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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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geschlossen. »Nur, damit Ihnen bewusst ist, wie wichtig es ist, unter keinen Umständen außerhalb dieses Raums zu kommunizieren: Wer in der Lage ist, unsere Kommunikation zu überwachen, der kann sie auch abschalten.«
    Aachen
    »Verflucht, ist das kalt!«, schimpfte Shannon neben Manzano. Er sah ihr zu, wie sie in ihrem Seesack nach einem Pullover suchte.
    »Ich will das alles nicht mehr«, stöhnte sie erschöpft. »Ich möchte ein warmes Bett in meiner Wohnung, eine heiße Dusche, oder noch besser, ein heißes Bad!«
    Was sollte er erst sagen? Er zitterte am ganzen Körper, ob vom Fieber, der Kälte, vor Erschöpfung oder allem zusammen.
    »Ich will eine warme Mahlzeit und zivilisierte Menschen um mich!«, jammerte Shannon weiter. »Ich will …«
    Eine kehlige Stimme unterbrach sie laut grölend. Der Mann war in mindestens ebenso üblem Zustand wie sie selbst. Aufgeregt fuchtelte er mit seinen Händen, an denen Manzano die langen Fingernägel auffielen, in der Luft herum, zu seinen Füßen lagen ein paar Bündel und Tüten.
    » Sorry, I don’t understand «, sagte Shannon.
    »Oh, ei dont anderständ«, äffte er sie nach. »Sis is mei pläs!«
    » Your place? Here? «, fragte sie den Fremden.
    Sein Gesicht war zerfurcht, seine Nase geschwollen, seine Oberlippe seltsam eingefallen, dafür wölbte sich die untere über den ungepflegten Bart.
    » Fuck off! «, rief der Kerl. » I sleep here! «
    » Nice place «, antwortete Shannon. » You can keep it .«
    »Ich glaube, du raffst das nich’!«, brüllte er.
    Manzano verstand nicht, was das bedeutete, aber sicher nichts Nettes. Der Mann wankte. War der Typ besoffen?
    »Jetzt wollen uns die Ausländer sogar noch auf der Straße den Platz wegnehmen«, lallte er.
    Was hatte er gesagt?
    Manzano kratzte seine Deutschkenntnisse zusammen und fragte nach einem Notquartier oder Asyl.
    Der Penner brummte vor sich hin, dann beschrieb er ihnen in einer kaum verständlichen Mischung aus Deutsch und Englisch den Weg zu einem Obdachlosenasyl und einem Notquartier. Danach breitete er einen schmutzigen Schlafsack aus, in dem er sich verkroch.
    »Suchen wir uns ein Dach über dem Kopf«, schlug Manzano vor.
    Ratingen
    »Hatte der verdammte Italiener also recht!«, brüllte Hartlandt in den Hörer seines Funktelefons. »Hallo, da draußen, hört ihr uns jetzt auch zu?!«, rief er, um danach seinen Gesprächspartner in Berlin ernsthaft zu fragen: »Werden wir jetzt auch belauscht?«
    »Vermutlich nicht«, erwiderte der andere. »Dazu müssten die Angreifer ein Gerät besitzen, das nicht als verloren oder gestohlen gemeldet wurde. Oder sie müssten direkt ins Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eingedrungen sein, wo die jeweils aktuellen digitalen Schlüssel der Geräte erstellt werden.«
    »Würde mich nicht wundern, wenn man sich ansieht, wo sie offenbar überall reingekommen sind«, widersprach Hartlandt. »Aber bitte. Kommen wir zur Sache.«
    »Die Sache ist die, dass die ursprünglichen Informationen über die Brände und gesprengten Strommasten richtig waren.«
    »Die Route von Schleswig-Holstein über Güstrow bis Cloppenburg?«
    »Inzwischen ist ein neuer dazugekommen. Ein Mast bei Braunschweig.«
    »Die angeblichen Korrekturen mit den Entwarnungen waren tatsächlich engineered?«
    »Sieht so aus.«
    »Sie ziehen also wieder Richtung Osten. Nützt uns aber auch wenig, dieses Wissen. Wir können unmöglich jeden Strommast Deutschlands überwachen lassen. Aber vielleicht wenigstens jede Umschaltanlage des Hochspannungsnetzes auf der potenziellen Strecke, falls sie es bei einer davon noch einmal versuchen.«
    Berlin
    »Aber dafür braucht man Hunderte von Leuten«, rief Michelsen. »Und die fehlen dann bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, bei der Sicherung der öffentlichen Ordnung, bei …«
    »Das ist uns auch klar«, erwiderte der NATO -General. Zwar leistete die Bundeswehr offiziell nach wie vor nur Hilfsmaßnahmen im Rahmen einer zivilen Notsituation, doch spätestens seit dem Angriff auf die USA hatten sich sein Ton und Auftreten merklich verändert. Die Entdeckung der Abhörung hatte diese Haltung noch verstärkt. Viele Analysten hielten nur eine Nation zu einem solchen Angriff fähig, nämlich China. Und für kriegerische Akte war das Militär zuständig, nicht mehr die Polizei. Noch aber fehlten Beweise dafür.
    »Wie wollen Sie diese Wahnsinnigen sonst erwischen?«, fragte der Verteidigungsminister. Auch ihm hatten die jüngsten

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