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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Zeit abgeschaltet wurden, vorübergehend wieder in Betrieb zu nehmen.«
    »Kommt überhaupt nicht infrage!«, unterbrach ihn die Ministerin für Natur, Umweltschutz und Reaktorsicherheit empört. »Nach den Unfällen in Philippsburg und Brokdorf ist das niemandem vermittelbar.«
    »Aus der Industrie werden die Forderungen mit Sicherheit auftauchen. Stellen wir uns darauf ein. Vom Ausfall betroffen waren natürlich auch Klein- und Mittelbetriebe, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie stehen vor noch größeren Problemen, da ihnen per se weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird als den großen Konzernen und sie schwerer Finanzierungen von den Banken erhalten. Um den Kollaps der deutschen Wirtschaft in den nächsten Monaten und Jahren zu verhindern, müssen wir ein gigantisches Förderprogramm auf die Beine stellen. Selbst dann«, sagte er düster, »bleibt fraglich, ob die deutsche Wirtschaft ihre Stellung in der Welt jemals wieder erreichen wird. Denn auf einen Marshallplan aus den USA dürfen wir dieses Mal nicht hoffen. Die sind fast so schlimm betroffen wie wir. Zudem brauchen nicht nur wir Unterstützung, sondern alle europäischen Staaten. Das heißt auch, viele unserer wichtigsten Handelspartner fallen aus und werden sich – wenn überhaupt – nur langsam erholen. Das ist aber erst der Anfang. Mittelfristig fehlen den Emerging Markets die europäischen und US -amerikanischen Märkte als Abnehmer, zumindest im bisherigen Umfang. Das heißt, auch China, Indien, Brasilien und andere werden bald mit hoher Arbeitslosigkeit und in der Folge mit sozialen Konflikten sowie politischer Instabilität kämpfen. Damit fallen die großen Wachstumsmärkte der vergangenen Jahre aus – ein Teufelskreis. Auch bei uns wird die Arbeitslosigkeit ohne Unterstützungsprogramme rasant steigen. Die sozialen Folgen sind noch nicht abzusehen. Einige Wirtschaftsforscher sagen uns lateinamerikanische Verhältnisse voraus, mit einer kleinen reichen Oberschicht, einer verschwindenden Mittelschicht und dem Großteil der Bevölkerung in ärmlichen, ungesicherten Lebensverhältnissen.«
    »Mit entsprechenden politischen Maßnahmen könnte man dem natürlich gegensteuern«, warf der Bundeskanzler ein.
    »Wenn sich Mehrheiten dafür finden … Ich fürchte, vielen Menschen, inklusive einigen hier im Raum, ist noch nicht bewusst, welche langfristigen Auswirkungen dieses Ereignis haben kann, welche Folgen vergleichbare soziale und wirtschaftliche Zustände in der Vergangenheit hatten. Aber nicht haben müssen, das möchte ich an dieser Stelle hinzufügen.«
    »Und woher soll das Geld für Konjunkturprogramme kommen?«, fragte der Außenminister. »Die meisten betroffenen Staaten waren schon vorher hoch verschuldet oder bankrott.«
    Domscheidt erwiderte den Blick des Außenministers mit einer nichtssagenden Miene. »Das kann Ihnen hoffentlich der Finanzminister erklären.«
    Den Haag
    »Was ist das für ein Blockierungscode, und was geschieht, wenn er ausbleibt?«, fragte Bollard. Weit über den Tisch gebeugt, stützte er sich mit einem Arm ab, tippte mit dem Zeigefinger der freien Hand auf den Ausdruck.
    »Ich habe doch schon gesagt, dass ich es nicht weiß«, antwortete sein Gegenüber, einer der verhafteten Franzosen. Mit seinem Landsmann konnte sich Bollard in seiner Muttersprache unterhalten. Er war wütend, dass der verdächtige Franzose zu den Angreifern gehörte. Seine Landsleute hatten immer schon gern lautstark Veränderungen gefordert und dabei Gewalt angewendet.
    »Hören Sie«, zischte Bollard so leise, dass die mitfilmenden Kameras ihn nicht verstehen würden, und packte ihn am Kragen, »wenn irgendwo in Europa oder den USA wieder der Strom ausfällt und noch mehr Menschen sterben, weil Sie mir nicht sagen, wofür dieser Blockierungscode dient, dann kann ich auch anders. Ganz anders. Dann fehlt Ihnen nicht mehr bloß Schlaf.«
    Für solche Drohungen konnte man vor Gericht gestellt werden, das wusste Bollard. Er stieß sich von dem Mann ab, verärgert über sich selbst.
    »Das dürfen Sie nicht«, rief sein Gegenüber. »Mir mit Folter zu drohen.«
    »Wer bedroht Sie denn?«
    »Sie! Das verstößt gegen die Menschenrechte!«
    Bollard beugte sich wieder zu ihm, seine Stirn berührte fast die des anderen.
    »Sie kommen mir mit den Menschenrechten? Die Millionen Verhungerten, Verdurstenden, Erfrorenen und an unbehandelten Krankheiten Verreckten, hatten diese Menschen keine Rechte? Wofür dient dieser Blockierungscode?«
    »Ich weiß

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