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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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so rasch verringerten. »Ich hasse den Scheißseuchenschutz«, knurrte ich.
    »Spar dir den Atem«, riet mir George.
    Wir rannten.
    Der Gang schien endlos zu sein, doch dann bogen wir um eine Ecke, und da endete er dann doch plötzlich. Und zwar vor einer gläsernen Doppeltür, die zu einer Luftschleuse führte. Über ihr brannte ein rotes Licht.
    »Die Notfallsicherung ist an«, rief Steve. »Wir müssen uns einer nach dem anderen testen lassen.«
    Einer der Leibwächter drängte sich zwischen uns hindurch und patschte die Hand auf das Testfeld. Die anderen Geheimdienstler folgten ihm auf dem Fuß und zerrten den protestierenden Präsidenten Ryman mit sich. Seine Sicherheit, nicht unsere, war ihre oberste Aufgabe. Und das Stöhnen wurde lauter.
    Das Licht sprang auf Grün. Der erste Bodyguard nahm die Hand vom Testfeld und trat durch die sich öffnende Tür. Nachdem die Luftschleuse ihren Zyklus abgeschlossen hatte, ging er in die Garage. Er wurde nicht angegriffen. Er gab dem zweiten Leibwächter ein Zeichen, den Präsidenten durchzuschicken.
    »Ich hab’s!«, sagte Alaric mit – angesichts der Lage, in der wir uns befanden – fast schon unanständiger Freude. Wir starrten ihn an. Er hielt seinen Minicomputer hoch. »Ich bin am Hochladen. Er sendet.«
    »Endlich«, keuchte George, und ihre Schultern entspannten sich ein wenig. »Lade diese Dateien so schnell wie möglich hoch.«
    »Bin schon dabei.«
    »Nicht einmal der Tod ändert etwas an deinen Prioritäten, was?«, fragte Rick leicht amüsiert.
    »Nein«, sagte George. Sie grinste ihn an und hatte die Pistole noch immer auf die unsichtbaren Zombies gerichtet.
    Ich hätte sie küssen können. Wahrscheinlich war das keine schlechte Idee, denn wir würden sowieso bald alle Zombiefutter sein. Stattdessen nahm ich eine bessere Position ein und rief über die Schulter: »Wenn ihr euch da hinten ein bisschen beeilen könntet, wäre das ganz toll, Jungs. Wir bekommen Besuch, und ich habe nicht genug Körperteile, um sie alle satt zu kriegen.«
    »Die Anlage braucht so lange, wie sie eben braucht«, sagte Steve vorwurfsvoll.
    »Es ist mir scheißegal, wie schnell die Anlage läuft. Ich will bloß nicht von Zombies gefressen werden, nachdem ich eben erst eine fette Verschwörung aufgedeckt habe, mit der das amerikanische Volk verarscht wird. Es wäre irgendwie ein enttäuschendes Ende, verstehst du, was ich meine? Als ob man an Weihnachten lauter leere Päckchen bekommt.«
    »Du hast leere Päckchen gekriegt?«, fragte Becks. »Du Glückspilz. Ich habe immer nur Kleider bekommen.«
    Alaric sah auf. »Kleider?«
    »Rüschenkleider«, sagte sie angewidert. »Rüschenkleider mit Spitzen.«
    »Sind eigentlich alle Journalisten meschugge, oder bin ich da bloß auf ein Nest gestoßen?«, fragte Gregory.
    »Ja«, sagten Rick und George zur selben Zeit.
    Wir lachten immer noch – das angespannte Lachen von Leuten, die wissen, dass sie einen schrecklichen Tod sterben werden –, als die ersten Zombies um die Ecke kamen und Lachen keine Option mehr war.
    Immerhin beantwortete der Anblick der Zombies uns die Frage, woher sie kamen. Denn sie trugen Dienstmarken des Weißen Hauses und waren in Anzüge und feines Schuhwerk gekleidet. Jemand musste innerhalb des Gebäudes einen Ausbruch verursacht, die Tür geöffnet und den alles verschlingenden Blutrausch losgetreten haben. Jeder, der nicht gleich zu Beginn infiziert worden war, war von der ersten Welle Infizierter mitgerissen worden.
    Eins musste ich meinen Gefährten lassen: Keiner von ihnen schrie. Stattdessen rissen sich alle bis auf Alaric und Gregory zusammen und eröffneten das Feuer, um den Leuten an der Luftschleuse Zeit zu verschaffen. Alaric stellte sich hinter Becks, damit er aus der Schusslinie war, und konzentrierte sich weiter auf das Gerät in seiner Hand.
    »Vierzig Prozent hochgeladen!«, rief er.
    »Das reicht nicht«, murmelte George und schoss. Doch der Schuss ging daneben. Mit einem wütenden Schnauben wechselte sie die Pistole in die linke Hand und warf mit der rechten die Sonnenbrille weg. Dann nahm sie ihre ursprüngliche Haltung wieder ein und feuerte erneut. Dieses Mal verfehlte sie ihr Ziel nicht.
    »Mr. Vice President!« Steve klang besorgt. »Sir, Sie müssen durch die Luftschleuse gehen!«
    Rick rührte sich nicht.
    »Geh schon, Rick«, sagte ich und gab zwei weitere Schüsse auf die scheinbar endlose Welle von Zombies ab. »Hau ab. Geh und sei wichtig. Wenn wir es nicht hinausschaffen, dann

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