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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Carsten dem Lastwagen nach, als dieser in einer Staubwolke kleiner wurde und verschwand.
    Da schreit der Richtige, dachte Shannon.
    Eberhart hatte sich inzwischen aufgesetzt, stöhnte aber noch immer.
    Shannon bedauerte ihn nicht. Für seine Erpressungen hatte er eine Abreibung verdient, fand sie. Trotzdem fragte sie: »Alles in Ordnung?«
    »Der Laderaum war sowieso leer«, ächzte Eberhart.
    Auch Carsten saß wieder.
    »Wie weit ist es noch bis Aachen?«, fragte Shannon.
    Eberhart zeigte die Straße entlang.
    »Vielleicht vier Kilometer.«
    »Glaubst du, dass du gehen kannst?«, fragte Shannon Manzano.
    »Muss ich«, antwortete er.
    Shannon warf ihren Seesack über die Schulter, stützte Manzano.
    »Hey!«, rief Eberhart ihnen nach. »Unsere siebzig Euro!«
    »Ihr habt uns nicht nach Aachen gebracht, wie wir abgemacht hatten«, antwortete Shannon über die Schulter, ohne anzuhalten. Sie beobachtete, wie Eberhart sich aufrappelte und ihnen folgen wollte. Nach wenigen gestolperten Schritten gab er auf. Shannon konzentrierte sich auf die Straße vor ihnen.
    » On the road again «, seufzte Manzano.
    Den Haag
    »Tut mir leid«, erklärte Ruiz. »Eine gesonderte Versorgung für Europol-Mitarbeiter ist nicht vorgesehen.«
    Unwillig fuhr sich Bollard über seinen jungen Bart. Um Wasser zu sparen, hatte er das Rasieren seit Tagen aufgegeben, wie die meisten seiner Kollegen auch.
    »Wenn ich die jüngsten Nachrichten höre«, sagte er zu Bollard, »frage ich mich, ob wir überhaupt noch etwas bekommen.«
    Nichts ging mehr. Die externe Kommunikation lief immer schlechter. Zu vielen Behörden und Organisationen bestand inzwischen oft stundenlang keine Verbindung. Europols Aufgabe als zentrale Ermittlungskoordination wurde dadurch nicht einfacher. Über die Lage in Saint-Laurent etwa hatte er seit dem Vortag nichts gehört. Sein Letztstand war die Evakuierung der Bevölkerung im Umkreis von dreißig Kilometern. Die Radioaktivität in Paris war angeblich nicht weiter angestiegen. Doch Bollard wusste nicht, wie weit er den französischen Behörden in dieser Angelegenheit trauen durfte. In seiner Heimat war die Atomenergie bislang erhaben über jede Kritik gewesen, die mit ihr verbundene Industrie außerdem politisch bestens vernetzt und sehr einflussreich. Immerhin hatte sich die Lage in den anderen kritischen Anlagen nicht verschärft, wenn die Angaben der IAEO in Wien stimmten, die jedoch vom Vortag stammten. Allerdings meldeten einige inzwischen ernste Dieselknappheit. Bollard fragte sich, wie es so weit kommen konnte. Hatten die jeweiligen Betreiber und Regierungen nach Bekanntwerden der Krise nicht für Nachschub gesorgt? Sicher kämpften sie mit denselben Problemen wie er – ausgefallene Kommunikationssysteme, mangelnder Überblick auf die Gesamtlage, fehlende Ressourcen wie Tanklastwagen oder Fahrer.
    Selbst von den internationalen Polizeibehörden trafen nur sporadisch und oft verspätet Neuigkeiten ein. Über den ermordeten Dragenau hatten die balinesischen Polizeibehörden keine neuen Erkenntnisse geschickt. Weder eine Tatwaffe noch ein Täter oder auch nur Zeugen waren aufgetaucht. Von den Italienern und Schweden kam auch nichts Neues in der Smart-Meter-Sache. Nachdenklich starrte er auf die Europakarte, als sich hinter ihm jemand räusperte.
    Als er sich umdrehte, stand der Belgier aus der IT vor ihm. Stumm gab der Mann Bollard ein Handzeichen, ihm zu folgen. Auf dem Flur lehnte er sich an die Wand, versenkte die Hände in den Hosentaschen und streckte seinen Bauch heraus.
    »Wir haben ein Problem«, erklärte er leise.
    Aachen
    In den unbeleuchteten Straßen waren nur wenige Menschen unterwegs. Überall stapelte sich der Müll auf den Bürgersteigen und stank. Shannon und Manzano folgten den Verkehrsschildern, bis sie vor einem burgartigen Steinbau landeten.
    »Das ist der Bahnhof«, erklärte sie.
    Die Tore wirkten geschlossen. Shannon rüttelte an einer Klinke.
    »Hier fährt nichts«, stellte sie fest.
    »Bollard sagte, dass Versorgungstransporte mit der Bahn durchgeführt werden«, antwortete Manzano. »Weil die Bahn ein eigenes Stromnetz hat, das weniger betroffen ist.«
    »Weshalb ist der Bahnhof dann geschlossen?«
    »Weil der, anders als die Züge, am öffentlichen Netz hängt.«
    »Hier ist ein Fahrplan«, sagte sie und beugte sich vor, um in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Sie zündete ein Streichholz an. »Nach Brüssel fährt man normalerweise nicht viel mehr als eine Stunde.«
    Shannon sah auf ihre

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