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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Stunden bis zur Busstation unterwegs. Sie rief die Nummer eines Taxiservice an und landete in der Warteschleife. Nach zehn Minuten legte sie auf. Vielleicht konnte sie auf der Straße eines herbeiwinken. Sie zog ihre Daunenjacke und dicke Stiefel an, schulterte den Seesack, sah sich noch einmal um und verließ die Wohnung. Im Treppenhaus war es stockfinster.
    Den Haag
    Den Kopf voller Gedanken hastete Manzano durch den Regen in sein Hotelzimmer zurück. Er überlegte, ob er Sonja Angström anrufen sollte. Ihre Nummer im MIC hatte sie ihm gegeben. Er wählte sie. Nach einigen Freizeichen meldete sich eine fremde Stimme. Er fragte nach Angström.
    »Die ist im Urlaub«, lautete die Antwort. Manzano fühlte sich nicht bemüßigt, die Person am anderen Ende aufzuklären, dass Angström demnächst an ihrem Arbeitsplatz auftauchen würde. Er legte auf. Sie wird wohl noch in ihrer Wohnung sein, dachte er, Kleidung wechseln, nach dem Rechten sehen. Auch diese Nummer hatte sie ihm gegeben. Er wählte sie, doch die Leitung blieb tot.
    Manzano warf sich auf das Bett und loggte sich in das Europol-Netz ein. Der kleine Dicke hatte ein Network Access Control eingerichtet. Sobald sich Manzano in das Netzwerk der Behörde einklinken wollte, würde der Laptop zuerst mit einem Quarantänenetz verbunden und dort geprüft. Bei dieser Gelegenheit konnte Europol auch alle Aktivitäten Manzanos auf dem Gerät nachvollziehen. Sobald er als »sauber« galt, wurde er zum eigentlichen Netz zugelassen. Selbstverständlich musste jemand wie Europol derartige Sicherheitsmaßnahmen einsetzen. Erst recht, wenn sie Behördenfremde wie ihn zuzogen.
    Bollard hatte ihm empfohlen, sich erst einmal über ein paar Grundlagen zu informieren. Ein Ordner fasste für alle Beteiligten wichtige Informationen zusammen. Den klickte Manzano an.
    »Und was treibt er?«
    Bollard hatte nur kurz geklopft und war in das Hotelzimmer getreten, ohne die Aufforderung zum Eintreten abzuwarten. Der Raum unterschied sich von den anderen Unterkünften durch Stapel von elektronischem Equipment, die sich auf und neben dem Schreibtisch türmten. Drei kleine Bildschirme zeigten schwarz-weiße Ansichten eines anderen Hotelzimmers. Auf dem mittleren erkannte Bollard Manzano, der auf seinem Bett saß, den Laptop im Schoß. Er schien konzentriert zu lesen. Nur gelegentlich tippte ein Finger kurz auf die Tastatur.
    Es hatte ihn nicht viel Überzeugungskraft gekostet, die niederländischen Behörden zur Beschattung und Abhörung Manzanos zu bewegen. Während der Italiener sich noch im Flugzeug hierher befunden hatte, hatten sie sein Zimmer mit Kameras und Mikrofonen präpariert. In einem Hotelzimmer zwei Stockwerke über Manzanos überwachten rund um die Uhr Beamte den Mann. Wenn er das Hotel verließ, waren zwei Teams an ihm dran. Bollard glaubte zwar nicht, dass sie mit Manzano einen der Täter mitten unter sich hatten. Aber er wollte kein Risiko eingehen.
    »Nicht viel«, antwortete Manzanos Beschatter, ein mürrischer Mittdreißiger in Jeansjacke. »Hat dreimal telefoniert.«
    »Welche Nummern?«
    »Einmal das MIC in Brüssel. Hat nach Angström gefragt. Dann Angströms private Nummer. Hat sie aber weder da noch dort erreicht. Die dritte Nummer war in Österreich. Das Feriendorf bei Ischgl. Hat eine Nachricht und seine Telefonnummer für einen gewissen Bondoni hinterlassen, gefragt, wie es ihm und den Frauen geht, und gesagt, dass er wieder anruft. Seitdem sitzt er auf dem Bett und liest in seinem Computer.«
    »Hat er nur gelesen?«
    »Soweit ich das verfolgen konnte, ja.«
    »Okay, dann bin ich wieder weg. Sie informieren mich, wenn er etwas Auffälliges unternimmt.«
    Bollard überlegte kurz, ob er nach Hause fahren sollte. Dusche hatte er im Büro, zum Schlafen brauchte er kein geheiztes Haus, von dort aus war er schnell an seinem Arbeitsplatz und verbrauchte weniger Benzin. Aber er wollte Marie und die Kinder an ihrem ersten Abend in dem fremden Quartier nicht allein lassen.
    Auf den Straßen waren mehr Autos als gewöhnlich unterwegs. Noch hatten die Leute genug Treibstoff in den Tanks. In den kommenden Tagen wird sich das ändern, dachte Bollard. Seine eigene Tankanzeige stand etwa auf halber Höhe. Nach den Ereignissen der vergangenen Stunden hatte die Zentrale allen unverzichtbaren Mitarbeitern in Aussicht gestellt, Zugang zu den Treibstoffnotreserven zu erhalten, die für Hilfsdienste und Behörden vorgesehen waren.
    Vor dem Gutshof parkte ein Dutzend Wagen. Bollard

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