. Über meine Haare darf ich nicht einmal nachdenken. Aber, ach, ich bin so froh, dass sie kommen.
    Mahir und ich haben uns überlegt, was wir ihnen erzählen sollen, und uns für das Einzige entschieden, was sie akzeptieren werden: die Wahrheit. Er hat (ein paar Mal zu oft) darauf hingewiesen, dass sie im medizinischen Bereich arbeiten und Verträge mit der Seuchenschutzbehörde haben. Vielleicht stehen sie auf dessen Seite. Ich weiß nicht, wie ich ihm begreiflich machen soll, dass mir das egal ist. Wenn sie im Moment noch auf der falschen Seite stehen, wird sich das ändern, wenn sie erfahren, was geschehen ist – und was man mir antun wollte.
    Ich habe die Wahrheit zu lange vor ihnen verborgen. Es ist Zeit, dass ich dem Leitspruch gerecht werde, den Georgia bei der Gründung von Nach dem Jüngsten Tag gewählt hat. Es ist Zeit, dass ich anfange, die Wahrheit zu sagen.
    Aber, autsch, das tut weh.
    Aus Geliebte Pusteblume , dem Blog von Magdalene Grace Garcia,
    6. August 2041. Unveröffentlicht.
    Im Labor ist es sehr still.
    Irgendwie gefällt mir das nicht mehr.
    Ich vermisse dich, Joe.
    Aus den privaten Aufzeichnungen von Dr. Shannon Abbey,
    6. August 2041. Unveröffentlicht.

Shaun: 34
    Rick hatte mehr graue Haare als in meiner Erinnerung. Unter gewissen Gegebenheiten hätte ihm das etwas Vornehmes verliehen. Jetzt aber sah er einfach nur alt aus. Er trug einen maßgeschneiderten Anzug, der wahrscheinlich genauso viel gekostet hatte wie drei Rettungsaktionen in die Gefahrenzone Floridas, und seine engen Schuhe glänzten. In diesen Schuhen würde er niemals vor einem Zombiemob davonlaufen können.
    Aber das würde er auch nicht tun müssen. Nicht, solange zwei Sicherheitsleute von Steves Kaliber ihn flankierten, die ihre Waffen deutlich sichtbar am Gürtel trugen.
    »Rick?« George stieg aus dem Auto. Ihre Bewegungen waren abgehackt, als wäre sie nicht sicher, was sie tun sollte. Sie hielt sich an der Tür fest, als sie sich aufrichtete. »Was machst du …?«
    Der Vizepräsident der USA – unser ehemaliger Kollege und der einzige Blogger, der die Ryman-Kampagne überlebt hatte – schnitt ihre Frage ab, indem er sie in den Arm nahm. Sie gab vor Schreck ein kurzes Quieken von sich und ließ die Arme hängen, rückte aber nicht von ihm ab. Gemessen an Georges Maßstäben war das schon eine leidenschaftliche Umarmung.
    Becks stieß mir gegen die Hüfte. »Hey, Mason. Mach Platz da.«
    »Was?« Ich riss mich vom Anblick der beiden los. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich mich bewegt hatte, aber anscheinend war das der Fall – ich stand Alaric und Becks im Weg, die aussteigen wollten. Ich trat zur Seite. »Oh, tut mir leid.«
    »Will ich auch hoffen.« Becks stand auf und

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