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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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ging so weit von der Tür weg, dass auch Alaric herausklettern konnte. Sie beäugte Rick misstrauisch. »Das ist also Richard Cousins, das Reporterkind.«
    »Vermutlich müssen wir ihn jetzt ›Mr. Vizepräsident‹ nennen, aber ja, das ist er.« Becks war schon bei Nach dem Jüngsten Tag gewesen, als Rick zu uns gestoßen war, aber die beiden waren sich nur einmal bei Georges Beerdigung begegnet. Damals hatte man Rick gerade gefragt, ob er Ryman unterstützen würde. Er hatte unter Schock gestanden, genau wie wir alle.
    Becks musterte ihn kritisch und sagte dann: »Ich könnte es mit ihm aufnehmen.«
    »Und ich könnte es mit dir aufnehmen«, sagte Steve. »Lasst uns hier keinen Schwanzvergleich anstellen. Wir wissen beide, wer den gewinnt, also was soll’s?«
    »Manchmal geht es nur um den Schwanzvergleich«, sagte Becks mit frommer Miene.
    Rick schob George auf Armeslänge von sich und betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. Das würde ihn für ein paar Sekunden ablenken. George hatte sich noch nicht von ihm gelöst, und das bedeutete, dass sie wollte, dass wir die Zeit nutzten, um uns umzusehen.
    Ich wandte mich um und ließ den Blick schweifen. Das Verstohlene überließ ich Becks und Alaric. Ich hatte schon immer den Clown gespielt und seit meinem Kindesalter für die Rolle geübt. Man wird gern unterschätzt, wenn die Leute der Meinung sind, dass man sich nur dafür interessiert, nach Zombies zu stochern und den perfekten Kamerawinkel zu finden.
    Wir befanden uns in einer Tiefgarage. In der Nähe parkte eine Reihe Geländewagen desselben Typs wie der, mit dem wir vom Flugplatz hierhergefahren worden waren. Wahrscheinlich standen sie hier für Einsätze bereit. Das Licht war angenehm und klar, und in den Ausgängen befanden sich nicht einfach nur Türen, sondern sie waren mit Metallplatten versiegelt, die fast wie Sprengschutzblenden aussahen. Dieser Ort war besser gepanzert als das Tresorgewölbe einer Bank.
    Scheiße. Ich kam mir wie ein Idiot vor und wandte mich an Steve. »Ich war noch nie im Weißen Haus. Glaubst du, wir bekommen diese coolen Schlüsselanhänger als Andenken, bevor wir wieder gehen? So einen wollte ich schon immer, seit ich einmal ein Video gesehen habe, in dem ein Typ aus Neufundland einem Zombie mit so einem Teil das Auge aussticht.«
    Meinst du nicht, du trägst ein bisschen zu dick auf? , fragte Georgia.
    Ich zwang mich, sie zu ignorieren, und lächelte weiter. Wahnsinn geht nicht über Nacht weg. Vor allem nicht der Wahnsinn, den man selbst gehegt und gepflegt hat. Doch jetzt war nicht der Augenblick, um durchzudrehen.
    »Ich glaube nicht, dass das die Art von Besuch ist, bei der man Andenken bekommt, aber Mann, ich bin froh, dich zu sehen«, sagte Rick. Ich wandte mich um und sah, dass er George losgelassen hatte und zu mir kam. Er streckte mir die Hand hin, offenbar in der Erwartung, dass ich sie schütteln würde. »Es ist ein bisschen still um dich geworden, und ich hatte Angst, dass … nun ja, sagen wir, ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Wirklich?« Ich nahm seine Hand und drückte sie so fest, dass sich das Politikerlächeln, das er sich angeeignet hatte, ein bisschen verzerrte. »Wenn du wusstest, dass wir in Schwierigkeiten sind, dann hättest du ja mal unsere verdammten E-Mails beantworten und uns helfen können.«
    »Nein, hätte ich nicht.« Sein Lächeln verschwand, und er zog seine Hand zurück. »Und nur dass du es weißt: Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich sie eingepackt und sie dir zum Geburtstag vor die Haustüre liefern lassen. Ich wollte nicht, dass die Dinge sich so entwickeln.«
    Dr. Wynne. Buffy. Rick. Wie viele von denen, die wir für unsere Verbündeten gehalten hatten, waren in Wahrheit nie welche gewesen? »Aber sie haben sich nun mal so entwickelt«, sagte ich.
    Rick seufzte. »Stimmt.« Er wandte sich ab und ging auf die gepanzerten Türen zu, die sich hinter ihm befanden. Seine Sicherheitsleute betrachteten uns immer noch argwöhnisch. Sie warteten auf eine Reaktion von uns.
    Doch wir blieben stehen. Schließlich fragte Alaric: »Sollen wir mit dir kommen?«
    »Was? Oh. Ja.« Rick winkte uns, ihm zu folgen. »Hier entlang.«
    »Bluttesteinheiten …?«, fragte Becks.
    »Mit diesem Sicherheitsaffentheater halten wir uns nicht auf«, sagte Steve. In seinem Ton schwang Geringschätzung – wohl weniger wegen des Mangels an Sicherheitsvorkehrungen in der Garage als wegen der Vorstellung, wie unzuverlässig diese Anlagen im Rest der Welt

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