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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Fingerspitze kreiste über der Karte, ohne eine der Städte zu berühren.
    »Welche größere Stadt ist denn Ihr Ziel?«
    »Unsere Endstation ist Aachen.«
    »Würden Sie uns bis dorthin mitnehmen?«
    »Kommt darauf an, ob Sie die Fahrt bezahlen können.«
    Nicht schon wieder, dachte Shannon. Sie biss die Zähne zusammen, atmete tief durch.
    »Ich sagte doch, dass ich nichts mehr habe.«
    »Schade. Dann lassen wir Sie in der nächsten Ortschaft raus. Wir sind ohnehin gleich da.«
    Tatsächlich säumten vereinzelte Häuser die Straße.
    »Das wird jetzt gleich ein Getümmel«, kündigte Eberhart lakonisch an.
    Weiter vorn erweiterte sich die Durchgangsstraße zu einem Platz, auf dem sich vor einem Supermarkt Hunderte Menschen drängten.
    »Okay«, sagte sie schnell. »Wie viel bis Aachen? Siebzig hätte ich noch.«
    »Sie haben sicher mehr.«
    »Nein«, erwiderte Shannon mit fester Stimme. »Siebzig. Meine gesammelten Reichtümer. Können Sie haben. Wenn Sie uns bis Aachen mitnehmen. Sonst bekommt sie jemand anders.«
    Der Lkw näherte sich der Menschenmenge.
    Eberhart wechselte ein paar Worte mit Carsten, dann drehte er sich wieder zu ihnen um. »In Ordnung, wird hier etwa eine Stunde dauern.«
    Manzano lehnte neben ihr, Augen geschlossen, schwitzend. Er hatte zwar Medikamente aus dem Krankenhaus genommen, doch die schienen nicht zu wirken.
    »Können wir währenddessen einen Arzt für meinen Partner suchen?«, fragte Shannon.
    »Sie können es versuchen. Aber in einer Stunde ist Abfahrt. Auf dem Platz werden Sie nicht einsteigen können, Sie werden gleich sehen, warum. Wir erwarten Sie an der übernächsten Kreuzung hinter dem Platz.«
    Langsam bahnte sich Carsten seinen Weg durch die Menge und blieb mitten auf dem Platz stehen. Erst jetzt entdeckte Shannon im Getümmel drei Pferdewagen, auf denen jemand etwas verkaufte. Kartoffeln.
    Carsten und Eberhart stiegen nicht aus. Schon kletterten einige der Wartenden über die Trittbretter und Stoßstangen am Wagen hoch. Besorgt verfolgte Shannon, wie immer mehr Gesichter zu ihnen hereinblickten, offene Münder riefen.
    »Das ist schon seit Tagen so«, beteuerte Eberhart. »Wir müssen noch warten.«
    Nach wenigen Minuten verschwanden die Gesichter, stattdessen tauchte ein neues auf. Es trug eine Polizeikappe. Shannon spürte das Blut in ihren Kopf schießen.
    Carsten und Eberhart öffneten die Türen.
    »Sie müssen jetzt auch raus, wenn Sie zum Arzt wollen«, sagte Eberhart.
    Shannon half Manzano beim Aussteigen. Der Polizist schenkte ihnen keinerlei Beachtung. Hinter ihnen schloss Eberhart die Türen.
    »Eine Stunde«, rief Eberhart ihr nach und deutete auf seine Armbanduhr.
    Shannon nickte und schleppte Manzano durch das Gedränge. Sie fragte die Entgegenkommenden auf Englisch nach einem Arzt, bekam aber keine Antwort. Erst am Rand des Platzes fand sie jemanden, der ihr Auskunft gab.
    Bis zu der Arztpraxis waren es nur fünf Minuten. Noch eine Dreiviertelstunde bis zur Abfahrt.
    Kommandozentrale
    Hatten sie also die Leiche des Deutschen auf Bali gefunden. Umso genauer würden sie nun bei der Talaefer AG suchen. Nun, da konnten sie lange suchen. Abermillionen von Programmzeilen aus den letzten Jahrzehnten durchforstete niemand innerhalb von ein paar Tagen, selbst wenn sie das komplette Bundeskriminalamt daran setzten. Sie waren ja nicht einmal in der Lage, einen einfachen Hacker festzuhalten.
    Er musste daran denken, wie er noch vor wenigen Tagen selbst in der Heimat von diesem Manzano gewesen war. Nachdem er den intelligenten Stromzähler manipuliert hatte, war er nach Bari gefahren und hatte dort eine der letzten Fähren genommen. Ähnlich hatten es die anderen beiden gemacht. Das schwedische Team hatte sich per Auto über Finnland nach Russland abgesetzt. Von dort hatten sie einen Flug genommen und waren drei Tage später zu ihnen gestoßen.
    Ihre internen Diskussionen über die Situation in Saint-Laurent, anderen Kernkraftwerken sowie diversen Chemiefabriken diesseits und jenseits des Atlantiks waren inzwischen verstummt. Die IT -Systeme dieser Anlagen hatten sie bewusst nicht infiltriert. Die Verantwortung für die Stör- und Unfälle lag allein bei den Betreibern und deren mangelhaften Notsystemen. Dieses Argument mussten auch die Bedenkenträger in ihrer Runde akzeptieren. Dass die betroffene Bevölkerung die Unternehmen und Politiker nicht mehr mit Ausreden und Lügen davonkommen lassen würde, wenn alles vorbei war. Beziehungsweise, sobald sie sich an die neuen

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