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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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sticht ein bisschen.«
    »Legen Sie die Nadel hin und gehen Sie vom Präsidenten weg«, sagte einer der Geheimdienstler. Er hatte eine Knarre in der Hand, und sein Tonfall machte klar, dass er es ernst meinte.
    »Shaun …«, sagte Präsident Ryman.
    »Oh, natürlich. Ihr seid wohl nicht informiert, was? Also, einer der Gründe, weshalb sie so versessen darauf sind, Leute mit einer Reservoirkrankheit – wie George oder Ihre Frau oder Ricks Frau, die sich wahrscheinlich nicht selbst umgebracht hat, ist das nicht der Hammer? Also, einer der Gründe dafür ist das Dingsda …«
    »Antikörperübertragung«, sagte Alaric. Beim Sprechen entspannte er sich und ließ die Schultern fallen.
    »Ja, genau das meine ich. Wie es aussieht, sind die Reservoirkrankheiten so etwas wie ein Zwischenschritt im Lernprozess unserer Körper, mit unseren lieben Freunden, den Viren, zu leben. Leute mit Reservoirkrankheiten erholen sich, weil sie Antikörper bilden. Und bei Leuten, die viel Zeit mit ihnen verbringen, passiert sogar noch etwas Besseres.« Shaun grinste mich an. »Wir werden immun.«
    »Was?«, sagte Präsident Ryman.
    »Was?«, sagte Gregory.
    »Kann mir mal jemand eine Tüte für Gefahrengut geben?«, sagte Shaun und verzog erneut das Gesicht. »Und vielleicht ein bisschen Verbandmull oder so was? Das brennt wirklich!«
    »Das ist nicht möglich«, sagte einer der Leibwächter. Er richtete die Waffe auf Shaun. »Sir, wir müssen Sie von hier entfernen.«
    »Nein«, sagte Präsident Ryman. Wir wandten uns zu ihm um, sogar Shaun, der noch immer vollkommen zurechnungsfähig wirkte. Die Verwandlung braucht zwar eine gewisse Zeit, aber inzwischen hätte er bereits äußere Anzeichen der Infektion zeigen müssen, nachdem ihm eine so hohe Virendosis injiziert worden war.
    »Sir?«, sagte der Bodyguard.
    »Ich sagte Nein. Wir haben diese Leute hierhergeholt, weil wir auf einen Befreiungsschlag gehofft haben. Nachdem sie uns geholfen haben, werden wir sie nicht im Stich lassen.« Der Blick des Präsidenten richtete sich auf Gregory. »Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe Ihren Namen nicht mitbekommen.«
    »Dr. Gregory Lake, Sir. EIS.« Gregory zog eine Testeinheit aus seinem Kittel und warf sie Shaun zu. »Wenn ich so dreist sein dürfte, das könnte helfen, diese netten Herren daran zu hindern, Sie zu erschießen, bevor wir hier hinaus dürfen.«
    »Praktisch veranlagt und immer vorbereitet. Das sehe ich gern bei einem Staatsdiener.« Präsident Ryman wandte sich wieder an Shaun. »Shaun …«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich soll beweisen, dass aus mir nicht der Wahnsinn spricht, der der Virenvermehrung vorausgeht.« Shaun seufzte, während er den Deckel der Einheit aufklappte. »Weißt du, George, wenn du auf mich gehört hättest, als ich gesagt habe, dass ich die Wahlkampagne auslassen und lieber eine Genehmigung für den Yellowstone-Park beantragen würde, dann wäre all das nicht passiert.« Er steckte seinen Daumen in die Öffnung.
    Ich brachte ein Lächeln zustande, aber es fiel mir nicht leicht. »Aber denk doch nur an all den Spaß, den wir verpasst hätten! Rick kennenzulernen, dieses Rathaus in Eakly …«
    »Buffy zu beerdigen. Dich zu beerdigen. Ich hätte ganz gut ohne diesen Spaß leben können.« Die Lämpchen an seiner Testeinheit schienen verwirrt zu sein. Sie blinkten und sprangen immer wieder auf Gelb um. Schließlich blitzte das grüne Licht gar nicht mehr auf, und die roten und gelben Birnchen flackerten, als versuchten sie, sich einig zu werden. Die Geheimdienstler zogen ihre Waffen.
    Was nun folgen würde, sah ich so deutlich, als wäre es schon passiert. Blut auf dem Boden. Shaun, der zu Boden fiel, ohne dass durchgeknallte Seuchenschutzleute ihn mir wieder zurückbringen würden. »Halt!«, rief ich und riss die Hände hoch. »Es hat noch nicht aufgehört!«
    Es hatte tatsächlich noch nicht aufgehört. Die Lichter wechselten noch immer zwischen Rot und Gelb. Und während ich zusah, sprang auch das grüne Lämpchen wieder an. Und mit jedem Mal leuchtete es ein wenig länger. »Faszinierend«, murmelte Gregory.
    »Sie dürfen ihn nicht sezieren«, sagte ich.
    »Nein, aber können wir ein bisschen Blut bekommen? So ungefähr vier Liter? Für den Anfang?«
    »Wir werden sehen.« Das rote Licht hatte aufgehört zu blinken, jetzt sprang es nur noch zwischen Gelb und Grün hin und her. Dann erlosch das gelbe vollends, und das grüne leuchtete als einziges. Nicht infiziert. Sicher. Ich atmete aus und spürte erst

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