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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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und Biodome.
    Es gab acht Niederlassungen des Seuchenschutzes, die mit einer Biodom-Simulation ausgestattet waren. Nur vier davon nutzten diese auch zu landwirtschaftlichen Zwecken. Wenn man davon ausging, dass diese Einrichtung bereits existiert hatte, als Mahir seine Reportage gemacht hatte, befand ich mich an einem dieser vier Standorte.
    Keiner der Angestellten hier, mit denen ich gesprochen hatte, besaß einen Südstaatenakzent. Dr. Thomas klang, als würde er aus dem Mittleren Westen stammen, aber sein Akzent hatte sich abgeschliffen, als wäre er schon lange nicht mehr in seiner Heimat gewesen. Dr. Shaw sprach ein wenig wie Becks, was bedeutete, dass sie wahrscheinlich irgendwo aus Neuengland kam. Alle anderen hatten den Nichtakzent Hollywoods, den man an der Westküste spricht. Ich bezweifelte, dass der Seuchenschutz extra Wärter und Pfleger aus anderen Gegenden einfuhr, nur um mich auf eine falsche Fährte zu locken.
    Also waren wir nicht im Süden, weshalb ich Huntsville schon mal aus der Liste streichen konnte. Zwar hätten wir uns in der Niederlassung von St. Paul befinden können, aber ich bezweifelte es. Der Akzent passte nicht. Demnach waren wir entweder in Seattle oder in Phoenix.
    Ich brauchte das Lächeln nicht zu spielen, als ich mich zu Dr. Thomas umwandte. »Vielen Dank, dass Sie mir das gezeigt haben«, sagte ich. »Ich glaube, Sie haben recht. Ich fühle mich schon besser, nur weil ich hier stehe.«
    Dass ich in einer dieser beiden Städte war, bedeutete, ich war in der Nähe von Bloggern, die mich kannten. Wichtiger noch, ich war in der Nähe von einem Dutzend Bloggern, die so scharf darauf waren, den Knüller als Erste zu bekommen, dass sie mir erst zuhören würden, bevor sie mich erschossen, wenn ich an ihre Tür klopfen würde. Ich musste nur einen Weg aus diesem Gebäude hinaus finden. Dann wäre ich zwar noch nicht wirklich aus dem Schneider, aber meine Lage würde immerhin um einiges besser sein als befürchtet. Denn dann hätte ich wenigstens eine Chance.
    »Nun, solange Ihre Genesung ohne Rückschläge verläuft und solange Sie sich kooperativ zeigen, werde ich die Erlaubnis erwirken können, dass Sie alle zwei Tage zur besseren Erholung hierherkommen dürfen. Wie hört sich das an?«
    Mein Lächeln gefror. Das hört sich so an, als wäre ich für dich ein Haustier, du gönnerhaftes Arschloch , dachte ich, sagte aber: »Das klingt super.«
    »Uns bleibt eine halbe Stunde bis zu Ihrer nächsten Untersuchung. Möchten Sie ein wenig durch das Biodom spazieren?«
    »Darf ich?« Ich brauchte mein Interesse nicht zu spielen. Immerhin war der Biodom eine neue Umgebung. Nach Wochen in den aseptischen Gängen der Seuchenschutzbehörde brauchte ich das mehr, als ich gedacht hatte.
    »Ich hätte Sie nicht hierhergebracht, wenn ich Ihnen nicht die Gelegenheit hätte geben können, ein wenig zu spazieren zu gehen«, antwortete Dr. Thomas. Schon wieder war dieses verdammte väterliche Lächeln in seinem Gesicht zurück. »Gehen Sie, schauen Sie sich um. Hier kann Ihnen nichts passieren. Niemand wird Sie hier stören.« Sein Lächeln entglitt ihm etwas, und streng fügte er hinzu: »Aber Georgia, nicht dass Sie versuchen, eine der Türen …«
    »Das würden Sie mir doch nicht übel nehmen?«, fragte ich.
    Dr. Thomas kniff die Augen zusammen, und an einem Lächeln versuchte er sich erst gar nicht mehr. »Das würde ich Ihnen ganz sicher übel nehmen.«
    »Verstanden.« Ich nickte den beiden Wärtern, die noch immer neben Dr. Thomas standen, kühl zu, wandte mich um und ging tiefer ins Grün hinein.
    Nach zwanzig Metern traf ich auf die erste Wand. Sie war hinter einem Ackerstreifen verborgen, auf dem etwas wuchs, was ich für unreifen Mais hielt. Zumindest sah es wie Mais aus. Ich habe mich nie sonderlich mit Landwirtschaft beschäftigt. In dem vielen Grün des Biodoms hätte die weiße Wand eigentlich hervorstechen sollen, aber das tat sie nicht. Wie die Tür, durch die wir eingetreten waren, war sie gut in ihre Umgebung eingepasst.
    Die Kuppel war nicht kreisrund, hatte aber auch nicht die Form eines Rechtecks. Nachdem ich der Wand lange genug gefolgt war, um zwei Ecken mit den Händen abzumessen, kam ich zu dem Schluss, dass es sich wohl am ehesten um ein Achteck handelte. Somit war diese Anlage sogar noch größer, als ich ursprünglich angenommen hatte. Ich ging weiter, genoss, wie das Gras federnd unter meinen Füßen nachgab, und versuchte, möglichst viel über den Kuppelbau

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