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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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gut leiden. Sie war eine kleine, quirlige Person mit einem Kopf, der hauptsächlich aus einer braunen Haarmähne bestand.
    »Kommt rein! Was hast du mit deiner Stirn gemacht?«, fragte sie und zeigte auf Manzanos genähte Verletzung.
    »Kleiner Unfall«, sagte er, und wieder stiegen die Bilder der eingeklemmten Opfer hoch.
    Hinter Lara Bondoni erschien eine zweite Frau. Manzano schätzte sie auch auf Mitte, Ende dreißig. Sie war größer, schlank, mit langen, glatten, dunklen Haaren, die in einem interessanten Gegensatz zu ihren blauen Augen standen. Lara Bondoni stellte sie als Chloé Terbanten vor.
    Die Hütte wirkte klein, aber fein. In der Stube knisterte ein behagliches Feuer in einem offenen Kamin. Auf der Bank, die den Raum an zwei Wänden umlief, saß, die Füße hochgelegt, eine dritte Frau. Als Manzano und Bondoni eintraten, stand sie auf. Sie war etwa so groß wie Terbanten. Auch unter ihrem dicken Skipullover mit dem Norwegermuster erahnte Manzano ihre weiblichen Formen. In ihrem Gesicht saß eine freundliche Stupsnase mit ein paar Sommersprossen, die blonden Haare waren kinnlang geschnitten. Ihre blauen Augen schienen zu leuchten. Sie schielten kurz auf seine Stirn, doch ihre Besitzerin fragte nicht. Hier könnte es mir gefallen, dachte Manzano, umringt von den drei Frauen.
    »Sonja Angström«, erklärte Lara Bondoni. »Der schwedische Teil unseres Quartetts. Die vierte, unsere Niederländerin, liegt noch oben in der Badewanne.«
    »Ihr habt heißes Wasser?«, rief Bondoni aus. »Und eine Badewanne?«
    Seine Tochter lachte auf. »Aber nur, wenn wir hart dafür arbeiten. Sag nicht, dass ihr für ein heißes Bad von Mailand hierhergekommen seid.«
    Berlin
    Michelsen missbilligte die Entscheidung der Regierung, nicht allen Ländern die sofortige Ausrufung des Katastrophenfalls zu empfehlen. Aber ihre Meinung behielt sie besser für sich.
    Zufrieden war sie dagegen mit der Einrichtung eines erweiterten Krisenstabs. Für den nächsten Tag waren eine Sondersitzung der Regierung und ein Sondertreffen des Kabinetts mit den Regierungschefs der Länder anberaumt, sollte sich die Lage bis dahin nicht dramatisch verbessert haben.
    Noch intensiver würde man zudem die europäischen Institutionen in das Prozedere einbeziehen, auch wenn die Regierung keine Hilfe anfordern wollte. Angesichts der vorhandenen Informationen hätten die aber ohnehin nur wenige Länder leisten können. Norwegen, Frankreich und einige andere hatten ihre Netze teilweise wieder aufbauen können. Doch auch sie hatten vorerst noch genug mit der Situation in ihrem eigenen Land zu tun.
    Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 hatte in der gesamten westlichen Welt ein Umdenken des Bevölkerungsschutzes begonnen, auch in Deutschland. Zu sehr hatte man bis dahin auf regionale Organisationen gesetzt, sei es durch Länder oder Staaten. Im neuen Jahrtausend hatte man begriffen, dass Bevölkerungsschutz und Notfallvorsorge so viele Bereiche der Gesellschaft betrafen, dass sie eine gesamtstaatliche Aufgabe waren. Nicht minder galt das für das zusammenwachsende Europa. Deshalb mussten Systeme entwickelt werden, die alle staatlichen, öffentlichen und privaten Akteure mit einbezogen.
    Sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene waren in den folgenden Jahren Strukturen geschaffen – oder zumindest angeregt – worden, die im Ernstfall Kommunikation und Hilfe großräumig besser organisieren sollten. Mit der Einrichtung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe im Innenministerium war in Deutschland sogar eine eigene Behörde dafür geschaffen worden.
    Bislang hatten dem Krisenstab nur Beamte des Innenministeriums angehört. Nun wurde eine interministerielle Koordinierungsgruppe von Bund und Ländern eingerichtet. Die Führung übernahm das Innenministerium, konkret Staatssekretär Rhess. Michelsens direkter Vorgesetzter, der Leiter der Abteilung Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz, war nach wie vor nicht aufgetaucht, und sie hatten nichts von ihm gehört. Hoffentlich war ihm nichts zugestoßen.
    Sie belegten ein paar Räume rund um den bisherigen Lagevortrags- und Besprechungsraum. Ein weiteres Konferenzzimmer wurde eingerichtet, außerdem ein großer Arbeitsraum für das Verbindungspersonal des Krisenstabs und der IntMinKoGr, wie die nicht merkbare Abkürzung der Interministeriellen Koordinierungsgruppe lautete. Dort saßen alle jene Beamten, die aus anderen Ministerien stammten. Hier waren sie permanent mit dem

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