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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Umgebung des Kraftwerks wurden leicht erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen. »Sie entsprechen der durchschnittlichen Belastung eines Flugbegleiters während eines Transatlantikfluges«, erklärte ein Sprecher der Gesellschaft.
    + Atomsicherheitsbehörde: »Keine Schäden an Reaktorhülle« +
    (06:01 Uhr) Die französische Atomsicherheitsbehörde ASN erklärt, dass der Reaktorbehälter in Block 1 von Saint-Laurent unbeschädigt sei. Die Kühlsysteme von Block 2 arbeiteten fehlerfrei.
    + Block 2 soll Block 1 helfen +
    (09:33 Uhr) Wie der Betreiber des Kraftwerks bekannt gibt, soll eines der drei redundanten Notkühlsysteme des intakten Reaktorblocks 2 so schnell wie möglich für Block 1 adaptiert werden. Experten halten so eine Lösung allerdings für ebenso unmöglich wie gefährlich.
    + Regierung: »Andere AKWs sicher« +
    (10:47 Uhr) Die französische Regierung erklärt, dass es seit Beginn des Stromausfalls zu kleinen Zwischenfällen in drei weiteren Kraftwerken gekommen sei. Die betroffenen Anlagen sind Tricastin im Süden des Landes, Le Blayais bei Bordeaux und Cattenom an der deutsch-französischen Grenze. Sie legt Wert auf die Feststellung, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestand.
    + IAEO bestätigt europaweit Zwischenfälle, gibt gleichzeitig Entwarnung +
    (11:12 Uhr) Die Internationale Atomenergie-Organisation ( IAEO ) in Wien bestätigte Zwischenfälle in insgesamt vierzehn Atomanlagen in zehn Ländern. Welche davon im Zusammenhang mit dem Stromausfall stehen, sei noch nicht geklärt. Alle seien auf INES -Stufe 1 bewertet und stellten keinerlei kurzfristige oder langfristige Bedrohung für die Bewohner der Umgebung oder die Umwelt dar.
    + EZB gibt Finanzspritze von 200 Milliarden +
    (12:14 Uhr) Die Europäische Zentralbank wird die Märkte auch heute mit gigantischen Summen stützen. Nach den zweistelligen Kursverlusten am Montag und weiteren schweren Turbulenzen am Dienstag schießt die EZB noch einmal 200 Milliarden Euro nach. Nach der verkürzten Handelszeit gestern wurden die Aktien zahlreicher europäischer Unternehmen heute vom Handel ausgesetzt. Besonders betroffen waren Energieversorger, Chemiebetriebe und die Autobranche.
    Ohne seinen Blick vom Bildschirm zu lösen, tippte Bollard die Telefonnummer seiner Eltern in den Apparat und legte den Hörer ans Ohr. In der Leitung hörte er nur dieses unheilvolle, leise Rauschen.
    »Ach du liebe …«, rief Shannon, als Manzano das Zimmer betrat. Sie saß auf der Bettkante, zwei Kameras neben sich auf der Decke, eine davon per Kabel mit dem Laptop auf ihrem Schoß verbunden. Doch der Computer interessierte sie nicht, sie starrte in den Fernseher.
    »Sieh dir das an!«, stieß sie hervor. »Auch das noch!«
    Auf dem Bildschirm verkündete eine Sprecherin im CNN -Nachrichtenstudio: »… asiatischen Börsen schwer von den Neuigkeiten des gestrigen Abends getroffen. Der Nikkei-Index fiel erneut um elf Prozent, der breiter gestreute Topix sogar um dreizehn. Schanghai verlor zehn Prozent, und der Hang Seng gab sogar fünfzehn Prozent nach.«
    »Was hast du erwartet?«, fragte Manzano. »Hoffentlich hast du auf fallende Kurse gesetzt, bevor du die Nachrichten gestern in die Welt posaunt hast.«
    Manzano hatte nur wenig Ahnung von den Finanzmärkten, aber ihm war vollkommen klar gewesen, dass Shannons Nachrichten weitere Kursstürze auf der ganzen Welt auslösen würden. Wer rechtzeitig auf diese fallenden Kurse setzte, konnte viel Geld verdienen.
    »Das meine ich doch nicht«, sagte sie. »Lies den Ticker.«
    Im roten Band am unteren Bildschirmrand lief ein Text: »Störfall in französischem Kernkraftwerk. Kühlsystem versagt. Radioaktivität ausgetreten. Sondersendung in Kürze.«
    Manzano beobachtete, wie Shannon an ihren Fingernägeln kaute.
    »… schalten jetzt zu unserem Korrespondenten James Turner nach Frankreich. James?«
    »Verdammt, verdammt, verdammt!«, zischte Shannon. »Und ich bin nicht dort!«
    »Sei froh.«
    Der Amerikaner stand auf einem Feld, weit im Hintergrund konnte Manzano die Kühltürme einer Atomanlage mehr ahnen als sehen.
    »Ich befinde mich hier im Herzen Frankreichs, mitten zwischen den weltberühmten Loire-Schlössern. Doch seit heute ist es mit der Idylle vorbei. Im Morgengrauen fuhren Wagen mit Lautsprechern durch die Orte der Umgebung und forderten die Bevölkerung auf, in den Häusern zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. In einer offiziellen Mitteilung heißt es, dass die

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