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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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überraschender Besuch.«
    »Ich habe die Nachrichten gehört«, sagte Wickley.
    »Wir alle haben das«, erwiderte von Balsdorff ernst.
    »Wie lange weißt du schon Bescheid?«
    »Seit gestern. Am Abend fand eine Sitzung der Regierung und des Krisenstabs statt. Einige von uns wurden per Satellit zugeschaltet.«
    »Wie sieht es aus?«
    Von Balsdorff starrte an ihm vorbei, überlegte.
    »Sie wissen es nicht.«
    »Hat es euch auch erwischt?«
    »Ich habe es am Mittag erfahren, während ihr alle hier wart. Die meisten Netzbetreiber, die uns gehören oder an denen wir beteiligt sind. Auch Kraftwerke.«
    »Die zwei Männer mit den Koffern, die nach deiner Kellerführung so dezent aufgetaucht sind?«
    »Das Satellitentelefon. Für die Verbindung zur Zentrale und nach Berlin.«
    »In den Nachrichten war von Italien, Schweden und einer noch unbekannten Anzahl von Netzbetreibern die Rede. Weiß man Genaueres?«
    »Wen es erwischt hat, ja, im Wesentlichen. Wie genau, das schauen sich die Experten gerade an. Auch Kraftwerke melden ungewöhnliche Schwierigkeiten …«
    Wickley spürte seinen Magen.
    »Wir wurden nicht kontaktiert.«
    »Einige haben wohl Schwierigkeiten beim Wiederhochfahren.«
    »Unsere Techniker stehen bei Bedarf bereit, dafür haben wir gesorgt. Weiß man, wer hinter alldem steckt?«
    »Großes Rätsel.« Er bemerkte Wickleys skeptischen Blick, zuckte mit den Schultern. »Scheinbar weiß es wirklich niemand.«
    »Ein Ende absehbar?«
    »Nicht wirklich.«
    Den Haag
    »Ich sollte den Vertrag mit Ihnen sofort auflösen!«, tobte Bollard. Vom Sofa in Manzanos Zimmer verfolgte Shannon die Diskussion.
    »Ich habe kein Wort über meine Arbeit hier erzählt«, erklärte Manzano. »Wie es unsere Vereinbarung vorsieht. Ihre eigene Pressestelle hat Shannon einen Verdacht bestätigt.«
    »Nachdem Sie ihr von den Codes in den italienischen Zählern erzählt hatten«, erregte sich der Franzose.
    »Die habe ich schon vor unserer Zusammenarbeit entdeckt. Hätten die Journalisten etwas genauer recherchiert, hätten sie das auch schon früher gewusst. Ich hatte bereits in der ersten Nacht eine Anfrage in einem Technikforum im Internet gestellt. Das haben durchaus ein paar Leute diskutiert. Nur bis zu den Mainstreammedien und der breiten Öffentlichkeit ist es nicht durchgedrungen«, fuhr Manzano fort, »oder bestenfalls als entstelltes Gerücht. Die Dementis der Behörden taten das Übrige.«
    »Damit ist es nun vorbei. Die meisten Regierungen und einige Elektrizitätsgesellschaften haben nach den Anfragen Ihrer Freundin« – er zeigte auf Shannon – »mittlerweile bestätigt.«
    Über den Bildschirm des Fernsehers liefen die Bilder der Berichterstatter, die Shannons Geschichte aufgegriffen hatten. Seit dem späten Abend brachte fast jeder Kanal eine Sondersendung. Manzano fragte sich, wer die Programme noch sehen konnte. Zum Glück nur sehr wenige Menschen. Shannon hatte im Vorfeld ihre Kollegen gebeten, auch darüber zu berichten, dass es bislang nirgends in größerem Ausmaß zu sozialen Unruhen gekommen war.
    »Alle erwarten jetzt Straßenkriegsbilder«, hatte sie ihnen erklärt. »Nachrichten von Mitmenschlichkeit sind die größere Überraschung und haben mehr Neuigkeitswert. Ganz abgesehen davon tun sie den Menschen besser als Aufnahmen von Randalierern.«
    Doch die meisten Reportagen illustrierten mögliche Szenarien anschaulich mit Bildern vergangener Ereignisse oder aus Katastrophenfilmen. Dabei stürzten sie sich besonders auf die negativen Möglichkeiten wie Unruhen und Plünderungen, Tierkadaver und Menschenleichen.
    Bollard seufzte.
    »Was mache ich jetzt mit Ihnen?«
    »Sie lassen mich weiterarbeiten. Oder schicken mich nach Hause.«
    Bollards Kiefer mahlten.
    »Wenigstens ist jetzt Schluss mit der Geheimnistuerei«, sagte er schließlich und verabschiedete sich mit diesen Worten.
    »Da haben wir was losgetreten«, stellte Manzano fest. Er musste an Bondoni denken. Wie es ihm und den drei Frauen in den Bergen wohl erging? »Ich bin müde«, erklärte er.
    »Ich auch.«
    »Geh ruhig zuerst ins Bad.«
    Während Shannon sich schlaffertig machte, verfolgte Manzano nachdenklich die Fernsehberichte. In T-Shirt und Shorts kam die Amerikanerin zurück. Manzano fragte: »Müsstest du nicht da draußen weiter Material sammeln?«
    »Das Wichtigste habe ich getan«, antwortete sie. »Den Rest sollen erst einmal andere besorgen. So wie es aussieht, werden wir alle in den kommenden Tagen genug zu berichten haben. Wenn es dann

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