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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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muss noch einmal … ausgegraben werden. Damit er in Paris begraben werden kann.«
    Zum zweiten Mal wiederholte sie es schon. Die Tatsache erschütterte sie fast so sehr wie die Nachricht vom Tod ihres Vaters.
    »Ich … es tut mir so leid«, antwortete Bollard mit belegter Stimme. »Ich muss jetzt Schluss machen. Passt auf euch auf. Wir sehen uns bald. Ich liebe euch.«
    Für ein paar Sekunden saß Bollard regungslos da. Er dachte an seine Kinder, an Marie. Er musste nach Hause. Er hatte ihre Eltern dort hingeschickt. Wo er sie sicher geglaubt hatte. In den idyllischen Hügeln entlang der Loire. Für einen Augenblick sah er sich als kleinen Jungen über eine Wiese vor dem Schloss Chambord einem Schmetterling hinterherjagen. Nie wieder konnte er an den Ort seiner Kindheit zurückkehren. Auch Bernadette und Georges durften dort nie mehr herumtollen.
    Er sprang auf, lief zu den Verhörkabinen, stürzte in die erstbeste. Zwei amerikanische Beamte hatten einen der Griechen in der Mangel. Unter seinen Achseln und Kragen zeichneten sich dunkle Schweißflecken auf dem Hemd ab, seine Lippen zitterten.
    Ohne auf die Amerikaner zu achten, riss Bollard den Mann am Hemdkragen vom Stuhl.
    Mit heiserem Flüstern erklärte er ihm: »Mein Schwiegervater ist vor ein paar Tagen in der Nähe von Saint-Laurent gestorben. Herzinfarkt. Niemand konnte die Rettung rufen. Saint-Laurent. Sie wissen, was dort geschah?«
    Der Grieche starrte ihn aus geweiteten Augen an, wagte keine Bewegung. Natürlich wusste er es.
    »Meine Eltern«, fuhr Bollard keuchend fort, »mussten das Haus verlassen, in dem meine Familie seit Generationen lebte. Ich selbst bin dort aufgewachsen. Meine Kinder haben diesen Ort geliebt. Jetzt werden wir alle nie wieder dorthinkönnen.«
    Er drückte die Knöchel seiner Fäuste gegen den Kehlkopf des Mannes, roch dessen Angst. »Kennst du das Gefühl«, fuhr Bollard fort, »wie das ist, wenn man weiß, dass man sterben muss, qualvoll, und niemand wird einem helfen?«
    Er spürte, wie der Grieche ihm wegzusacken drohte, festigte seinen Griff. Die Augen des Mannes begannen zu glänzen, füllten sich mit Tränen. An seinem Blick erkannte er, dass der Grieche begriffen hatte, wie ernst er es meinte.
    »Dieser Blockierungscode«, fragte Bollard noch leiser, noch heiserer, »der alle achtundvierzig Stunden gesendet werden muss. Wofür ist er da? Was kann man damit verhindern? Wie viel Zeit bleibt uns noch? Rede, du selbstverliebter Mistkerl!«
    Der Mann zitterte am ganzen Körper, die Tränen flossen über seine rundlichen Backen.
    »Ich … weiß es nicht«, winselte er. »Ich weiß es wirklich nicht!«
    Brüssel
    Er hastete auf die Empfangsdame zu, so eilig, dass er sich der jungen Frau gar nicht zuwandte, sondern nur eine Hand symbolisch am Tresen ablegte, während sein Körper schon weiterstrebte. In welchem Zimmer finde ich Piero Manzano noch mal?, fragte er sie. Sie trug eine Art blauer Uniform mit Halstuch, fast wie eine Stewardess. Um seine Eile zu unterstreichen, warf er einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. Beflissen sah sie im Computer nach. Es war so einfach, wenn man selbstbewusst auftrat.
    Zimmer 512.
    Danke.
    »Da sind ja immer noch welche«, stellte Manzano fest.
    »Was?«, fragte Shannon, die permanent mitfilmte.
    »Einigermaßen regelmäßige Logs an gleichbleibende IP s.«
    Manzano zeigte auf einige der Netzwerk-Adressen. Shannon und Angström beugten sich über seine Schultern, Bondoni rückte seinen Stuhl näher, um besser zu sehen.
    »Die, die und die kennen wir. Sie gehören zur Zentrale in Mexico City.«
    Über das Videochat-Programm rief er Christopoulos in Den Haag an. Nach ein paar Sekunden meldete sich Bollards Mitarbeiter.
    »Ich habe da eine Liste von IP -Adressen«, erklärte Manzano. »Ich brauche so schnell wie möglich einen Abgleich, von welchen wir bereits wissen, was dahintersteckt.«
    Gleichzeitig hatte er die Liste per Mail auf den Weg zu Europol gebracht.
    »Es ist wirklich dringend.«
    »Wegen Ihres Verdachts?«
    »Ja.«
    »Ich sehe zu, was ich machen kann.«
    Ein Segen, dachte Manzano, dass die Internetverbindungen wieder reibungslos funktionierten. Solange der Strom floss.
    »Wir sehen inzwischen auch weiter«, sagte Manzano und beendete die Verbindung.
    »Ich würde ja den block-Befehl nicht immer erst im letzten Moment senden«, dachte er laut. »Damit ich es nicht womöglich vergesse.«
    »Außerdem«, wandte Shannon ein, »müssen ihn mehrere Personen schicken können. Falls eine

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