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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Schinken, Käse, Hartwurst, Marmelade. Sogar zwei Thermoskannen mit Tee und Kaffee. Sie trug den Korb in die Küche, schenkte sich eine Tasse Tee ein und setzte sich damit auf die Bank vor der Hütte in die Sonne.
    Es wirkt so friedlich, dachte sie. Kaum zu glauben, dass es da draußen solche Probleme geben soll. Aber vielleicht war ja alles längst wieder in Ordnung, und nur hier oben war der Strom noch nicht eingeschaltet.
    Angström schloss die Augen und ließ sich von den Sonnenstrahlen streicheln. Zwischen den Händen spürte sie die heiße Tasse.
    »Ich trinke nie wieder Punsch.«
    Sie öffnete die Augen. Vor ihr stand Manzano, ohne ihr das Sonnenlicht zu stehlen. Sie lachte. »Das habe ich mir beim Aufstehen auch geschworen.«
    Er atmete tief durch, drehte sich um, mit einer Geste in Richtung der Berge. »Herrlich, nicht? Man kann sich kaum vorstellen, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist.«
    »Nein«, erwiderte sie. »Wo ist Laras Vater?«
    »Schläft noch. Die letzten sechsunddreißig Stunden waren anstrengend für ihn. Er ist ja nicht mehr der Jüngste.«
    »Für dich auch, nach allem, was du erzählt hast.«
    Jetzt lachte er. »Für uns alle. Ich musste keine Kühe melken.«
    Angström konnte sich nicht mehr genau erinnern, was sie gestern alles erzählt hatten. Aber sie spürte immer noch den Muskelkater in ihren Unterarmen.
    »Willst du einen Tee oder Kaffee?«
    »Ich will euch nichts wegtrinken.«
    »Wir können sicher nachbestellen.«
    »Dann gern. Kaffee.«
    Angström holte eine Tasse und die Thermoskannen aus der Küche. Oben hörte sie jemanden im Bad rumoren. Langsam wurde die Hütte wach. Sie ging wieder hinaus. Manzano setzte sich neben sie auf die Bank und umklammerte den dampfenden Becher mit beiden Händen. Er lehnte den Kopf nach hinten gegen die Hütte und schloss die Augen.
    »Das war ein netter Abend gestern«, sagte er. »Trotz allem.«
    »Ja«, stimmte sie zu und tat dasselbe.
    Manzano hatte sich sehr interessiert an ihrer Arbeit im EUMIC gezeigt, und bald hatten sie über Gott und die Welt geplaudert. Die bunte Runde der Gäste hatte bis drei Uhr morgens um den Kamin in der Empfangshütte ausgehalten. Angström hatte das Gefühl gehabt, dass der Italiener van Kaalden gefiel. Sie hatte bei seinen Bemerkungen besonders laut gelacht und am meisten Punsch getrunken. In ihrem Kopf wollte Angström heute nicht stecken.
    »Na, ihr zwei Turteltauben?« Terbanten stand mit einer Tasse in der Tür. »Ist bei euch noch ein Plätzchen frei?«
    Angström fand die Anwesenheit von Chloé in diesem Moment etwas unnötig. Sie hatte sich gerade so wohl gefühlt.
    »Hier«, sagte Manzano, ohne die Augen zu öffnen, und klopfte mit seiner Hand auf die freie Seite der Bank.
    Mit der Ruhe war es vorbei. Terbanten plapperte los, Manzano gab gelegentlich Kommentare dazu ab. Angström wollte gerade aufstehen, als sie Schritte im Schnee knirschen hörte.
    Eines der Mädchen vom Empfang kam den Pfad zwischen den Hütten entlang.
    »Herr Manzano, da hat ein Herr Bollard für Sie angerufen. Er ruft in zehn Minuten noch einmal an. Er meint, es sei dringend.«
    Manzano stand am Empfangstisch der Eingangshütte, den Telefonhörer am Ohr. Sein Kopf war jetzt sehr klar. Angström befand sich neben ihm.
    »Nicht gut«, sagte er auf Englisch ins Telefon. »Mir wäre lieber gewesen, ich hätte mich geirrt.«
    »Uns auch«, erwiderte Bollard am anderen Ende.
    »Wurde etwas anderes auch schon gefunden?«
    »Wo?«
    »Ich weiß nicht. In anderen Ländern. Bei den Verteilernetzen. In Kraftwerken. Sie haben selbst gesagt, dass ein Blackout in Italien und Schweden nicht ganz Europa lahmlegen kann.«
    »Wir haben die einzelnen Staaten zu Ermittlungen aufgefordert.«
    »Zu Ermittlungen aufgefordert?«
    »Mehr kann Europol nicht tun. Wir hätten auch nicht das Personal dafür. Womit wir schon beim zweiten Grund meines Anrufes wären. Ich will gar nicht lange herumreden. Ich kenne Ihre Geschichte. Sie dürften gut in Ihrem Job sein. Unser Direktor möchte Sie als Berater in der Sache. Hier in Den Haag.«
    Manzano verstummte einen Augenblick. Immer wieder arbeiteten Unternehmen und Behörden mit Hackern zusammen, die kurz davor noch in ihre Systeme eingedrungen waren.
    Manche Hacker legten es bei ihren Aktionen nur auf die lukrativen Folgeaufträge an. Gerüchte behaupteten zudem, dass ein Viertel aller amerikanischen Hacker mit dem FBI kooperierte, das die teils im Verborgenen agierende Szene überwachen wollte.
    »Sie wissen,

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