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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Gefühlsausbrüche.
    »Haben Sie auch so etwas gehört, Brockhorst?«, fragte sie in Richtung des Computers, von wo der Mann aus dem GMLZ die Diskussion verfolgt hatte.
    »Äh …«
    Michelsen wurde sich bewusst, dass sie ihn mit ihrer Frage in eine unangenehme Lage gebracht hatte. Besonders, wenn er die Angaben des Staatssekretärs nicht bestätigen konnte.
    »Vergessen Sie es.« Sie schloss für einen Moment die Augen, ließ alle Gedanken davonziehen wie Wolken. Gelassener wandte sie sich an den Staatssekretär: »Ich hoffe, die Verantwortlichen halten Wort.«
    Paris
    »Wir haben tonnenweise Material«, verkündete Turner, als er die Tür zur Redaktion aufriss, verstummte jedoch, als er in der Dunkelheit nur ein paar Bildschirme und Kerzen leuchten sah. »Was ist denn hier los?«
    »Weshalb waren wir denn die ganze Nacht unterwegs?«, fragte ihn Shannon spöttisch. »Stromausfall. Wie es aussieht, haben wir hier kein Notstromsystem.«
    »Stimmt«, erklärte Eric Laplante. Sein Gesicht leuchtete blau im Licht eines Laptopmonitors. »Nur die tragbaren Computer, deren Akkus voll genug waren, funktionieren noch. Ich kümmere mich gerade um Ersatz.«
    »Na toll«, stellte Turner fest. »Wir haben Stunden von Material und können es nicht verwenden?«
    »Schneiden können wir auf den Laptops«, wandte Shannon ein. »Einige haben die passende Software. Das größere Problem wird wahrscheinlich die Datenübertragung, oder, Eric?«
    »Das Internet funktioniert zwar«, erwiderte Laplante, »aber wir mussten auf Satellitenverbindung umsteigen, da unsere Server und Router natürlich auch ohne Strom nicht laufen. Dadurch haben wir nur eine relativ dünne Leitung.«
    »Aber wir können immerhin einen Beitrag online stellen«, sagte Shannon.
    »Was habt ihr denn?«, fragte Laplante.
    »Befreiung aus dem Lift durch die Feuerwehr, Menschen, die in der U-Bahn festsaßen, Szenen am Gare du Nord, wo alle Anzeigen, die Ticketschalter, der Strom in den Shops und die meisten Züge ausfielen, ein paar Autounfälle, den Oberkommandierenden der Feuerwehr, Chaos in und vor Supermärkten und Einkaufszentren.«
    Shannon steckte die Kamera an einen Computer, um die Daten zu übertragen.
    »Wir durften sogar zu Leuten in die Wohnungen, bei denen weder Licht noch Heizung oder Toiletten funktionieren. Aber wir haben auch positive Szenen: ein Krankenhaus, dessen Notstromversorgung problemlos läuft, Menschen, die sich gegenseitig helfen, die anderen Lebensmittel oder Wasser leihen oder alten Leuten den Einkauf die Treppen hochtragen, weil der Fahrstuhl außer Betrieb ist.«
    Turner ließ die ersten Aufnahmen bereits über den Bildschirm laufen.
    »Die da brauchen wir«, erklärte er bei einer U-Bahn-Szene.
    Nur weil du die ganze Zeit im Bild bist, dachte Shannon. Sie spulte zu den Aufnahmen beim Innenministerium vor. Als der Wagen vorbeifuhr, hielt sie an. Hinter den abgedunkelten Scheiben war schemenhaft ein Gesicht zu erkennen. Sie aktivierte ein paar Filter, die Konturen wurden schärfer, die Kontraste härter.
    »Das Gesicht kenne ich doch …«, murmelte Turner.
    Kennst aber den Namen dazu nicht, dachte Shannon.
    »Das ist Louis Oiseau, Chef der Électricité de France, persönlich«, erklärte sie.
    »Weiß ich doch«, blaffte Turner sie an.
    »Das ist eine wunderbare Introszene«, bemerkte Shannon. »Stromboss auf geheimer Mission unterwegs ins Innenministerium.«
    Turner verschwand in der Szene hinter einem Wirbel aus Schneeflocken.
    »Nee«, meinte er. »Das interessiert doch keinen.«
    »Das würde ich nicht sagen«, warf Laplante ein. »Immerhin liegt das halbe Land im Dunklen. Und andere Staaten dürften auch betroffen sein. Noch ist die Nachrichtenlage unklar.«
    »Genau!«, rief Shannon. »Und dann steigen wir mit der Ministeriumsszene aus. Zuerst die menschlichen Dramen und am Schluss die Frage: Kommt alles noch schlimmer?«
    »Lauren, bitte«, stöhnte Turner. »Du bist hier die Kamerafrau. Wir sind die Journalisten und Redakteure.«
    Ohne mich wärst du verloren, dachte Shannon. Sie biss die Zähne zusammen und sagte nichts.
    Mailand
    »Was genau wollen Sie denn nun anzeigen?« Der Uniformierte hinter seinem kugelsicheren Glas hatte dicke Ringe unter den Augen. Im Empfangsraum der Polizeistation stank es nach kaltem Kohl und Urin. Hinter ihm warteten bereits zwei andere Personen. Durch die kleinen Löcher in der Scheibe erklärte Manzano ihm noch einmal die Geschichte mit dem Code. Auf der Ablage vor sich hatte er seinen Laptop

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